Nasenspray

Bei Schnupfen und verstopfter Nase sorgen Nasensprays dafür, dass die Schleimhaut abschwillt und festsitzende Sekrete besser abfließen können. Der Patient kann wieder frei durchatmen und nachts gut schlafen. Außerdem wird der Ausbreitung der Entzündung auf die Schleimhaut der Nasennebenhöhlen vorgebeugt.

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Wissenswertes zu Nasenspray

Bei Schnupfen und verstopfter Nase sorgen Nasensprays dafür, dass die Schleimhaut abschwillt und festsitzende Sekrete besser abfließen können. Der Patient kann wieder frei durchatmen und nachts gut schlafen. Außerdem wird der Ausbreitung der Entzündung auf die Schleimhaut der Nasennebenhöhlen vorgebeugt.

Nasensprays befeuchten die Schleimhaut, verhindern Borkenbildung und bieten Pflege und Schutz. Neben Wirkstoffen wie Xylometazolin zur Abschwellung und Dexpanthenol zur Wundheilung und Regeneration werden auch Nasensprays mit Salzlösungen eingesetzt. Sie reinigen, befeuchten und können bei höherer Konzentration durch Wasserentzug auch zur Abschwellung beitragen. Wichtig bei Nasensprays: Sie dürfen nicht länger als 7 Tage angewendet werden, da sonst das Risiko einer Abhängigkeit besteht.

Was passiert bei Schnupfen in der Nase?

Die Nase hat ein ausgeklügeltes System, um Fremdkörper fernzuhalten. Ihre Schleimhaut ist mit Flimmerhärchen besetzt, die Staubteilchen und Krankheitserreger, die von dem Sekret umhüllt werden, in wellenartigen Bewegungen Richtung Rachen transportieren. Dort werden sie geschluckt und von der Magensäure vernichtet. Niesanfälle tragen ihrerseits dazu bei, Fremdkörper aus der Nase zu entfernen. Gelingt es bei geschwächtem Immunsystem oder zu trockener Nasenschleimhaut doch, dass sich Viren an die Schleimhaut anheften und eindringen, kommt es zu einer Entzündung. Das Abwehrsystem rückt aus. Damit es zahlreich an den Ort des Geschehens vordringen kann, müssen die Blutgefäße in der Schleimhaut erweitert werden. Sie rötet sich, schwillt an und sondert große Mengen Schleim ab, um die Viren loszuwerden. Folge ist ein Sekretstau. Die Flimmerhärchen sitzen fest und können ihrer Reinigungsfunktion nicht mehr nachkommen. Die Nase ist zu.

Welche Arten von Nasensprays gibt es? 

Für die verstopfte Schnupfnase eignen sich abschwellende Nasensprays mit pflegenden Substanzen und salzhaltige Nasensprays. Daneben gibt es Nasensprays mit antiallergischen Wirkstoffen gegen Heuschnupfen, Nikotin-Sprays als Ersatztherapie gegen Entzugssymptome und Nasensprays gegen Schnarchen.

Welche Wirkstoffe enthalten Nasensprays gegen Schnupfen? 

Die Hauptwirkstoffe zur Abschwellung der Nasenschleimhaut sind Xylometazolin und sein Hydrochlorid, Oxymetazolin und Tramazolin. Sie zählen zu den Sympathomimetika, d.h. sie wirken stimulierend auf den Sympathicus. Dadurch werden die Blutgefäße verengt, der Blutdruck erhöht uvm. Durch die Verengung der Gefäße wird die starke Durchblutung der Schleimhaut verringert. Rötung, Schwellung und übermäßige Schleimproduktion gehen zurück. Die Flimmerhärchen sind wieder bewegungsfähig und können das Sekret in Richtung Rachen transportieren. Die Nase wird wieder frei.
Salzhaltige Nasensprays haben zwei Funktionen: Isotonische Lösungen durchspülen und reinigen die Nasenhöhle. Hypertonische Lösungen haben einen höheren Salzgehalt als in der Schleimhaut. Dadurch ziehen sie Wasser an und üben eine abschwellende Wirkung aus. Verwendet werden Lösungen aus Meersalz, Kochsalz oder Emser Salz. Das Salz, eingedampft aus der Thermalquelle in Bad Ems, ist zudem schleimlösend. Es aktiviert die Flimmerhärchen und neutralisiert mit seinem alkalisch wirkenden Hydrogencarbonat die sauren Stoffwechselprodukte, die bei der Entzündung entstehen und sie aufrechterhalten. Meersalz und Emser Salz versorgen die Schleimhaut mit Mineralstoffen und Spurenelementen zur Normalisierung der Zellfunktion.
Zur Pflege, Regeneration und Heilung von Schleimhautschädigungen eignet sich Dexpanthenol, ein bewährtes Wundheilungsmittel. Es ist häufig als zweiter Wirkstoff neben der abschwellenden Substanz in Nasensprays enthalten. 
Rezeptfreie Nasensprays gegen Heuschnupfen enthalten Antihistaminika zur Hemmung der Freisetzung von Botenstoffen, die die allergischen Beschwerden hervorrufen. Beispiele dafür sind Azelastin, Levocabastin und Cromoglicinsäure.

