Ethinylestradiol

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Ethinylestradiol

 

Was ist Ethinylestradiol?


Bei Ethinylestradiol handelt es sich um einen synthetischen Arzneistoff aus der Gruppe der Östrogene, die umgangssprachlich auch als „Östrogen“ bezeichnet werden.

Es handelt sich hierbei um eine Gruppe von weiblichen Sexualhormonen, die hauptsächlich in den Eierstöcken produziert werden. Zu den wichtigsten körpereigenen Östrogenen zählen Estron, Estradiol, Estriol und Esterol.

Östrogene spielen eine wichtige Rolle in der Regulierung des Menstruationszyklus und sind für die Entwicklung und Aufrechterhaltung weiblicher Geschlechtsmerkmale verantwortlich. Östrogene beeinflussen auch die Knochendichte, das Herz-Kreislauf-System und das Sexualverhalten. Mit dem Einsetzen der Pubertät beginnt der weibliche Körper, größere Mengen Östrogen herzustellen. In den Wechseljahren fällt die Hormonproduktion dann allmählich ab.

Ethinylestradiol ist ein Ethinyl-Derivat des weiblichen Sexualhormons Estradiol.

 

 

Wie wirkt Ethinylestradiol und wann wird es angewendet?

 

Empfängnisverhütung

Niedrig dosiertes Ethinylestradiol wird in Kombination mit einer Gestagenkompontente zur Schwangerschaftsverhütung eingesetzt. Die Kombination der beiden Hormone unterdrückt den Eisprung und verdickt den Schleimpfropf im Gebärmutterhals, um die Bewegung von Spermien zur Eizelle zu verhindern. Es stehen verschiedene Darreichungsformen zur Auswahl:

 

Kombinations-Antibabypillen (Mikropillen)

Fast alle Präparate beinhalten das Östrogen Ethinylestradiol, während die Art des Gestagens variiert. Die Bezeichnung „Mikropille“ bezieht sich primär auf die geringeren Östrogenmengen im Vergleich zu früheren Pillenpräparaten. Man unterscheidet hierbei Ein- und Mehrphasenpräparate:

Bei Einphasenpräparaten enthält jedes der 21 oder 22 Dragees eines Blisters die gleiche Menge an Östrogen und Gestagen. Bei Zwei- oder Dreiphasenpräparaten unterscheidet sich der Hormongehalt der Dragees auf dem Blisterstreifen. Dadurch sollen die Hormonschwankungen eines normalen Zyklus nachgeahmt und mögliche Nebenwirkungen reduziert werden.

 

Intrauterinpessare (IUP)/Spirale

Intrauterinpessare werden in die Gebärmutter eingesetzt und geben dort eine konstante Hormonmenge ab.

 

Transdermale Pflaster zum Aufkleben auf die Haut

Hormonhaltige Pflaster werden auf eine saubere, trockene und unbedeckte Körperstelle aufgeklebt wie z. B. den Oberarm und verbleiben dort ohne Pause über einen Zeitraum von 21 Tagen. Nach einer 7-tägigen Pause wird ein neues Pflaster aufgeklebt.

 

Hormonelle Vaginalringe

Bei einem Vaginalring handelt es sich um einen hormonhaltigen Ring aus einem transparenten, biegsamen Kunststoff. Er wird in die Scheide eingeführt und dort 21 Tage belassen. Im Anschluss wird er entfernt und nach einer 7-tägigen Pause wird ein neuer Ring eingeführt.

 

 

2. Hormonersatztherapie

Als Östrogenkomponente in der menopausalen Hormonersatztherapie ist Ethinylestradiol in Deutschland nur wenig verbreitet. In der Regel werden hierzu natürliche Östrogene wie Estradiol eingesetzt. In den Wechseljahren stellen die Eierstöcke allmählich ihre Funktion ein und es kommt zu einem starken Abfall der Gestagen- und später auch der Östrogenfreisetzung. Eine Hormontherapie kann den entstehenden Hormonmangel ausgleichen und so die Beschwerden wie Schweißausbrüche, Hitzewallungen und Stimmungsschwankungen lindern.

 

 

Quellen

Mutschler Arzneimittelwirkungen, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart, 11., völlig neu bearbeitete Auflage 2020

 

Taschenatlas Pharmakologie, 5. Auflage

 

Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie, 11. Auflage, Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH, 2013

 

Fachinfo Fertigarzneimittel

Einführung in Ethinylestradiol

Ethinylestradiol ist ein synthetisches Östrogen, das als Grundkomponente in vielen hormonellen Arzneimitteln verwendet wird. Dank seiner stabilen Wirkung wird es vorwiegend in oralen Kontrazeptiva und anderen hormonbasierten Therapien eingesetzt.

