Glibenclamid

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Glibenclamid

Was ist Glibenclamid?

Der blutzuckersenkende Wirkstoff Glibenclamid zählt zur Wirkstoffklasse der Glitazone (oder auch Insulin-Sensitizer), die für die Behandlung eines Typ-2-Diabetes eingesetzt werden.

Bei Diabetes handelt es sich um eine chronische Stoffwechselerkrankung, die auch als „Zuckerkrankheit“ bezeichnet wird. Betroffene leiden aufgrund eines Mangels an Insulin unter erhöhten Blutzuckerwerten, die unbehandelt zu akuten Komplikationen bis hin zum lebensbedrohlichen diabetischen Koma führen können.

Insulin ist ein Hormon, das in den Betazellen der Bauchspeicheldrüse gebildet wird und den im Blut befindlichen Zucker in die Zellen leitet. Dort wird daraus Energie gewonnen und zum Teil auch gespeichert.

Man unterscheidet zwei verschiedene Diabetes-Formen: Typ-1-Diabetes tritt in der Regel schon im Kindes-und Jugendalter auf und ist durch einen absoluten Insulinmangel gekennzeichnet. Grund ist der Untergang Insulinproduzierender Zellen. Bei Typ-2-Diabetes, oder auch „Erwachsenendiabetes“, liegt meist ein relativer Insulinmangel vor: die Bauchspeicheldrüse schüttet zwar Insulin aus, die produzierte Menge reicht allerdings nicht aus um den Blutzuckerspiegel zu senken.

Wie wirkt Glibenclamid?
Glibenclamid fördert die Insulinfreisetzung aus den Betazellen der Bauchspeicheldrüse. In Folge wird die Zuckeraufnahme in die Körperzellen verbessert und der Blutzuckerspiegel sinkt.

Damit das orale Antidiabetikum wirken kann, müssen noch funktionsfähige Betazellen vorhanden sein.

Wann wird Glibenclamid angewendet?
Glibenclamid kommt in Form von Tabletten bei Typ-2-Diabetes zum Einsatz, wenn durch Diät und körperliche Betätigung keine ausreichende Einstellung des Blutzuckerspiegels erreicht wurde.

Die Tabletten werden in der Regel morgens vor dem Frühstück oder vor der ersten Hauptmahlzeit eingenommen.

Glibenclamid kann in Kombination mit anderen oralen Antidiabetika wie beispielsweise Metformin eingesetzt werden.

Orale Glibenclamid-Suspensionen werden bei Neugeborenen, Säuglingen und Kindern angewendet. Sie dienen hierbei unter anderem zur Behandlung des neonatalen Diabetes mellitus. Diese Form der Zuckerkrankheit tritt bei der Geburt auf und zählt mit einer Inzidenz von 1:100.000 Geburten zu den sehr seltenen Erkrankungen. Der Körper des Kindes setzt hierbei nicht genügend Insulin frei, um den Blutzuckerspiegel zu regulieren. Glibenclamid kann allerdings nur dann angewendet werden, wenn noch zu einem gewissen Grad Insulin produziert werden kann.

Quellen:
Mutschler Arzneimittelwirkungen, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart, 11., völlig neu bearbeitete Auflage 2020
Taschenatlas Pharmakologie, 5. Auflage
Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie, 11. Auflage, Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH, 2013
Fachinfo Fertigarzneimittel

Einführung in Glibenclamid

Glibenclamid ist ein Wirkstoff, der vor allem in der Behandlung von Typ-2-Diabetes eingesetzt wird. Er gehört zur Klasse der Sulfonylharnstoffe und trägt dazu bei, den Blutzuckerspiegel auf ein gesundes Maß zu regulieren.

Beschreibung des Wirkstoffes

Glibenclamid wirkt, indem es die Insulinausschüttung der Bauchspeicheldrüse stimuliert. Durch die verstärkte Insulinausschüttung sinkt der Blutzuckerspiegel, indem mehr Glukose in die Körperzellen aufgenommen wird. Dieser Wirkmechanismus ist für Patienten mit Typ-2-Diabetes besonders vorteilhaft.

