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Was sind die Ursachen für Rosacea?
Was sind die Symptome von Rosacea?
Was ist Rosacea?
Bei Rosacea handelt es sich eine entzündliche und chronisch verlaufende, nicht ansteckende Hauterkrankung. Sie tritt schubweise im Gesicht auf, kann aber auch die Augen betreffen. Rosacea ist unter einer Vielzahl weiterer Begriffe wie Couperose, Kupferrose, Kupferfinne oder dem „Fluch der Kelten“ bekannt. Besonders hellhäutige Menschen mit nordischen Hauttypen sind von Rosacea betroffen. Die Hauterkrankung macht sich meist erst im Alter zwischen 30 und 50 Jahren bemerkbar, wobei Frauen häufig schon ab Mitte 30, Männer eher ab 50 Jahren erkranken. In Deutschland leiden Schätzungen zufolge knapp vier Millionen Menschen unter Rosacea, wobei die wenigsten sich der Erkrankung bewusst sind. Häufig werden die Symptome mit den Anzeichen einer Allergie oder Akne verwechselt.
Das Beschwerdebild reicht von fleckigen Rötungen und sichtbaren Äderchen auf Wange, Nase und der Stirn bis hin zu schmerzhaften Entzündungen in Form von Pusteln und Knötchen. Rosacea stellt nicht nur eine Belastung für die Haut dar, auch die Psyche kann unter der Dermatose leiden und in Folge zu einer Verschlechterung des Krankheitsbildes führen.
Was sind die Ursachen für Rosacea?
Die Auslöser einer Rosacea sind noch nicht abschließend geklärt. Da es sich bei um eine entzündliche Hauterkrankung handelt nimmt man an, dass diese auf eine übersteigerte Immunantwort zurückzuführen ist. Außerdem wird eine Gefäßschwäche und eine Störung von neuronalen Steuerungsfunktionen vermutet.
Weitere Faktoren, die einen Ausbruch der Rosacea im Gesicht begünstigen, sind außerdem:
- starke UV-Strahlung
- trockene Heizungsluft
- starke Temperaturschwankungen
- natürlich vorkommende Haarmilben (Haarbalgmilben oder Demodex-Milben)
- Bakterien
- Alkohol und Nikotinkonsum
- scharf gewürzte Speisen
- Arzneistoffe mit einer gefäßerweiternden Wirkung (z.B. Calciumantagonisten)
- eingeschränkte Hautbarriere
- ungeeignete, reizende Hautpflege und Kosmetika
- genetische Verlangen
- Stress und psychische Belastungen
Was sind die Symptome von Rosacea?
Je nach Ausprägung werden verschiedene Formen und Stadien der Rosacea unterschieden, wobei diese nicht zwangsweise aufeinander folgen müssen:
1. Stadium (Rosacea-Diathese; Couperose)
- plötzlich auftretende Hautrötungen, besonders an Wangen, Nase, Kinn und Stirn; seltener an Hals, Brust oder Nacken
- anfangs klingen die Rötungen spontan ab, später bleiben sie dauerhaft bestehen
- sichtbar erweiterte Äderchen
- die Haut ist gereizt, brennt oder juckt
2. Stadium (Rosacea papulopustulosa)
- zu den Symptomen des ersten Stadiums kommen Papeln und Pusteln (Eiterpickel) hinzu
3. Stadium (Rosacea hypertrophica)
- es kommt zu Wucherungen von Bindegewebe und Talgdrüsen
- Wasser wird eingelagert (Ödembildung)
- auf der Nase bilden sich entzündliche Hautknötchen und sie verdickt (Rhinophym)
- Wucherungen bilden sich an der Nase (selten auch an Ohr, Kinn, Nasenwurzel oder Augenlidern)
- auch die Augen können betroffen sein (Ophthalmo-Rosacea): die Augen sind trocken, Bindehaut, Lidrand und Regenbogenhaut entzündet
Wie wird Rosacea behandelt?
Rosacea ist zwar nicht heilbar, aber allgemein gut kontrollierbar. Die Behandlung sollte stadien- und phasengerecht verlaufen. Jeder Rosacea-Therapie liegt zunächst die Vermeidung auslösender Faktoren zugrunde. Bei der Einnahme gefäßerweiternder Medikamente sollte der behandelte Arzt zu Rate gezogen werden.
Die Pflege und Reinigung der Haut sollte an die speziellen Hautbedürfnisse angepasst werden. Nach einer Reinigung im schwach sauren bis hautneutralen pH-Bereich, sind milde, fettarme Formulierungen besonders geeignet. Zusätzlich wird ein Lichtschutzfaktor von mindestens 30 empfohlen. Produkte mit Grünpigmenten können punktuell aufgetragen oder als Tagespflege angewendet werden um Rötungen zu kaschieren. Auf Zubereitungen mit Menthol, Kampfer, Natriumlaurylsulfat, Duftstoffen, Farbstoffen und Konservierungsmittel sollte verzichtet werden. Starkes Reiben, durchblutungsfördernde Masken, aggressive und grobkörnige Peelings, aber auch sehr warmes oder kaltes Wasser reizen die Haut zusätzlich. Männer sollten eine Trockenrasur einer Nassrasur vorziehen und keine aggressiven Rasierwässer verwenden.
Lokale Therapie
In Stadium eins und zwei kann Rosacea lokal behandelt werden. Hierbei werden die Wirkstoffe als Salbe, Gel oder Lotion direkt auf die betroffenen Hautbereiche aufgetragen. Am häufigsten werden eingesetzt:
- Metamizol (ein Antibiotikum)
- Azelainsäure (wirkt antibakteriell und reguliert den gestörten Verhornungsprozess der Haut)
Auch topische Retinoide wie Adapalen, gefäßverengende Wirkstoffe wie Bromonidin oder das Insektizid Ivermectin, sowie andere Antibiotika können zum Einsatz kommen.
Systemische Therapie
Bei Nichtansprechen einer lokalen Therapie und schweren Verlaufsformen in Stadium drei wird Rosacea systemisch in Form von Tabletten oder Kapseln behandelt. Hierzu stehen folgende Wirkstoffe zur Verfügung:
- Tetrazyklin-Antibiotika (Doxycyclin und Minocyklin)
- Isotretinoin
- Glucocorticosteroide (nur in Ausnahmefällen)
Sonstige Therapieoptionen
Weitere Therapieoptionen stellen Gefäßverödungen oder Laserbehandlungen dar. Operative Eingriffe sind besonders bei Wucherungen wie dem Rhinophym angezeigt.
Quellen:
Mutschler Arzneimittelwirkungen. 8. Auflage
Taschenatlas Pharmakologie, 5. Auflage
https://www.pharmazeutische-zeitung.de/viele-optionen-kein-patentrezept-127081
http://www.hautsache.de/Rosazea/Grundwissen/Allgemeines-ueber-Rosazea.php