Fosfomycin

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Fosfomycin

 

Was ist Fosfomycin?

Das Breitbandantibiotikum Fosfomycin ist der einzige Vertreter aus der Wirkstoffgruppe der Phosphonsäurederivate. Es wirkt bakterizid auf grampositive und gramnegative Keime und Anaerobier (Mikroorganismen die in sauerstofffreiem Milieu leben).

Aufgrund seines breiten Wirkspektrums zählt es – intravenös verabreicht – zu den Reserveantibiotika. Diese kommen vor allem bei multiresistenten Bakterien und lebensgefährlichen Infektionen zum Einsatz, wenn einfache Antibiotika nicht mehr helfen.

Während Fosfomycin früher aus Bakterien isoliert wurde, wird es heute synthetisch hergestellt. In Granulaten zum Einnehmen liegt der Wirkstoff als Trometamolsalz vor, das für eine deutlich bessere Aufnahme im Magen-Darm-Trakt sorgt. Ohne Trometamol wird es intravenös über das Blut verabreicht.

 

 

Wie wirkt Fosfomycin?

Fosfomycin hemmt die Synthese bakteriellen Mureins, indem es ein spezielles Enzym blockiert. Murein ist der wichtigste Bestandteil der Zellwand vieler Bakterienarten, der ihnen Stabilität und Festigkeit verleiht. Durch die gehemmte Synthese sind die Bakterien nicht mehr in der Lage eine Zellwand aufzubauen und somit nicht mehr überlebensfähig.

 

Wann wird Fosfomycin angewendet?

Oral wird Fosfomycin bei akuten unkomplizierten Harnwegsinfektionen bei Frauen ab dem 12. Lebensjahr angewendet – vorausgesetzt die Infektion wurde durch Fosfomycin-empfindliche Erreger hervorgerufen.

Zu den bekanntesten Infektionen der Harnwege zählt die Blasenentzündung. Bei gesunden Menschen ist der in der Blase enthaltene Urin steril und frei von Bakterien oder anderen Krankheitserregern. Und auch in der Harnröhre befinden sich keine Erreger oder zu wenige, um eine Infektion auszulösen. Die krankmachenden Keime gelangen meist von außen über die Harnröhre in die Blase und führen dort zu einer Entzündung und Reizung der Blasenwand. Eine Unterkühlung und eine geschwächte Immunabwehr begünstigen einen Infekt.

Fosfomycin wird in diesen Fällen in einer Dosierung von 3 g als Granulat oder Pulver aufgelöst und getrunken. Die Einmaldosis wird nüchtern auf leeren Magen, 2 bis 3 Stunden vor oder nach dem Essen, eingenommen.

Des Weiteren wird das Antibiotikum zur Infektionsprophylaxe vor chirurgischen oder diagnostischen Eingriffen angewendet. Hier kommt es 3 Stunden vor und 24 Stunden nach dem Eingriff zum Einsatz.

 

Intravenös wird Fosfomycin als Reserveantibiotikum bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen zur Behandlung von schweren, bakteriellen Infektionen der Harnwege, des Herzens, der Knochen und Gelenke, der Lunge, von Haut und Gewebe, des zentralen Nervensystems, im Bauchraum sowie des Blutes angewendet.

 

 

 

Quellen:

 

Mutschler Arzneimittelwirkungen. 8. Auflage

 

Taschenatlas Pharmakologie, 5. Auflage

 

Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie, 11. Auflage, Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH, 2013

 

Fachinfo Fertigarzneimittel

 

Einführung in Fosfomycin

Fosfomycin ist ein einzigartiger antimikrobieller Wirkstoff, der sich durch seinen innovativen Wirkmechanismus von anderen Antibiotika abhebt. Dank seiner breiten Wirksamkeit ist Fosfomycin eine wertvolle Option in der Behandlung von bakteriellen Infektionen.