Beschreibung des Wirkstoffs

Ethinylestradiol ahmt die endogene Wirkung des natürlichen Östrogens nach und beeinflusst den hormonellen Haushalt im Körper. Es ist bekannt für seine zuverlässige hormonelle Wirkung und wird häufig in Kombination mit Gestagenen eingesetzt, um einen ausgeglichenen Schutz zu bieten.

Wirkungen von Ethinylestradiol

Der Wirkstoff reguliert den Menstruationszyklus, beugt ungewollten Schwangerschaften vor und kann zur Linderung von hormonell bedingten Beschwerden beitragen. Seine oestrogene Wirkung ist zentral für die Stabilisierung des hormonellen Gleichgewichts.

Anwendungsgebiete und Indikationen

Ethinylestradiol wird vor allem in der Empfängnisverhütung eingesetzt. Zudem findet es Anwendung in der Hormontherapie, insbesondere bei menopausalen Beschwerden und bestimmten hormonellen Dysbalancen.

Dosierung und Anwendung

Die Dosierung von Ethinylestradiol ist abhängig von der individuellen Behandlung und dem Kombinationspräparat. Es ist wichtig, die Anwendungsempfehlungen des Arztes oder Apothekers zu befolgen, um eine optimale Wirkung bei minimalen Nebenwirkungen zu erzielen.

Mögliche Nebenwirkungen

Wie bei vielen hormonellen Therapien können auch bei der Einnahme von Ethinylestradiol Nebenwirkungen auftreten, darunter Kopfschmerzen, Übelkeit, Stimmungsschwankungen und Wassereinlagerungen. In Einzelfällen können schwerwiegendere Reaktionen auftreten, weshalb eine ärztliche Konsultation bei unerwünschten Symptomen ratsam ist.

Wechselwirkungen

Ethinylestradiol kann mit anderen Arzneimitteln interagieren, insbesondere mit solchen, die den Hormonstoffwechsel beeinflussen. Antibiotika, Antiepileptika und bestimmte Antimykotika können die Wirksamkeit verändern. Eine enge Abstimmung mit einem Arzt ist daher essenziell.

Besondere Hinweise und Warnungen

Vor der Anwendung sollten Kontraindikationen wie thromboembolische Erkrankungen, bekannte hormonempfindliche Tumoren oder andere schwerwiegende Erkrankungen ausgeschlossen werden. Schwangere und Stillende sollten Ethinylestradiol meiden. Eine ausführliche Beratung durch Fachpersonal ist in jedem Fall zu empfehlen.

Medikamente mit Ethinylestradiol

Ethinylestradiol ist ein zentraler Bestandteil in einer Vielzahl von oralen Kontrazeptiva und Hormonpräparaten. Es wird oft in Kombination mit Gestagenen verschrieben, um einen effektiven Empfängnisschutz und hormonelle Ausgleichstherapien zu ermöglichen.

Häufig Gestellte Fragen

Was ist Ethinylestradiol?

Ethinylestradiol ist ein synthetisches Östrogen, das häufig in hormonellen Verhütungsmitteln und Therapiepräparaten verwendet wird.

Wie wirkt Ethinylestradiol?

Es beeinflusst den Hormonhaushalt und reguliert den Menstruationszyklus, was in der Empfängnisverhütung und Hormontherapie genutzt wird.

Welche Nebenwirkungen können auftreten?

Mögliche Nebenwirkungen umfassen Kopfschmerzen, Übelkeit, Stimmungsschwankungen und in seltenen Fällen schwerwiegendere Gesundheitsprobleme.

Gibt es wichtige Wechselwirkungen?

Ja, Ethinylestradiol kann mit Antibiotika, Antiepileptika und anderen Medikamenten interagieren, die den Hormonstoffwechsel beeinflussen.

Wer sollte Ethinylestradiol nicht anwenden?

Personen mit thromboembolischen Erkrankungen, hormonempfindlichen Tumoren oder schwangere und stillende Frauen sollten diesen Wirkstoff meiden.

Fazit

Ethinylestradiol ist ein essenzieller Wirkstoff in der modernen hormonellen Therapie und Empfängnisverhütung. Eine fachkundige Beratung und individuelle Therapieplanung sind entscheidend, um von den Vorteilen des Wirkstoffs sicher zu profitieren.