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Kedrion Biopharma GmbH PZN: 7798142 (rezeptpflichtig) Infusionsloesung, 1 Stück 10,00 € Zuzahlung für Versicherte gesetzl. Krankenvers.

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Zusammensetzung

Hilfsstoffe
  • Immunglobulin (human) 50mg
  • Immunglobulin G 47.5mg

Indikation

  • Das Arzneimittel ist eine Lösung von normalem Immunglobulin vom Menschen zur intravenösen Anwendung. Immunglobuline sind menschliche Antikörper, welche auch im Blut vorhanden sind. Es wird verwendet zur:
    • Behandlung von Erwachsenen, Kindern und Jugendlichen (0 - 18 Jahre), welche nicht genug Antikörper haben (Substitutionsbehandlung) in folgenden Fällen:
      • 1. Patienten, die einen angeborenen Mangel an Antikörperproduktion haben (Primäre Immunmangelkrankheiten)
      • 2. Patienten mit einem erworbenen Defekt der Antikörperproduktion (sekundäre Immundefekte), die an schweren oder wiederholt auftretenden Infektionen infolge von Grunderkrankungen (z. B. Krebs- oder Autoimmunerkrankungen oder deren Behandlung) leiden. Bei diesen Patienten erwies sich eine Behandlung mit Antibiotika als wirkungslos, und entweder sie wiesen nach der Impfung (Pneumokokken-Polysaccharid- und Polypeptid-Antigen-Impfstoffe) keine ausreichende positive Zunahme des IgG-Titers der Antikörper auf oder hatten einen IgG-Wert von < 4 g/l in ihrem Blut.
    • Behandlung von Erwachsenen, und Kindern und Jugendlichen (0 - 18 Jahre) mit bestimmten entzündlichen Erkrankungen (Immunmodulation), in folgenden Situationen:
      • 1. Patienten, die nicht genug Blutplättchen haben (primäre ITP - Immunthrombozytopenie), und die ein hohes Blutungsrisiko aufweisen sowie vor Operationen zur Korrektur der Blutplättchenzahl.
      • 2. Patienten mit Guillain-Barré-Syndrom. Das ist eine akute Erkrankung, charakterisiert durch die Entzündung der peripheren Nerven, welche eine schwere Muskelschwäche vor allem in den Beinen und Armen auslöst.
      • 3. Patienten mit Kawasaki-Syndrom (zusammen mit Acetylsalicylsäure). Das Kawasaki-Syndrom ist eine akute Erkrankung meist kleiner Kinder, die durch eine Gefäßentzündung der kleinen und mittleren Arterien gekennzeichnet ist.
      • 4. Patienten mit chronischer inflammatorischer demyelinisierender Polyneuropathie (CIDP). Diese chronische Erkrankung ist eine seltene Störung der peripheren Nerven und ist charakterisiert durch eine langsam ansteigende Schwäche in den Beinen und, seltener, in den Armen.
      • 5. Multifokale motorische Neuropathie (MMN). Das ist eine seltene Erkrankung, die die motorischen Nerven betrifft und durch eine langsam fortschreitende asymmetrische Schwächung der Gliedmaßen ohne Empfindungseinschränkung gekennzeichnet ist.

Kontraindikation

  • Das Präparat darf nicht angewendet werden,
    • wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen normales Immunglobulin vom Menschen oder gegen einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
    • wenn Sie Antikörper gegen IgA Immunglobuline in Ihrem Blut haben, da die Verabreichung eines IgA haltigen Produkts zu einer schweren allergischen Reaktion führen kann.

Dosierung

  • Dosierung und Dosisintervall richten sich nach dem jeweiligen Anwendungsgebiet. Ihr Arzt wird die für Sie geeignete Dosis und das passende Behandlungsschema festlegen.
  • Anwendung bei Kindern und Jugendlichen
    • Art und Dauer der Anwendung bei Kinder und Jugendlichen (0 - 18 Jahre) unterscheiden sich nicht von jenen bei Erwachsenen, da die Dosierung für jede Indikation je nach Körpergewicht erfolgt und dem klinischen Befund des Patienten angepasst wird.