Beschreibung

Fosfomycin gehört zur Gruppe der Phosphoenolpyruvat-Analoga und wirkt durch Hemmung der bakteriellen Zellwandsynthese. Diese Wirkung führt zu einer schnellen Reduktion der bakteriellen Vermehrung und macht es besonders effektiv bei der Behandlung von Harnwegsinfektionen und anderen bakteriellen Erkrankungen.

Wirkung und Mechanismus

Die Wirkung von Fosfomycin beruht auf der Interferenz mit einem entscheidenden Schritt in der Peptidoglykan-Synthese. Dadurch wird die Zellwand der Bakterien instabil, was zum schnellen Absterben der Erreger führt. Diese einzigartige Wirkweise macht es zu einer wichtigen Alternative bei Antibiotikaresistenzen.

Anwendungsgebiete

Fosfomycin wird hauptsächlich zur Behandlung von unkomplizierten Harnwegsinfektionen eingesetzt. Darüber hinaus findet es Anwendung in Fällen, in denen herkömmliche Antibiotika nicht mehr ausreichend wirksam sind oder bei Patienten, die empfindlich auf andere Wirkstoffe reagieren.

Dosierung und Anwendung

Die Dosierung von Fosfomycin richtet sich nach Art und Schweregrad der Infektion sowie dem Alter und Gewicht des Patienten. In der Regel erfolgt die Gabe als Einzeldosis, die oral eingenommen wird. Genauere Dosierungsempfehlungen sollten stets in Absprache mit einem Arzt erfolgen.

Nebenwirkungen

Wie bei allen Medikamenten können auch bei der Einnahme von Fosfomycin Nebenwirkungen auftreten. Zu den häufigsten zählen Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Durchfall und Bauchschmerzen. Seltene Nebenwirkungen können allergische Reaktionen umfassen.

Wechselwirkungen

Fosfomycin ist in der Regel gut verträglich und hat wenige Wechselwirkungen. Dennoch sollten Patienten ihren Arzt informieren, wenn sie andere Medikamente einnehmen, um potenzielle Interaktionen zu vermeiden.

Besondere Hinweise

Bei der Anwendung von Fosfomycin ist es wichtig, die komplette Behandlung wie verordnet abzuschließen, auch wenn sich die Symptome bessern. Dies verhindert die Entwicklung von Resistenzen und garantiert den Erfolg der Therapie.

In Fosfomycin enthaltende Medikamente

Fosfomycin ist als Wirkstoff in verschiedenen Medikamenten enthalten, die speziell für die Behandlung von Harnwegsinfektionen und anderen bakteriellen Erkrankungen entwickelt wurden. Die genaue Auswahl des geeigneten Präparats sollte vom behandelnden Arzt getroffen werden.

Häufig Gestellte Fragen

Was ist Fosfomycin?

Fosfomycin ist ein Antibiotikum, das zur Behandlung von bakteriellen Infektionen, insbesondere Harnwegsinfektionen, eingesetzt wird.

Wie wirkt Fosfomycin?

Es hemmt die Zellwandsynthese von Bakterien, wodurch diese instabil werden und absterben.

Welche Nebenwirkungen können auftreten?

Häufige Nebenwirkungen sind Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Durchfall und Bauchschmerzen.

Können Wechselwirkungen auftreten?

Fosfomycin hat generell wenige Wechselwirkungen, dennoch ist eine ärztliche Beratung vor Einnahme wichtig.

Wie sollte Fosfomycin eingenommen werden?

Die übliche Gabe erfolgt als Einzeldosis, die oral eingenommen wird. Die genaue Dosierung ist jedoch vom Einzelfall abhängig und sollte immer ärztlich festgelegt werden.

Fazit

Fosfomycin stellt eine effektive und oft gut verträgliche Option bei der Behandlung von bakteriellen Infektionen dar. Durch seinen speziellen Wirkmechanismus ist es vor allem bei Harnwegsinfektionen und in Fällen von Antibiotikaresistenzen eine wertvolle Alternative. Informieren Sie sich bei Ihrem Arzt über die für Sie optimale Behandlung.