Wirkungsweise und Effekte

Dank seiner insulinotropen Wirkung verbessert Glibenclamid die Blutzuckerregulation. Die verstärkte Insulinausschüttung führt zu einer effektiveren Aufnahme von Glukose in den Muskel- und Fettzellen, was letztendlich zu einer Reduktion des Blutzuckers führt.

Indikationen

Glibenclamid wird hauptsächlich bei Erwachsenen mit Typ-2-Diabetes verwendet, wenn eine Anpassung der Lebensgewohnheiten nicht ausreicht, um den Blutzuckerspiegel zu kontrollieren. Es wird oft in Kombination mit anderen Antidiabetika verordnet.

Dosierung und Anwendung

Die Dosierung von Glibenclamid wird individuell angepasst und richtet sich nach dem Blutzuckerspiegel des Patienten sowie dessen körperlicher Verfassung. Die Einnahme erfolgt oral, meist in Tablettenform. Eine genaue Dosierungsempfehlung wird vom behandelnden Arzt gegeben.

Nebenwirkungen

Wie bei vielen Medikamenten können auch bei Glibenclamid Nebenwirkungen auftreten. Zu den häufigsten gehören Hypoglykämie (niedriger Blutzucker), Magen-Darm-Beschwerden sowie gelegentlich Hautreaktionen. Bei Anzeichen einer ernsten Nebenwirkung sollte umgehend ärztlicher Rat eingeholt werden.

Wechselwirkungen

Glibenclamid kann mit anderen Medikamenten interagieren, was zu verstärkten oder verminderten Wirkungen führen kann. Insbesondere andere Antidiabetika, bestimmte Blutdruckmedikamente und Arzneimittel, die den Blutzuckerspiegel beeinflussen, sollten mit Vorsicht kombiniert werden.

Spezielle Hinweise

Patienten sollten vor Beginn der Behandlung ihren Arzt über bestehende Krankheiten und mögliche Medikamenteneinnahmen informieren. Eine sorgfältige Überwachung des Blutzuckerspiegels und regelmäßige Kontrollen sind essentiell, um die optimale Wirkung des Wirkstoffes zu gewährleisten.

Medikamente, die Glibenclamid enthalten

Glibenclamid ist Bestandteil verschiedener oraler Antidiabetika. Die genaue Liste der Produkte kann je nach Hersteller variieren, weshalb es ratsam ist, die Packungsbeilage oder den Apotheker für spezifische Informationen zu konsultieren.

Häufig Gestellte Fragen

Was ist Glibenclamid?

Glibenclamid ist ein oraler Wirkstoff, der vor allem zur Behandlung von Typ-2-Diabetes eingesetzt wird und die Insulinausschüttung stimuliert.

Wie wirkt Glibenclamid?

Der Wirkstoff regt die Bauchspeicheldrüse an, mehr Insulin freizusetzen, was zu einer besseren Blutzuckerregulation führt.

Welche Nebenwirkungen können auftreten?

Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählen Unterzuckerung (Hypoglykämie), Magen-Darm-Beschwerden und gelegentlich Hautausschläge.

Kann Glibenclamid mit anderen Medikamenten eingenommen werden?

Ja, jedoch sollte die Kombination mit anderen Medikamenten, die den Blutzuckerspiegel beeinflussen, immer in Absprache mit einem Arzt erfolgen.

Wer sollte Glibenclamid nicht einnehmen?

Menschen mit Typ-1-Diabetes oder bestimmten Allergien gegen Sulfonylharnstoffe sollten Glibenclamid meiden und alternative Therapien in Betracht ziehen.

Fazit

Glibenclamid ist ein bewährter Wirkstoff zur Behandlung von Typ-2-Diabetes, der durch seine Wirkung auf die Insulinausschüttung einen wichtigen Beitrag zur Blutzuckerregulation leistet. Eine enge Überwachung und regelmäßige ärztliche Kontrollen gewährleisten eine sichere und effektive Anwendung.