Pertussis Adsorbat Impfstoff (azellulär, co-gereinigt)

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Was versteht man unter Keuchhusten?
Keuchhusten wird im medizinischen Sprachgebrauch auch als Pertussis bezeichnet. Es handelt sich hierbei um eine weltweit verbreitete, hochansteckende Infektionskrankheit, bei der drei Krankheitsstadien durchlaufen werden: nach zunächst erkältungs­ähnliche Symptomen leiden Betroffene unter anfallsweise auftretenden Husten­attacken, die erst nach mehreren Wochen bis Monaten langsam abklingen. In selten Fällen sind besonders bei Säuglingen schwerwiegende Komplikationen mit teilweise tödlichem Ausgang möglich.

Auslöser ist das hauptsächlich Bakterium Bordetella pertussis, das ausschließlich beim Menschen vorkommt. Eine weltweite Ausrottung des Keuchhustenerregers ist trotz einer vorhanden Impfung aus heutiger Sicht nicht möglich, da die Immunität sowohl nach einer Impfung als auch nach einer durchlaufenen Erkrankung nicht von Dauer ist und sich jede Person mehrmals im Leben neu infizieren und erkranken kann. Regelmäßige Auffrischimpfungen stellen daher das wirksamste Werkzeug zur Vermeidung einer Keuchhustenerkrankung dar.

 

Was sind die Ursachen einer Keuchhusteninfektion?

In den meisten Fällen wird Keuchhusten durch das Bakterium Bordetella pertussis hervorgerufen. Nur selten liegen Infektionen mit den Erregern Bordetella parapertussis oder Bordetella holmesii vor. Die Bakterien befallen bevorzugt die Schleimhäute der Atemwege und setzen dort Giftstoffe frei, die das Gewebe schädigen und die Abwehrkräfte schwächen. Beim Sprechen, Husten oder Niesen gelangen sie über feinste Speicheltröpfchen in die Umgebungsluft. Beim Einatmen setzten sie sich dann an der Schleimhaut von Kontaktpersonen fest. Betroffene sind bereits vor dem Auftreten der für Keuchhusten charakteristischen Hustenanfälle ansteckend.

 

Was sind die Symptome einer Keuchhusteninfektion?
In der Regel beträgt die Inkubationszeit bei Keuchhusten neun bis zehn Tage, in seltenen Fällen bis zu zwanzig Tage. Es handelt sich hierbei um die Zeitspanne, die durchschnittlich vergeht, bis nach einer Infektion die charakteristischen ersten Symptome auftreten. Hierbei unterscheidet man drei Krankheitsstadien:
 

  1. Stadium catarrhale (Erkältungsstadium)

Das erste Krankheitsstadium hält in der Regel sieben bis vierzehn Tage an und ist gekennzeichnet von unspezifischen, erkältungsähnlichen Symptomen:

  • kein oder nur sehr niedriges Fieber
  • eventuell leichte Bindehautentzündung
  • Heiserkeit
  • Schnupfen
  • leichter Husten
     
  1. Stadium convulsivum (Anfallsstadium)

In diesem Stadium kommt es zu den charakteristischen Hustenattacken, die sich über einen Zeitraum von vier bis sechs Wochen erstrecken können:

  • minutenlange, krampfartige Hustenanfälle bis hin zu Atemnot
  • Stakkato-Husten mit herausgestreckter Zunge und Verkrampfung des Kehlkopfes (juchzendes Geräusch beim Einatmen)
  • innerhalb von 24 Stunden können im Durchschnitt 5 bis 50 Hustenanfälle auftreten
  • in der Nacht häufiger als am Tag
  • körperliche Anstrengung oder psychischer Belastung fördern die Anfälle
  • Erbrechen oder Auswurf von zähem Schleim
  • Appetitlosigkeit
  • Bauch und Kopfschmerzen
  • Muskelkater
  • Schlaflosigkeit
  • selten Fieber
     
  1. Stadium decrementi (Erholungsphase)

In der dritten Phase klingen die Hustenanfälle allmählich ab, allerdings kann auch dieses Stadium über sechs bis zehn Wochen andauern. Kalte Luft, Zigarettenrauch oder körperliche Anstrengung können über mehrere Monate zu Reizhusten führen.
 

