Semaglutid

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Semaglutid

Was ist Semaglutid?

Semaglutid ist ein sogenanntes Inkretin-Mimetikum und gehört zu den Glukagon-like peptide (GLP)-1 Agonisten. Es wird überwiegend zur Behandlung eines Typ-2-Diabetes eingesetzt. Für den europäischen Markt ist es seit Anfang 2018 zugelassen. Aufgrund der langen Halbwertszeit muss Semaglutid nur einmal wöchentlich appliziert werden und kann unabhängig von der Nahrung direkt unter die Haut gespritzt werden. Bei Diabetes mellitus leiden Betroffene an erhöhten Blutzuckerwerten aufgrund eines Mangels an Insulin. Es handelt sich hierbei um eine chronische Erkrankung des Stoffwechsels, die umgangssprachlich auch als „Zuckerkrankheit“ bezeichnet wird. Man unterscheidet zwei verschiedene Formen: Bei Typ-1-Diabetes, der meist im Kindes- und Jugendalter auftritt, liegt ein absoluter Insulinmangel vor. Grund ist der Untergang Insulin-produzierender Zellen. Bei Typ-2-Diabetes, oder auch „Erwachsenendiabetes“, liegt größtenteils ein relativer Insulinmangel vor: Einem erhöhten Insulinbedarf steht eine sinkende Ausschüttung durch Insulinproduzierende Zellen gegenüber.

 

Wie wirkt Semaglutid?

Der Wirkmechanismus von Semaglutid zielt darauf ab, den Blutzuckerspiegel zu senken, indem es:

1. die Insulinfreisetzung durch Stimulation der Betazellen in der Bauchspeicheldrüse erhöht

Insulin ist das einzige Hormon, das eine blutzuckersenkende Wirkung besitzt. Es ist daher von immenser Bedeutung für den Stoffwechsel aller Wirbeltiere. Es wird in der Bauchspeicheldrüse gebildet und leitet den im Blut befindlichen Zucker in die Zellen. Dort wird daraus Energie gewonnen und zum Teil auch gespeichert. Neben dem Transport des Zuckers aus dem Blutkreislauf in die Zellen reguliert Insulin außerdem den Fett- und Eiweißhaushalt. In Abhängigkeit von der zugeführten Nahrung und dem jeweiligen Zeitpunkt steigt und sinkt der Blutzuckerspiegel über den Tag verteilt – sowohl der Insulin- als auch der Blutzuckerspiegel unterliegen demnach ständigen Schwankungen.

2. die Glukagonausschüttung aus den Alphazellen der Bauchspeicheldrüse hemmt

Glukagon ist ein Hormon, das den Blutzuckerspiegel erhöht, indem es die Freisetzung von Glukose aus der Leber stimuliert. Durch die Verringerung des Glukagonspiegels trägt Semaglutid zur Senkung des Blutzuckerspiegels bei.

3. die Magenentleerung verlangsamt

Semaglutid verlangsamt die Entleerung des Mageninhalts in den Darm. Dadurch wird die Aufnahme von Glukose ins Blut nach den Mahlzeiten verzögert, was zu einer besseren Kontrolle des Blutzuckerspiegels führt.

4. den Appetit reduziert

Semaglutid wirkt sich auf das Sättigungsgefühl aus und kann den Appetit reduzieren. Dies kann dazu beitragen, das Körpergewicht zu kontrollieren.

 

Wann wird Semaglutid angewendet?

Semaglutid wird zur Behandlung von Diabetes Typ 2 eingesetzt. Es wird normalerweise verwendet, wenn andere Therapien zur Senkung des Blutzuckerspiegels, wie zum Beispiel orale Antidiabetika, nicht ausreichend wirksam waren. In den sozialen Medien wird das semaglutidhaltige Fertigarzneimttel Ozempic derzeit als „Abnehmspritze“ gehypt – obwohl Ozempic nicht zur Gewichtsreduktion zugelassen ist (Stand Juli/2023).

 

Quellen

Mutschler Arzneimittelwirkungen, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart, 11., völlig neu bearbeitete Auflage 2020

Taschenatlas Pharmakologie, 5. Auflage

Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie, 11. Auflage, Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH, 2013

Fachinfo Fertigarzneimittel

Einführung in Semaglutid

Semaglutid ist ein innovativer Wirkstoff, der vor allem in der Behandlung von Typ-2-Diabetes sowie im Bereich des Gewichtsmanagements Anwendung findet. Es gehört zur Familie der GLP-1-Rezeptoragonisten und bietet Patienten eine effektive Unterstützung bei der Blutzuckerkontrolle und Gewichtsreduktion.

