Propafenon

Keine Produkte mit dem Wirkstoff Propafenon gefunden!

Es sind aktuell keine Produkte mit diesem Wirkstoff in unserem Sortiment verfügbar.

Was ist Propafenon?
Propafenon ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der Antiarrhythmika. Es handelt sich hierbei um einen Sammelbegriff für Arzneistoffe, die zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen eingesetzt werden können. Sie werden je nach Wirkmechanismus in vier Klassen unterteilt, wobei sich die erste Klasse nochmals in drei Unterkategorien (A, B und C) aufgliedern lässt.

Unter Herzrhythmusstörungen versteht man eine veränderte Aufeinanderfolge des Herzschlags. Normalerweise schlägt das Herz im Ruhezustand circa 60 bis 80-mal in der Minute. Bei körperlicher Anstrengung oder Aufregung beschleunigt sich der Puls, in Schlafphasen kommt es zu einer Verlangsamung. Herzrhythmusstörungen werden nach ihrer Frequenz unterschieden. Bei einem tachykarden Rhythmus schlägt das Herz zu schnell, während es bei einem bradykarden zu langsam schlägt. Erfolgt die Abfolge der Herzschläge unregelmäßig, spricht man von einer Arrhythmie.

Propafenon zählt zur Gruppe der 1C-Antiarrhythmika und wird üblicherweise in Salzform als Propafenonhydrochlorid angewendet.

 

 

Wie wirkt Propafenon?

Die Anpassung des Herzschlags wird über das autonome Nervensystem am Sinusknoten ausgelöst. Dieser befindet sich im rechten Vorhof des Herzens und fungiert als Taktgeber. Die elektrischen Impulse, die das Zusammenziehen des Herzmuskels bewirken, werden dort im Herzen selbst gebildet. Vom Sinusknoten aus werden die elektrischen Signale über die Vorhofwände zum AV-Knoten geleitet und gelangen von dort über spezielle Fasern weiter in die Herzmuskulatur. 

Propafenon vermindert den Einstrom von Natrium über Natriumkanäle an den Herzmuskelzellen, sodass die Weiterleitung der vom Sinusknoten ausgehenden elektrischen Impulse nur verzögert erfolgt – die Erregungsleitung am Herzen wird also verlangsamt.

Des Weiteren ist Propafenon strukturell mit dem Betablocker Propranolol verwandt und verfügt über leicht sympatholytische Eigenschaften. Durch Blockade bestimmter Rezeptoren am Herzen wird die Bindung von Adrenalin verhindert. In Folge wird die Geschwindigkeit, mit der die Erregung unter den Herzmuskelzellen weitergeleitet, ebenfalls reduziert. Es kommt zu einer Verringerung der Schlagfrequenz und der Kontraktionskraft des Herzens, wodurch dieses entlastet wird.

 

 

Wann wird Propafenon angewendet?

Propafenon wird aufgrund seiner Wirkung zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen mit beschleunigter Herzschlagfolge, die von oberhalb der Herzkammern gelegenen Abschnitten des Herzens ausgehen, eingesetzt. Hierzu zählen:

  • beschleunigter Herzschlagfolge infolge von kreisenden Erregungsleitungsstörungen im Übergangsbereich von Herzvorhof und Herzkammern
  • anfallsweise auftretende beschleunigte Herzschlagfolge durch beschleunigte Erregungsleitung zwischen Herzvorhof und Herzkammer
  • anfallsweise auftretende unregelmäßige Herzschlagfolge infolge einer krankhaft erhöhten Vorhoferregung
  • beschleunigter Herzschlagfolge in den Herzkammern, wenn diese nach Beurteilung des Arztes lebensbedrohend ist

 

Die Anwendung erfolgt oral in Form von Tabletten, Filmtabletten und retardierten Hartkapseln. Des Weiteren sind Injektionslösungen im Handel verfügbar.

