Galantamin

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Galantamin

 

Was ist Galantamin?

Das Antidementivum Galantamin wird zur symptomatischen Behandlung bei leichter bis mäßiger Demenz vom Alzheimer-Typ eingesetzt. Es ist ein Wirkstoff pflanzlicher Herkunft (z.B. verschiedene Schneeglöckchen-Arten), der heutzutage auch synthetisch hergestellt werden kann. Als sogenannter Cholinesterasehemmer zählt Galantamin zur Wirkstoffgruppe der indirekten Parasympathomimetika. Sie verstärken die Wirkungen des Parasympathikus, einem Teil des vegetativen Nervensystems und Gegenspieler des Sympathikus. Während der Sympathikus den Organismus auf eine Steigerung der Leistungsfähigkeit einstellt, überwiegt der Parasympathikus in Ruhe- und Regenerationsphasen. Er regt also vorwiegend Körperfunktionen an, die der Wiederherstellung des Organismus und dem Aufbau von Energiereserven dienen. In Arzneimitteln liegt der Wirkstoff als Galantaminhydrobromid vor.

 

Wie wirkt Galantamin und wann wird es angewendet?

Unter dem Begriff „Demenz“ werden mehr als 50 Erkrankungen zusammengefasst, die die Funktion des Gehirns beeinträchtigen. Die Alzheimer-Krankheit ist mit rund zwei Drittel aller Fälle die häufigste Form der Demenz. Die genauen Auslöser sind bis dato noch nicht abschließend geklärt; mit großer Wahrscheinlichkeit liegt ein Zusammenspiel mehrerer Ursachen vor. Das Risiko zu erkranken, steigt jedoch mit zunehmendem Alter.

Alzheimer ist eine chronische Krankheit, die über einen Zeitraum von mehreren Jahren voranschreitet. Im Krankheitsverlauf sterben immer mehr Nervenzellen im Gehirn ab und es kommt in Folge zu einem Defizit des Botenstoffes Acetylcholin. Dieser ermöglicht die Kommunikation der Nervenzellen untereinander und bestimmt so Gefühle, Handlungen und Gedanken. Ein Mangel führt zu Einschränkungen der Merkfähigkeit und Denkleistung, Störungen des Sprach- und Urteilsvermögens sowie Veränderungen der Persönlichkeit. Menschen mit Alzheimer sind zunehmend vergesslich, verwirrt und orientierungslos. Viele Patienten werden unruhig, aggressiv oder depressiv.

 

Als Cholinesterasehemmer hemmt Galantamin Enzyme, die für den Abbau von Acetylcholin verantwortlich sind. In Folge kommt es zu einem Anstieg der noch verfügbaren Konzentration des Botenstoffes im Gehirn und die Demenz-Symptome werden verringert. Darüber hinaus werden eine zusätzliche Aktivierung bestimmter Acetylcholinbindungsstellen sowie ein neuroprotektiver Effekt (Verhinderung oder Verminderung einer Schädigung von Nervenzellen in Gehirn) diskutiert.

 

Galantamin ist in Form von retardierten Kapseln im Handel, die üblicherweise einmal täglich mit dem Frühstück verabreicht werden. Des Weiteren stehen Lösungen zum Einnehmen zur Verfügung.

Als seltene Nebenwirkung können schwerwiegende Hautreaktionen auftreten, daher sollte die Therapie beim ersten Auftreten eines Hautausschlags nach ärztlicher Rücksprache beendet werden.

 

Quellen:

Mutschler Arzneimittelwirkungen, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart, 11., völlig neu bearbeitete Auflage 2020

Taschenatlas Pharmakologie, 5. Auflage

Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie, 11. Auflage, Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH, 2013

Fachinfo Fertigarzneimittel

Einführung zu Galantamin

Was ist Galantamin?

Galantamin ist ein Wirkstoff, der vor allem zur Behandlung leichter bis mittelschwerer Demenzerkrankungen eingesetzt wird. Durch seine cholinesterasehemmende Wirkung verbessert er die Signalübertragung im Gehirn.

