Inhaltsverzeichnis
Was versteht man unter einer Erektionsstörung?
Was sind die Ursachen einer Erektionsstörung?
Was sind die Symptome einer Erektionsstörung?
Wie wird eine Erektionsstörung behandelt?
Was versteht man unter einer Erektionsstörung?
Eine Erektionsstörung wird in der Fachsprache als erektile Dysfunktion bezeichnet, umgangssprachlich wird oft der Begriff „Impotenz“ verwendet. Sie zählt zu den männlichen sexuellen Funktionsstörungen. Eine Erektionsstörung liegt dann vor, wenn ein Mann Probleme damit hat, eine Erektion zu bekommen oder diese aufrechtzuerhalten.
Grundsätzlich ist es völlig normal, dass Männer ab und an Probleme damit haben, eine Erektion zu bekommen. Eine länger andauernde Erektionsstörung, die einen befriedigenden Geschlechtsverkehr unmöglich macht, stellt allerdings eine Erkrankung dar. Aus medizinischer Sicht liegt diese dann vor, wenn der Betroffene in einem Zeitraum von 6 Monaten bei der überwiegenden Zahl der Versuche, also etwa 70%, keine ausreichende Versteifung des Penis erreichen kann.
Erektionsstörungen treten mit zunehmendem Alter häufiger auf, allerdings sind auch immer mehr jüngere Männer betroffen.
Was sind die Ursachen einer Erektionsstörung?
Dass die Versteifungsfähigkeit des Penis mit zunehmendem Alter nachlässt, ist ein natürlicher Prozess. Erektionsstörungen können jedoch auch andere, vielzählige Ursachen haben:
1. Organische Ursachen
- Herz- und Gefäßerkrankungen wie beispielsweise Arteriosklerose, Bluthochdruck, Erkrankungen der Herzkranzgefäße, Gefäßfehlbildungen im Genitalbereich oder des Beckens
- Stoffwechsel-, Drüsen- und Organerkrankungen wie beispielsweise Diabetes mellitus, Niereninsuffizienz, Erkrankungen der Schilddrüse und der Leber, Erkrankungen der Hoden oder der Hirnanhangsdrüse
- Nerven- und Gehirnerkrankungen wie beispielsweise Schädel-Hirn-Traumen, multiple Sklerose, Schlaganfall, Bandscheibenvorfall, Querschnittslähmungen, Morbus Parkinson
- Erkrankungen und Fehlbildungen im Genitalbereich wie beispielsweise Vorhautverengung, Missbildungen des Penis und der Harnröhre, Tumorerkrankungen, Entzündungen von Prostata, Hoden oder Nebenhoden, Schwellkörperruptur
- Operative Eingriffe im Genitalbereich, Becken oder Bauchraum
2. Psychische Ursachen
- Stress
- Leistungsdruck
- Versagensängste
- Angsterkrankungen
- Depressionen
- Persönlichkeitsstörungen
- Traumatische sexuelle Erfahrungen
3. Medikamentenbedingte Ursachen
- Herz-Kreislauf-Medikamente wie beispielsweise Beta-Blocker, ACE-Hemmer, Diuretika, Digoxin, Antiarrhythmika
- Psychopharmaka wie beispielsweise Antidepressiva, Beruhigungsmittel, Neuroleptika, Appetitzügler
- Hormone und Antihormone
- Sonstige Medikamente wie beispielsweise Parkinson-Medikamente, Magen-Darm-Medikamente, Antirheumatika
4. Sonstige Ursachen und Risikofaktoren
- Falsche Ernährung
- Übergewicht
- Alkohol- und Nikotinkonsum
- Drogenmissbrauch
Was sind die Symptome einer Erektionsstörung?
Bei einer Erektionsstörung reicht die Versteifungsfähigkeit des Penis nicht für einen befriedigenden Geschlechtsverkehr aus oder kann für diesen nicht ausreichend lange aufrechterhalten werden. Die Symptomatik tritt häufig in Kombination mit den Beschwerden einer möglicherweise zugrunde liegenden Erkrankung auf.
Wie wird eine Erektionsstörung behandelt?
Je nach Ursache werden für die Behandlung erektiler Dysfunktionen verschiedenste Therapieoptionen gewählt. Liegt der Funktionsstörung eine körperliche Ursache zugrunde, sollte zunächst diese behandelt werden. Besteht ein möglicher Zusammenhang zwischen der Einnahme von Arzneimitteln und einer Erektionsstörung, muss ärztlich abgeklärt werden, ob diese abgesetzt oder durch andere Präparate ersetzt werden können.
Weitere therapeutische Ansätze sind:
1. Medikamentöse Therapie
- Phosphodiesterase-Hemmer Sildenafil, Tadalafil sowie Vardenafil
- Sexualhormone (Testosteron)
- Yohimbin
2. Schwellkörper-Autoinjektions-Therapie (SKAT)
Hierbei injiziert sich der Mann vor dem Geschlechtsverkehr mit einer sehr dünnen Kanüle einen Wirkstoff in einen Schwellkörper des Penis, der die Durchblutung für eine gewisse Zeit verbessert und dadurch für eine Erektion sorgt.
3. Transurethrale Applikation vasoaktiver Substanzen (MUSE)
Bei dieser Therapie verabreichen sich die Betroffenen den Wirkstoff Prostaglandin E1 über einen in die Harnröhre eingeführten Applikator aus Kunststoff. In Folge entspannt die glatte Muskulatur im Penis, die Schwellkörper werden stärker durchblutet und es kommt zu einer Erektion.
4. Vakuum-Erektionspumpen
Vakuumpumpen sind mechanische Erektionshilfen. Hierbei wird ein Zylinder auf den Penis aufgesetzt der einen Unterdruck erzeugt. Dadurch kann sich der Penis mit Blut füllen und eine Erektion auslösen.
5. Operative Verfahren
- Implantation von Schwellkörpern
- Arterien- und venenchirurgische Eingriffe
6. Psychologische Betreuung/Psychotherapie
Quellenangaben:
Mutschler Arzneimittelwirkungen. 8. Auflage
Taschenatlas Pharmakologie, 5. Auflage
https://www.msdmanuals.com/de-de/heim/kurzinformationen-gesundheitsprobleme-von-männern/sexuelle-funktionsstörungen-bei-männern/erektionsstörung-erektile-dysfunktion,-ed
https://www.internisten-im-netz.de/krankheiten/erektile-dysfunktion