 

  • Wenn Sie eine größere Menge erhalten haben, als Sie sollten
    • Wenn Sie eine größere Menge verabreicht bekommen haben als Sie sollten, kann es zu einer Eiweißüberlastung im Blut kommen und dadurch kann Ihr Blut zu dickflüssig werden (Hyperviskosität). Das kann vor allem passieren, wenn Sie ein Risikopatient sind, und hier besonders in älteren Patienten und in Patienten mit Herz- oder Nierenproblemen.

 

  • Wenn Sie weitere Fragen zur Einnahme dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder das medizinische Fachpersonal.

Patientenhinweise

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Sie das Arzneimittel anwenden
    • Ihr Arzt oder das medizinische Fachpersonal werden Sie während der Gesamtdauer der Infusion begleiten und beobachten, um sicher zu gehen, dass keine Nebenwirkungen auftreten.
    • Bestimmte Nebenwirkungen können häufiger auftreten:
      • bei zu hoher Infusionsgeschwindigkeit;
      • wenn Sie Anzeichen einer unbehandelten Infektion oder einer chronischen Entzündung haben;
      • wenn Sie normales Immunglobulin vom Menschen das erste Mal erhalten
      • in seltenen Fällen, bei einem Arzneimittelwechsel, oder wenn die Behandlung für längere Zeit unterbrochen wurde.
    • Unter bestimmten Umständen können Immunglobulinprodukte das Risiko von Herzinfarkten, Schlaganfällen, Lungenembolien oder tiefen Venenthrombosen erhöhen, da sie die Blutviskosität erhöhen.
    • Deshalb wird Ihr Arzt in folgenden Situationen besondere Vorsicht walten lassen:
      • Sie sind übergewichtig
      • Sie sind fortgeschrittenen Alters
      • Sie leiden an Diabetes mellitus
      • Sie leiden an Bluthochdruck
      • Sie leiden an Blutvolumenmangel (Hypovolämie)
      • Sie hatten schon Probleme mit Gefäßkrankheiten
      • Sie neigen zu verstärkter Blutgerinnung (angeborenen und erworbene Gerinnungserkrankungen)
      • Sie leiden an thrombotischen Ereignissen
      • Sie leiden an einer Krankheit, welche eine Verdickung Ihres Blutes bedingt (Viskosität)
      • Sie sind schon länger bettlägerig
      • Sie haben oder hatten Nierenprobleme oder nehmen Medikamente, welche Ihre Nieren beeinträchtigen können (nephrotoxische Medikamente), da Fälle von akutem Nierenversagen berichtet wurden. Im Falle von Nierenerkrankungen wird Ihr Arzt eine Behandlungsunterbrechung in Betracht ziehen.
    • Sie können überempfindlich (allergisch) auf Immunglobuline (Antikörper) reagieren, ohne es zu wissen.
      • Das kann sogar vorkommen, wenn sie schon früher normales Immunglobulin vom Menschen erhalten und es gut vertragen haben. Dies kann insbesondere der Fall sein, wenn Sie keine Antikörper des Typs IgA haben (IgA-Defizienz mit Anti-IgA-Antikörpern). In diesem seltenen Fall können Überempfindlichkeitsreaktionen (allergische Reaktionen) wie starker Blutdruckabfall oder Schock auftreten.
    • Sie können überempfindlich (allergisch) auf Immunglobuline (Antikörper) reagieren, ohne es zu wissen. Das kann sogar vorkommen, wenn sie schon früher normales Immunglobulin vom Menschen erhalten und es gut vertragen haben. Dies kann insbesondere der Fall sein, wenn Sie keine Antikörper des Typs IgA haben (IgA Defizienz mit Anti-IgA-Antikörpern). In diesem seltenen Fall können Überempfindlichkeitsreaktionen (allergische Reaktionen) wie starker Blutdruckabfall oder Schock auftreten.
    • Im Falle einer Nebenwirkung kann Ihr Arzt entscheiden, ob die Infusionsgeschwindigkeit reduziert oder die Infusion komplett gestoppt werden soll. Außerdem wird er je nach Schwere und Art der Nebenwirkung über die erforderliche Behandlung entscheiden.
    • Bei einem Schock sind die aktuellen medizinischen Standardmaßnahmen für eine Schockbehandlung anzuwenden.
    • Bitte informieren Sie ihren Arzt wenn eine der oben genannten Gegebenheiten auf Sie zutrifft. Ihr Arzt wird dann besonders sorgfältig die Verschreibung von und die Behandlung mit dem Arzneimittel abwägen.
    • Virussicherheit
      • Zu den Standardmaßnahmen, um Infektionen aufgrund der Verwendung von Arzneimitteln aus menschlichem Blut oder Plasma zu verhindern, zählen: sorgfältige Spenderauswahl, um diejenigen auszuschließen, die eventuell Infektionen aufweisen, Testung aller Einzelspenden und der Plasmapools auf Anzeichen von Viren/Infektionen und schließen effektive Virusinaktivierungs-/Viruseliminierungsverfahren im Herstellungsprozess ein.
      • Trotz dieser Maßnahmen kann bei der Verabreichung von Arzneimitteln aus menschlichem Blut oder Blutplasma die Übertragung von Krankheitserregern nicht völlig ausgeschlossen werden. Dies gilt auch für unbekannte oder neu auftretende Viren oder andere Pathogene.
      • Die verwendeten Verfahren werden bei umhüllten Viren wie dem humanen Immunschwäche-Virus (HIV), dem Hepatitis B-Virus (HBV), dem Hepatitis C-Virus (HCV) und bei dem nicht umhüllten Hepatitis A-Virus (HAV) als wirksam betrachtet.
      • Bei nicht umhüllten Viren wie Parvovirus B19 sind sie möglicherweise von eingeschränktem Wert.
      • Die klinischen Erfahrungen zeigen ein geringes Risiko hinsichtlich einer Übertragung von Hepatitis A oder Parvovirus B19 durch Immunglobuline; man geht davon aus, dass der Antikörpergehalt der Produkte einen wesentlichen Beitrag zur Virussicherheit leistet.
      • Jede Verabreichung soll in der Krankengeschichte dokumentiert werden.
    • Kinder und Jugendliche
      • Nach Verabreichung des Präparats an Kinder und Jugendliche wurde eine vorübergehende und leichte Glykosurie (Ausscheidung von Glukose (Zucker) im Harn) ohne klinische Anzeichen beobachtet. Diese Ausscheidung von Glukose im Harn könnte auf die in dem Präparat enthaltene Maltose zurückzuführen sein: Maltose wird in der Niere zu Glukose umgebaut, die Glukose wird wieder aufgenommen und nur in sehr geringen Mengen im Harn ausgeschieden. Die Glukosewiederaufnahme ist altersabhängig. Der vorübergehende Anstieg von Maltose im Plasma könnte die Fähigkeit der Niere, Glukose wieder aufzunehmen, übersteigen und damit zu einem positiven Zuckertest (Glukosetest) im Harn führen.

