Tramadol

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Tramadol

Was ist Tramadol?

Tramadol gehört zur Wirkstoffklasse der Opioidanalgetika. Es ist verschreibungspflichtig, unterliegt allerdings nicht dem Betäubungsmittelgesetz. Tramadol wirkt schmerzlindernd (analgetisch) und hustenreizstillend, weist jedoch über einen großen Dosisbereich nicht die typischen Nebenwirkungen von Opioiden auf. Tramadol besitzt eine analgetische Potenz von 0,1. Man benötigt also die 10-fache Menge des Wirkstoffes, um die gleiche schmerzstillende Wirkung wie Morphin zu erzielen. Im WHO-Stufenplan zur Schmerztherapie wird Tramadol daher als schwach wirkendes Opioid eingestuft und für mittelstarke bis starke Schmerzen empfohlen.

Des Weiteren besitzt Tramadol eine leichte angstlösende und beruhigende Wirkung.

Tramadol liegt in Arzneimitteln als Tramadolhydrochlorid vor.



Wie wirkt Tramadol?
Tramadol ist ein zentral wirksames Opioidanalgetikum. Der Wirkstoff bindet an Opioidrezeptoren, die in unterschiedlichen Hirngebieten, im Rückenmark und im peripheren Nervensystem lokalisiert sind. In Notfallsituationen oder bei Aktivitäten, die ein Wohlgefühl verursachen, werden diese Bindungsstellen durch körpereigene Stoffe wie z.B. Endorphine besetzt.

Des Weiteren hemmt der Wirkstoff die Wiederaufnahme der Neurotransmitter Serotonin und Noradrenalin und beeinflusst so die Schmerzwahrnehmung.



Wann wird Tramadol angewendet?
Tramadol wird zur Behandlung mäßig starker bis starker Schmerzen eingesetzt. Off-Label (außerhalb der zugelassenen Anwendungsgebiete) wird es auch zur Therapie eines vorzeitigen Samenergusses und des Restless-Legs-Syndroms verwendet.

Das Arzneimittel ist in verschiedenen Darreichungsformen erhältlich und kann oral, intravenös, intramuskulär oder subkutan verabreicht werden.

Wie andere Opioide kann auch Tramadol als Rauschmittel missbraucht werden, abhängig machen und Entzugssymptome auslösen. In Westafrika wird Tramadol von großen Teilen der Bevölkerung als Droge eingenommen.

Des Weiteren kann das Opioidanalgetikum als Dopingmittel missbräuchlich zur Leistungssteigerung verwendet werden. Während es von der World Anti-Doping Agency (WADA) aktuell noch nicht auf ihre Dopingliste aufgenommen wurde, ist es im Radsport bereits unzulässig. Als Grund für das Verbot nennt der Weltradsportverband (UCI) die Nebenwirkungen von Tramadol. Übelkeit, Schläfrigkeit und Konzentrationsschwäche können das Sturz- und Unfallrisiko erhöhen, außderdem kann das Opioid zur Abhängigkeit führen.

Quellen:
Mutschler Arzneimittelwirkungen, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart, 11., völlig neu bearbeitete Auflage 2020
Taschenatlas Pharmakologie, 5. Auflage
Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie, 11. Auflage, Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH, 2013
Fachinfo Fertigarzneimittel
https://www.deutschlandfunkkultur.de/schmerzmittel-als-droge-westafrika-wird-von-opioiden-100.html
https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2019/01/21/radsport-weltverband-setzt-tramadol-auf-dopingliste
https://www.uci.org/pressrelease/tramadol-ban-all-you-need-to-know/74DtzJjWw8w8CeZqpNsRwP

Einführung in Tramadol

Tramadol ist ein synthetisches Opioid-Analgetikum, das zur Schmerzlinderung eingesetzt wird. Es wirkt auf das zentrale Nervensystem, um akute und chronische Schmerzen zu mindern.