Kontraindikationen: Wann Sie Nasensprays gegen erkältungsbedingten Schnupfen nicht anwenden sollten

Die Arzneimittel dürfen nicht bei Allergien gegen die Wirkstoffe oder einen sonstigen Bestandteil des Präparats angewendet werden. Weitere Gegenanzeigen sind eine trockene Entzündung der Nasenschleimhaut mit Borkenbildung (Rhinitis sicca) und die Anwendung nach operativer Entfernung der Hirnanhangdrüse durch die Nase oder andere Operationen, die die Hirnhaut freilegen. Für Kinder zwischen 2-6 Jahren darf nur ein Kinderspray mit weniger Wirkstoff angewendet werden. Auch in der Schwangerschaft und Stillzeit sollte auf diese Nasensprays verzichtet werden.
Besondere Vorsicht ist geboten bei der Einnahme von MAO-Hemmern und anderen potentiell blutdrucksteigernden Medikamenten, bei erhöhtem Augeninnendruck (grüner Star), bei schweren Herz- und Kreislauferkrankungen (Bluthochdruck), bei Tumoren der Nebenniere, bei Stoffwechselstörungen (Überfunktion der Schilddrüse, Diabetes, Porphyrie) und Prostatavergrößerung.

Welche Nebenwirkungen sind bei Nasensprays gegen erkältungsbedingten Schnupfen möglich?

Bei Anwendung von Nasensprays aus der Wirkstoffgruppe der Sympathomimetika (Xylometazolin, Oxymetazolin, Tramazolin) treten gelegentlich Überempfindlichkeitsreaktionen, wie Hautausschlag, Juckreiz und eine Schwellung von Haut und Schleimhaut auf. Selten kommt es zu Herzklopfen, beschleunigter Herztätigkeit und Blutdruckerhöhung. Sehr selten ist mit Unruhe, Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen, Herzrhythmusstörungen, Krämpfe (besonders bei Kindern) und nach Abklingen der Wirkung eine verstärkte Schleimhautschwellung und Nasenbluten zu rechnen.

Können Nasensprays abhängig machen?

Das hängt von der Anwendungsdauer ab. Sie sollte 7 Tage nicht überschreiten. Empfohlen wird von manchen Pharmazeuten auch eine Anwendung von nur 5 Tagen und anschließendes Umsteigen auf Meersalz- oder Emser Salz-Sprays oder Kindernasenspray mit weniger Wirkstoffen. Bei einer Anwendung von mehr als 7 Tagen besteht das Risiko eines Rebound-Effekts, eines Teufelskreises: Die abgeschwollenen Schleimhäute reagieren mit verstärkter Durchblutung und es kommt wieder zu einem übermäßigen Anschwellen. Der Patient verwendet weiter das Nasenspray. Letztendlich kann er eine chronisch verstopfte Nase und ausgetrocknete Schleimhäute bekommen. Die Abwehrfunktionen sind dadurch geschwächt, Viren können leichter eindringen. Der Teufelskreis sollte nicht plötzlich unterbrochen werden, da es sonst zu Erstickungsängsten kommen kann. Abhilfen schaffen z.B. kortisonhaltige Nasensprays oder das Weglassen des Sprays zuerst nur in einem Nasenloch.

Auf welche Wechselwirkungen muss geachtet werden?

Vorsicht ist geboten bei blutdrucksteigernden Medikamenten und MAO-Hemmern. Nasensprays für erkältungsbedingten Schnupfen mit oben genannten Wirkstoffen dürfen nicht gleichzeitig mit Arzneimitteln eingenommen werden, die Selegilin enthalten.