Beschreibung des Wirkstoffs

Galantamin gehört zur Klasse der Acetylcholinesterasehemmer und wirkt, indem es den Abbau des Neurotransmitters Acetylcholin verlangsamt. Dadurch wird die Kommunikation zwischen Nervenzellen im Gehirn verbessert, was gerade bei Patienten mit Alzheimer-Krankheit von Vorteil ist.

Wirkungsweise und Effekte

Der Wirkstoff verbessert kognitive Funktionen, fördert Gedächtnis und Lernvermögen und kann dabei helfen, Alltagssymptome wie Desorientierung zu mildern. Er steigert die Konzentrationsfähigkeit und kann somit zu einer besseren Lebensqualität beitragen.

Anwendungsgebiete

Galantamin wird hauptsächlich bei der Behandlung leichter bis mittelschwerer Formen der Alzheimer-Krankheit eingesetzt. Es kann auch zur Unterstützung bei anderen demenziellen Erkrankungen verordnet werden.

Dosierung und Anwendung

Die Dosierung von Galantamin sollte individuell vom Arzt festgelegt werden, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Es ist wichtig, die Einnahme so zu gestalten, wie vom behandelnden Arzt empfohlen, und regelmäßig Kontrolluntersuchungen durchzuführen, um die Wirksamkeit und Verträglichkeit zu überwachen.

Nebenwirkungen

Zu den häufigsten Nebenwirkungen von Galantamin zählen Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Schwindel. In Einzelfällen können auch Kopfschmerzen oder Magen-Darm-Beschwerden auftreten. Bei anhaltenden oder schweren Nebenwirkungen sollte umgehend ärztlicher Rat eingeholt werden.

Wechselwirkungen

Vor der Anwendung von Galantamin ist es wichtig, den Arzt über eventuelle andere Medikamente zu informieren, da Wechselwirkungen auftreten können. Besonders Arzneimittel, die auf das zentrale Nervensystem wirken, könnten die Verträglichkeit beeinflussen.

Besondere Hinweise

Galantamin sollte nur nach Rücksprache mit einem Facharzt eingenommen werden. Zudem ist es wichtig, sich regelmäßig ärztlich untersuchen zu lassen, um den Krankheitsverlauf und die Medikamenteneinnahme optimal zu überwachen.

Enthält Galantamin in folgenden Medikamenten

Galantamin ist Bestandteil verschiedener verschreibungspflichtiger Präparate, die zur Behandlung dementieller Erkrankungen eingesetzt werden. Überprüfen Sie stets die Packungsbeilage oder konsultieren Sie Ihren Apotheker, um genaue Informationen zu erhalten.

Häufig Gestellte Fragen

Was ist Galantamin und wofür wird es eingesetzt?

Galantamin ist ein cholinesterasehemmender Wirkstoff, der vor allem zur Behandlung leichter bis mittelschwerer Alzheimer-Erkrankungen angewendet wird.

Wie wirkt Galantamin im Körper?

Durch die Hemmung des Enzyms Acetylcholinesterase bleibt mehr Acetylcholin im Gehirn erhalten, wodurch die neuronale Kommunikation verbessert wird.

Welche Nebenwirkungen können auftreten?

Mögliche Nebenwirkungen sind Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Schwindel. Bei intensiveren Beschwerden sollte ein Arzt konsultiert werden.

Wie erfolgt die Dosierung von Galantamin?

Die individuelle Dosierung wird vom Arzt festgelegt, wobei regelmäßige Kontrollen empfohlen werden, um die optimale Wirkung und Verträglichkeit zu gewährleisten.

Fazit

Galantamin stellt eine wichtige Option in der medikamentösen Behandlung von Demenzerkrankungen dar. Es verbessert die kognitiven Fähigkeiten und kann die Lebensqualität der Patienten erheblich steigern. Eine individuelle ärztliche Beratung und regelmäßige Kontrolle sind dabei essenziell, um die bestmögliche Therapie zu gewährleisten.