 

  • Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Manche unerwünschte Wirkungen können die Fahrtüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen beeinflussen. Patienten, bei denen unerwünschte Arzneimittelreaktionen auftreten, sollten abwarten bis diese vollständig überwunden sind, bevor sie selbst fahren oder Maschinen bedienen.

Schwangerschaft

  • Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt. Ihr Arzt wird entscheiden, ob Sie das Arzneimittel während der Schwangerschaft oder der Stillperiode verabreicht bekommen dürfen.
  • Schwangerschaft
    • Es liegen keine kontrollierten klinischen Studien zur Unbedenklichkeit der Anwendung des Präparates in der Schwangerschaft vor. Es konnte gezeigt werden, dass IVIg Produkte über die Placenta zum Kind gelangen können, insbesondere im dritten Drittel der Schwangerschaft. Es werden jedoch seit Jahren Arzneimittel, welche Antikörper enthalten, bei Schwangeren angewendet, und es konnte gezeigt werden, dass keine schädigende Wirkung auf den Verlauf der Schwangerschaft, den Fötus oder das Neugeborene zu erwarten sind.
  • Stillzeit
    • Wenn Sie stillen und das Präparat verabreicht bekommen, können die Antikörper des Arzneimittels in die Muttermilch gelangen. Ihr Baby ist dadurch möglicherweise vor bestimmten Infektionen geschützt.
  • Zeugungs-/Gebärfähigkeit
    • Klinische Erfahrung mit Immunglobulinen lassen auf keinerlei schädigende Wirkungen auf die Fruchtbarkeit schließen.