Säuglinge unter 6 Monaten ohne Impfschutz haben ein höheres Risiko im Rahmen einer Keuchhustenerkrankung Komplikationen zu erleiden. Aber auch mit zunehmendem Lebensalter steigt das Risiko für schwere Verläufe, da die Abwehrkräfte in der Regel nachlassen und chronische Erkrankungen das Immunsystem zusätzlich schwächen können.

Eine Infektion mit Keuchhustenbakterien kann Betroffene empfänglich für weitere Infektionen (bakterielle Superinfektion) machen. Am häufigsten treten Lungenentzündungen, Mittelohrentzündungen oder Inkontinenz auf.

In seltenen Fällen können die Gifte des Keuchhustenerregers das Gehirn dauerhaft schädigen und zu einer Enzephalopathie führen. Säuglinge sind hierbei besonders gefährdet. Bei ihnen fehlen häufig die charakteristischen Hustenanfälle. Aufgrund der von Natur aus engeren Atemwege und der mangelnden Fähigkeit Schleim abhusten zu können laufen sie Gefahr lebensbedrohliche Atemstillstände zu entwicklen. Diese können zu einem erheblichen Sauerstoffmangel führen, der das Gehirn schädigt. Bleibende Schäden wie Lähmungen, Seh- und Hörstörungen und aber auch geistigen Störungen, sowie in sehr seltenen Fällen tödliche Verläufe machen eine sofortige stationäre Behandlung notwendig.

 

Wie wird Keuchhusten behandelt?

Durch die Gabe von Antibiotika wie Erythromycin, Azithromycin oder Clarithromycin im frühen Krankheitsstadium lassen sich Dauer und Schwere der Hustenattacken minimieren. In der Regel sollte die Therapie vor oder in den ersten zwei Wochen ab Beginn der stakkatoartigen Anfälle erfolgen. In späteren Krankheitsphasen lassen sich die Symptome durch Antibiotika nicht mehr beeinflussen, allerdings kann die Gefahr einer Ansteckung reduziert werden.

Körperliche Schonung, eine hohe Raumluftfeuchtigkeit, warme Brustwickel und Meersalz-Inhalationen helfen die Beschwerden zu lindern.
 

Gegen Keuchhusten kann durch eine Impfung vorgebeugt werden. Es handelt sich hierbei um einen Impfstoff mit abgetöteten Erregern (Totimpfstoff), der in den Muskel injiziert wird. Da zur Zeit kein Einzelimpfstoff zur Verfügung steht, wird auf eine Kombinationsimpfung zurückgegriffen.

Bei Säuglingen wird zur Grundimmunisierung ein Sechsfach­impfstoff empfohlen, der gleichzeitig gegen Diphtherie, Tetanus (Wundstarrkrampf), Pertussis, Polio (Kinderlähmung), Hib (Haemophilus influenzae Typ b) und Hepatitis B gerichtet ist. Dieser wird normalerweise in drei Teilimpfungen verabreicht.

Die Auffrischungsimpfung gegen Pertussis erfolgt bei  Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit einem Drei- oder Vierfachimpfstoff, der zusätzlich gegen Diphtherie und Tetanus sowie gegebenenfalls gegen Kinderlähmung gerichtet ist.


Unabhängig vom Impfstatus empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut seit 2020 die Keuchhustenimpfung allen Schwangeren im letzten Schwangerschaftsdrittel ab der 28. Schwangerschaftswoche, um das Neugeborene in den ersten Lebensmonaten bestmöglich vor Keuchhusten zu schützen. Enge Kontaktpersonen sollten alle zehn Jahre eine eine Auffrischungsimpfung erhalten. Gleiches gilt für Beschäftigte in Gesundheits- und Gemeinschaftseinrichtungen oder auch für Personal in Kindergärten oder Altenheimen.

 

 

Quellen:

Mutschler Arzneimittelwirkungen. 8. Auflage

Taschenatlas Pharmakologie, 5. Auflage

https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Pertussis.html

Einführung in den Wirkstoff Pertussis Adsorbat Impfstoff (azellulär, co-gereinigt)

Der Pertussis Adsorbat Impfstoff zählt zu den essenziellen Komponenten in der modernen Impfstoffentwicklung. Durch die Kombination aus azellulären und co-gereinigten Verfahren bietet er eine optimierte und sichere Immunisierung gegen Keuchhusten.