Beschreibung des Wirkstoffs

Tramadol gehört zu den Opioidanalgetika und zeichnet sich durch seine einzigartige Wirkungsweise aus, die sowohl auf Opioidrezeptoren als auch auf das Noradrenalin- und Serotonin-System einwirkt. Diese duale Wirkung ermöglicht eine umfassende Schmerzlinderung.

Wirkmechanismus und Effekte

Tramadol bindet an die μ-Opioidrezeptoren und hemmt zugleich den Wiederaufnahmeprozess von Noradrenalin und Serotonin. Dies führt zu einer effektiven Schmerzlinderung bei moderaten bis starken Schmerzen.

Anwendungsgebiete

Tramadol wird zur Behandlung von akuten und chronischen Schmerzen eingesetzt, insbesondere bei Patienten, die auf andere Schmerzmittel nicht ausreichend ansprechen. Es findet Anwendung bei postoperativen Schmerzen, Verletzungen und bestimmten chronischen Schmerzzuständen.

Dosierung und Anwendungshinweise

Die Dosierung von Tramadol sollte individuell vom Arzt festgelegt werden. Es wird in Form von Tabletten, Kapseln oder Tropfen angeboten. Die übliche Dosis variiert je nach Schwere der Schmerzen und der Verträglichkeit des Patienten. Es ist wichtig, die Anweisungen des Arztes genau zu befolgen.

Mögliche Nebenwirkungen

Zu den häufigen Nebenwirkungen können Übelkeit, Schwindel, Verstopfung und Müdigkeit zählen. Selten können schwerwiegendere Nebenwirkungen wie Atemdepression, allergische Reaktionen oder Krampfanfälle auftreten. Patienten sollten bei ungewöhnlichen Symptomen sofort ärztlichen Rat einholen.

Wechselwirkungen

Tramadol kann mit anderen Medikamenten wie anderen Opioiden, SSRI oder MAO-Hemmern interagieren. Daher ist es wichtig, den Arzt über alle eingenommenen Medikamente zu informieren, um potenziell gefährliche Wechselwirkungen zu vermeiden.

Spezielle Hinweise

Tramadol sollte mit Vorsicht angewendet werden, insbesondere bei älteren Menschen und Patienten mit Leber- oder Nierenerkrankungen. Eine plötzliche Absetzung kann zu Entzugssymptomen führen, weshalb eine schrittweise Reduktion empfohlen wird.

In Arzneimitteln enthaltende Präparate

Tramadol ist in verschiedenen Handelsnamen und Kombinationen erhältlich, oft in Kombination mit Paracetamol oder anderen Analgetika, um die schmerzlindernde Wirkung zu optimieren.

Häufig Gestellte Fragen

Frage: Wie wirkt Tramadol?

Antwort: Tramadol wirkt durch Bindung an μ-Opioidrezeptoren und durch Hemmung der Wiederaufnahme von Noradrenalin und Serotonin, was zu einer effektiven Schmerzlinderung führt.

Frage: Welche Nebenwirkungen können auftreten?

Antwort: Zu den häufigsten Nebenwirkungen gehören Übelkeit, Schwindel und Verstopfung. In seltenen Fällen können schwerwiegendere Nebenwirkungen wie Atemdepression auftreten.

Frage: Kann Tramadol mit anderen Medikamenten eingenommen werden?

Antwort: Es ist wichtig, vor der Einnahme andere Medikamente zu besprechen, da Tramadol Wechselwirkungen mit anderen Opioiden und Antidepressiva haben kann.

Frage: Wie sollte die Dosierung erfolgen?

Antwort: Die Dosierung von Tramadol wird individuell vom Arzt festgelegt. Patienten sollten stets die ärztlichen Anweisungen befolgen und nicht eigenmächtig die Dosis ändern.

Fazit

Tramadol ist ein wirksames Schmerzmittel, das bei sorgfältiger Anwendung und unter ärztlicher Überwachung zur Linderung verschiedener Schmerzformen beitragen kann. Nutzer sollten stets mögliche Nebenwirkungen und Wechselwirkungen beachten und sich bei Fragen an ihren Arzt wenden.