Was ist Semaglutid?

Semaglutid ist eine synthetische Version des natürlichen GLP-1-Hormons, das im Körper ausgeschüttet wird. Durch seine Wirkung auf den Blutzuckerspiegel und Sättigungsgefühl wird es vermehrt zur Therapie von Diabetes und zur Förderung eines gesunden Gewichts eingesetzt.

Wirkmechanismen und Effekte

Semaglutid steigert die Insulinausschüttung in Abhängigkeit vom Blutzuckerspiegel, reduziert gleichzeitig die Glukagonsekretion und verlangsamt die Magenentleerung. Diese Effekte führen zu einer verbesserten Blutzuckerkontrolle und können zu einer Gewichtsreduktion beitragen.

Anwendungsgebiete

Der Wirkstoff wird hauptsächlich bei Patienten mit Typ-2-Diabetes eingesetzt, die von einer verbesserten Blutzuckerkontrolle profitieren sollen. Zudem wird Semaglutid zunehmend bei der Behandlung von Adipositas eingesetzt, um das Körpergewicht zu reduzieren und damit verbundene gesundheitliche Risiken zu minimieren.

Dosierung und Anwendung

Die Dosierung von Semaglutid richtet sich individuell nach den Bedürfnissen des Patienten. In der Regel erfolgt die Verabreichung als subkutane Injektion, oft in Form einer wöchentlichen Anwendung. Eine genaue Dosierungsanleitung und -anpassung erfolgt stets unter ärztlicher Aufsicht.

Mögliche Nebenwirkungen

Wie bei vielen Arzneimitteln können auch bei Semaglutid Nebenwirkungen auftreten. Häufig berichtete Nebenwirkungen beinhalten Übelkeit, Erbrechen, Durchfall oder Verstopfung. In seltenen Fällen können auch schwerwiegendere Nebenwirkungen auftreten, weshalb eine regelmäßige medizinische Kontrolle empfohlen wird.

Wechselwirkungen

Semaglutid kann mit anderen Medikamenten interagieren, insbesondere solchen, die ebenfalls den Blutzucker beeinflussen. Es ist wichtig, vor Beginn der Therapie alle verwendeten Arzneimittel mit dem behandelnden Arzt abzusprechen, um potenzielle Wechselwirkungen zu vermeiden.

Spezielle Informationen

Eine wichtige Information zu Semaglutid ist, dass es nicht zur Behandlung von Typ-1-Diabetes oder diabetischer Ketoazidose geeignet ist. Patienten sollten den Einsatz des Wirkstoffs stets mit ihrem Arzt besprechen, um eine sichere und effektive Therapie zu gewährleisten. Zudem ist es wichtig, regelmäßige Kontrolltermine einzuhalten, um den Therapieverlauf zu überwachen.

Präparate mit Semaglutid

Semaglutid ist in verschiedenen Markenarzneimitteln enthalten, wie beispielsweise Ozempic, Rybelsus und Wegovy. Diese Präparate variieren in ihrer Darreichungsform und Anwendungsindikation, bieten aber alle die bekannten Vorteile des Wirkstoffes.

Häufig Gestellte Fragen

Was ist Semaglutid?

Semaglutid ist ein GLP-1-Rezeptoragonist, der zur Behandlung von Typ-2-Diabetes und zur Unterstützung bei Gewichtsreduktion eingesetzt wird.

Wie wird Semaglutid angewendet?

In der Regel wird Semaglutid als subkutane Injektion, meist wöchentlich, verabreicht. Die genaue Dosierung erfolgt unter ärztlicher Aufsicht.

Welche Nebenwirkungen können auftreten?

Häufige Nebenwirkungen sind Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall. Selten können auch schwerwiegendere Reaktionen auftreten.

Kann Semaglutid bei der Gewichtsreduktion helfen?

Ja, durch die Förderung eines Sättigungsgefühls und die Verlangsamung der Magenentleerung kann Semaglutid zur effektiven Gewichtsreduktion beitragen.

Welche Medikamente enthalten Semaglutid?

Semaglutid ist in Medikamenten wie Ozempic, Rybelsus und Wegovy enthalten, die sich in Anwendung und Dosierung unterscheiden können.

Fazit

Semaglutid ist ein vielseitiger und wirkungsvoller Arzneistoff zur Behandlung von Typ-2-Diabetes und zur Unterstützung bei der Gewichtsreduktion. Dank seiner spezifischen Wirkmechanismen bietet es vielfältige therapeutische Vorteile. Weitere Informationen und individuelle Beratung erhalten Patienten bei ihrem Arzt oder auf Apomio.de.