Protamin sulfat

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Einführung in Protamin Sulfat

Wirkstoff und Anwendungsbereiche

Protamin Sulfat ist ein wichtiger Wirkstoff, der vor allem zur Neutralisierung der Antikoagulation von Heparin nach operativen Eingriffen eingesetzt wird. Zudem findet man ihn in Kombination mit Insulin, um dessen Wirkdauer zu verlängern.

Beschreibung des Wirkstoffs

Protamin Sulfat ist ein basisches, polypeptidisches Protein, das hauptsächlich aus den Samen von Fischen gewonnen wird. Es besitzt die besondere Fähigkeit, negativ geladene Heparinmoleküle zu binden und neutralisiert so deren blutverdünnende Wirkung. Dies macht es zu einem unverzichtbaren Bestandteil in der Medikation bei unerwünschter Heparinwirkung.

Wirkung und Einfluss auf den Körper

Durch die Bindung an Heparin wird dessen anticoagulative Wirkung aufgehoben, was zu einer Wiederherstellung der normalen Blutgerinnung führt. Diese Eigenschaft wird insbesondere in der Herzchirurgie und bei invasiven Eingriffen genutzt, um Blutungen zu kontrollieren.

Anwendungsgebiete

  • Reversal von Heparin: Nach Operationen oder Eingriffen, bei denen hohe Heparinmengen appliziert wurden.
  • Insulinkombination: Einsatz in NPH-Insulinen zur Steuerung des Insulinfreisetzungsverlaufs.

Dosierung und Anwendung

Die Dosierung von Protamin Sulfat richtet sich nach dem verabreichten Heparin sowie dem klinischen Zustand des Patienten. Es wird meist intravenös verabreicht, wobei die genaue Dosis individuell von Ärzten basierend auf dem therapeutischen Bedarf kalkuliert wird. Eine enge Überwachung ist hierbei essenziell.

Unerwünschte Nebenwirkungen

Zu den möglichen Nebenwirkungen zählen allergische Reaktionen, Hypotonie (niedriger Blutdruck) und, seltener, Übelkeit oder Atembeschwerden. Eine sorgfältige Patientenüberwachung während und nach der Anwendung ist daher ratsam.

Wechselwirkungen

Protamin Sulfat kann mit anderen Medikamenten interagieren, insbesondere mit jenen, die ebenfalls die Blutgerinnung beeinflussen. Zudem kann eine Überdosierung die Wirkung von Heparin vollständig neutralisieren, was bei geplanten Antikoagulationstherapien zu berücksichtigen ist.

Besondere Hinweise

Bei Patienten mit bekannten Allergien gegen Fischproteine oder gegenüber Protamin sollten alternative Behandlungsansätze in Betracht gezogen werden. Ebenso ist bei vorbestehenden Herz- oder Kreislauferkrankungen Vorsicht geboten.

Medikamente mit Protamin Sulfat

Zu den Medikamenten, die Protamin Sulfat enthalten, zählen vor allem NPH-Insuline sowie spezielle Präparate zur Heparin-Neutralisation in der Chirurgie.

Häufig Gestellte Fragen

Was ist Protamin Sulfat?

Protamin Sulfat ist ein aus Fisch gewonnenes Protein, das hauptsächlich zur Neutralisierung der Wirkung von Heparin eingesetzt wird.

Wie wirkt Protamin Sulfat?

Durch die Bindung an Heparin wird dessen antikoagulative Wirkung aufgehoben, wodurch die normale Blutgerinnung wiederhergestellt werden kann.

Wann wird Protamin Sulfat angewendet?

Typischerweise wird Protamin Sulfat nach chirurgischen Eingriffen verabreicht, bei denen hohe Dosen Heparin genutzt wurden.

Welche Nebenwirkungen können auftreten?

Zu den häufigsten Nebenwirkungen gehören allergische Reaktionen, Hypotonie und gelegentlich Übelkeit oder Atembeschwerden.

In welchen Medikamenten findet man Protamin Sulfat?

Der Wirkstoff findet sich unter anderem in NPH-Insulinpräparaten sowie in speziellen Heparin-Antagonisten, die in der Chirurgie eingesetzt werden.

Zusammenfassung

Protamin Sulfat spielt eine zentrale Rolle in der modernen Medizin, insbesondere in der Chirurgie zur Kontrolle der Blutgerinnung nach Heparin-Anwendungen. Durch seine spezifische Wirkungsweise und vielfältige Anwendungsbereiche bleibt es ein unverzichtbarer Bestandteil in der Behandlung von Patienten, die von Antikoagulation betroffen sind.