Beschreibung des Wirkstoffs

Der Impfstoff basiert auf adsorbierten Antigenen der Bordetella pertussis Bakterien, die gezielt durch azelluläre Methoden gewonnen und durch kooperative Reinigungsverfahren verbessert wurden. Diese Technologie minimiert Nebenwirkungen und maximiert gleichzeitig die Immunantwort.

Wirkung und Nutzen

Die Applikation dieses Impfstoffs stimuliert das Immunsystem zur Produktion schützender Antikörper gegen Keuchhusten. Dadurch wird eine langfristige Immunität aufgebaut, die vor Infektionen schützt und schwere Krankheitsverläufe verhindern kann.

Anwendungsgebiete

Der Pertussis Adsorbat Impfstoff wird insbesondere zur Impfung von Kindern im Rahmen der Routineimpfprogramme genutzt. Zudem kommt er auch als Auffrischungsimpfung bei Jugendlichen und Erwachsenen zum Einsatz, um den Impfschutz gegen Keuchhusten aufrechtzuerhalten.

Dosierung und Anwendung

Die Verabreichung erfolgt in der Regel intramuskulär, wobei die Dosierung je nach Alter und Gesundheitszustand angepasst wird. Es wird empfohlen, die Impfserie gemäß den aktuellen immunologischen Richtlinien durchzuführen.

Mögliche Nebenwirkungen

Wie bei vielen Impfstoffen kann es zu lokalen Reaktionen an der Injektionsstelle kommen, wie Rötung oder Schwellung. Einige Patienten berichten auch über leichte systemische Effekte wie Fieber oder Unwohlsein. Schwerwiegendere Nebenwirkungen sind selten.

Wechselwirkungen

Der Impfstoff sollte mit Vorsicht angewendet werden bei Patienten, die sich in einem Zustand der Immunsuppression befinden oder vor kurzem andere immunmodulatorische Medikamente erhalten haben. Eine ausführliche Anamnese ist vor der Impfung ratsam.

Spezielle Hinweise

Patienten mit bekannten schweren Allergien auf Impfstoffbestandteile sollten vor der Impfung Rücksprache mit einem Facharzt halten. Zudem ist die Einhaltung der empfohlenen Impfabstände wichtig, um eine optimale Immunantwort zu gewährleisten.

In anderen Medikamenten enthalten

Der Pertussis Adsorbat Impfstoff wird als Bestandteil verschiedener Kombinationsimpfstoffe eingesetzt, die neben Keuchhusten auch Schutz vor Tetanus und Diphtherie bieten.

Häufig Gestellte Fragen

Was ist der Pertussis Adsorbat Impfstoff?

Antwort:

Er ist ein adsorbierter Impfstoff, der durch azelluläre und co-gereinigte Methoden verarbeitet wird, um eine effektive Immunisierung gegen Keuchhusten zu ermöglichen.

Wie wirkt der Impfstoff?

Antwort:

Durch die Stimulierung des Immunsystems werden Antikörper produziert, die den Körper vor einer Infektion mit Bordetella pertussis schützen.

Wer sollte diesen Impfstoff erhalten?

Antwort:

Er wird hauptsächlich Kindern sowie Jugendlichen und Erwachsenen als Auffrischungsimpfung verabreicht, um den Schutz gegen Keuchhusten zu erfüllen.

Welche Nebenwirkungen können auftreten?

Antwort:

Kleine lokale Reaktionen wie Rötung, leichte Schwellung oder Fieber können auftreten, schwerwiegende Nebenwirkungen sind jedoch selten.

Wie erfolgt die Anwendung des Impfstoffs?

Antwort:

Die Impfung wird in der Regel als intramuskuläre Injektion verabreicht, wobei die Dosierung an das Alter und den Gesundheitsstatus angepasst wird.

Zusammenfassung

Der Pertussis Adsorbat Impfstoff (azellulär, co-gereinigt) stellt eine moderne und sichere Lösung zur Prophylaxe von Keuchhusten dar. Mit seiner innovativen Herstellungsmethode vereint er Effizienz und Verträglichkeit, was ihn zu einer wertvollen Komponente in Impfprogrammen macht.