 

 

Quellen:

Mutschler Arzneimittelwirkungen. 8. Auflage

Taschenatlas Pharmakologie, 5. Auflage

Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie, 11. Auflage, Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH, 2013

Fachinfo und Gebrauchsinfo Fertigarzneimittel

Einführung in Propafenon

Propafenon ist ein in der Kardiologie eingesetzter Wirkstoff, der vor allem zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen dient. Dieser Leitfaden bietet Ihnen einen umfassenden Überblick über die Eigenschaften und Anwendungsmöglichkeiten von Propafenon.

Beschreibung und Wirkmechanismus

Propafenon gehört zur Gruppe der Class Ic Antiarrhythmika und wirkt, indem es die Reizleitung im Herzen verlangsamt. Es beeinflusst insbesondere die Na+-Kanäle, wodurch die Erregungsleitung reduziert wird. Die Substanz wird häufig eingesetzt, um ventrikuläre und supraventrikuläre Arrhythmien zu behandeln.

Wirkungen und Effekte

Propafenon hilft dabei, die Herzfrequenz zu normalisieren und das Risiko schwerwiegender Herzrhythmusstörungen zu minimieren. Zu den positiven Effekten zählen die Stabilisierung des Herzrhythmus und die Verminderung von Arrhythmie-bedingten Symptomen.

Anwendungsgebiete

Propafenon wird vorwiegend bei Patienten mit ventrikulären oder supraventrikulären Herzrhythmusstörungen eingesetzt. Weitere Indikationen schließen die Vorbeugung von erneuten Arrhythmien nach initialer Behandlung ein.

Dosierung und Anwendung

Die Dosierung von Propafenon erfolgt individuell und richtet sich nach dem klinischen Befund des Patienten. Die Einnahme sollte stets unter ärztlicher Aufsicht und nach sorgfältiger Abstimmung erfolgen, um die optimale therapeutische Wirkung bei minimalem Risiko für Nebenwirkungen zu gewährleisten.

Nebenwirkungen

Wie bei vielen Medikamenten können auch bei Propafenon Nebenwirkungen auftreten. Zu den häufig berichteten zählen Schwindel, Übelkeit und in seltenen Fällen eine Verschlechterung der Herzrhythmusstörungen. Eine regelmäßige Beobachtung und Anpassung der Dosierung ist daher ratsam.

Wechselwirkungen

Propafenon kann mit anderen Medikamenten interagieren, insbesondere solchen, die ebenfalls die Herzfunktion beeinflussen. Informieren Sie Ihren Arzt über alle eingenommenen Medikamente, um potenzielle Wechselwirkungen zu vermeiden.

Besondere Hinweise

Patienten mit vorbestehenden Herzproblemen oder schweren Leber- und Nierenfunktionsstörungen sollten Propafenon mit besonderer Vorsicht anwenden. Es ist wichtig, regelmäßige Kontrollen durchzuführen und die Therapie gegebenenfalls anzupassen.

Medikamente mit Propafenon

Mehrere Handelspräparate enthalten Propafenon als Wirkstoff. Einzelheiten zu den spezifischen Marken und Formulierungen finden Sie in der Packungsbeilage oder bei Ihrem verschreibenden Arzt.

Häufig Gestellte Fragen

Welche Herzrhythmusstörungen werden mit Propafenon behandelt?

Propafenon wird zur Behandlung von ventrikulären und supraventrikulären Arrhythmien eingesetzt.

Wie wird die Dosierung von Propafenon bestimmt?

Die Dosierung richtet sich nach dem individuellen Zustand des Patienten und sollte immer unter ärztlicher Überwachung erfolgen.

Welche Nebenwirkungen können auftreten?

Zu den häufigen Nebenwirkungen zählen Schwindel, Übelkeit und in seltenen Fällen Verschlechterungen des Herzrhythmus.

Können Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten auftreten?

Ja, besonders mit Medikamenten, die die Herzfunktion beeinflussen, ist eine sorgfältige Überprüfung und Abstimmung notwendig.

Fazit

Propafenon ist ein wichtiger Wirkstoff in der kardiologischen Therapie, der bei richtiger Anwendung effektiv zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen beitragen kann. Eine individuelle Dosierungsanpassung und regelmäßige ärztliche Überwachung sind essenziell, um den größtmöglichen Nutzen bei gleichzeitig minimalem Risiko zu gewährleisten.