Schilddrüsenunterfunktion

Inhaltsverzeichnis 

Was versteht man unter einer Schilddrüsenunterfunktion?

Was sind die Ursachen von Schilddrüsenunterfunktionen?

Was sind die Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion?

Wie wird eine Schilddrüsenunterfunktion behandelt?

Was versteht man unter einer Schilddrüsenunterfunktion?

Eine Schilddrüsenunterfunktion wird in der Fachsprache auch Hypothyreose genannt. Bei diesem Krankheitsbild produziert die Schilddrüse weniger Hormone als vom Organismus benötigt werden. Die schmetterlingsförmige Schilddrüse befindet sich unterhalb des Kehlkopfes in unmittelbarer Nähe der Luftröhre. Das Organ produziert aus Eiweiß und Jod das Schilddrüsenhormon Thyroxin (T4). Aus diesem wird im Körper dann das Schilddrüsenhormon Trijodthyronin (T3) in der vom Körper benötigten Menge gebildet. Die Schilddrüsenhormone haben einen großen Einfluss auf wichtige Stoffwechselvorgänge, aber auch auf den Kreislauf, das Wachstum sowie das seelische Wohlbefinden.

Was sind die Ursachen von Schilddrüsenunterfunktionen?

Zu den Ursachen einer Hypothyreose zählen:

1. Hashimoto-Thyreoiditis

Bei dieser Autoimmunerkrankung richtet sich das Immunsystem fälschlicherweise gegen die Schilddrüse. Durch die folgende chronische Entzündung wird Schilddrüsengewebe zerstört.

2. Jodmangel

Ein Jodmangel tritt in modernen Ländern eher selten auf. So wird in den meisten Ländern das Salz mit Jod versetzt, aber auch Fische und Meeresfrüchte enthalten Jod.

3. Operative Maßnahmen oder Strahlentherapie

Diese werden durchgeführt um beispielsweise die Schilddrüse zu entfernen (z.B. bei krankhaften Gewebeveränderungen) oder ihre Funktion zu stoppen (z.B. bei einer starken Überfunktion).

4. Probleme mit der Hirnanhangsdrüse (Hypophyse)

Die Hypophyse ist eine hormonbildende Drüse im Gehirn, die das Hormon TSH produziert. Dieses regt die Schilddrüse zur Herstellung von Schilddrüsenhormonen an.

5. Angeborene Schilddrüsenunterfunktion

Diese Unterfunktion kann vererbt sein oder bildet sich bereits im Mutterleib aus. In seltenen Fällen kann die Schilddrüse bei der Geburt komplett fehlen oder zu klein für die Versorgung des Körpers mit den lebenswichtigen Schilddrüsenhormonen sein.

6. Zu hoch dosierte Arzneimittel, die die Produktion von Schilddrüsenhormonen hemmen (Thyreostatika)

Eine chronische Entzündung der Schilddrüse ist die häufigste Ursache einer Unterfunktion bei Erwachsenen.

Was sind die Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion?

Die typischen Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion können sehr vielschichtig und unspezifisch sein:

• Schnelles frösteln und frieren
• Müdigkeit, gesteigertes Schlafbedürfnis, Abgeschlagenheit
• Verlangsamte Reflexe
• Depression
• Gewichtszunahme und erhöhte Blutfettwerte
• schwache, steife Muskulatur und Schmerzen
• raue, trockene, schuppige, dicke Haut
• Teigige Schwellung des Bindegewebes, Betroffene wirken „aufgedunsen"
• Spröde, brüchige Haare, vermehrter Haarausfall
• Brüchige Nägel
• Heisere, tiefe Stimme und langsame, verwaschene Sprache
• Chronische Verstopfung
• in manchen Fällen Kropf (Struma)
• Verquollene Augen und aufgedunsenes Gesicht sowie hängende Augenlider
• Unregelmäßige Monatsblutung bei Frauen, unerfüllter Kinderwunsch oder reduzierte Empfängnisfähigkeit
• Verminderung des sexuellen Lustempfindens und der Potenz bei Männern
• Bei schwerer, lang bestehender und unbehandelter Schilddrüsenunterfunktion kann es zu Herzinsuffizienz, Koma bis hin zum Tod kommen.

Wie wird eine Schilddrüsenunterfunktion behandelt?

Eine Schilddrüsenunterfunktion wird mit Schilddrüsenhormonen in Tablettenform behandelt. Ziel ist es, den Hormonmangel auszugleichen und damit die Beschwerden zu beseitigen oder wenigstens zu lindern. Eingenommen wird synthetisches L-Thyroxin, das dem körpereigenen Thyroxin (T4) identisch ist. Die Anpassung der richtigen Dosierung erfolgt schrittweise anhand der TSH-Konzentration. Betroffene müssen mit großer Wahrscheinlichkeit die Schilddrüsenhormone für den Rest ihres Lebens und ohne Unterbrechung einnehmen.

Quellen:

Taschenbuch der Arzneibehandlung, 12. Auflage

Mutschler Arzneimittelwirkungen. 8. Auflage

Taschenatlas Pharmakologie, 5. Auflage

https://www.msdmanuals.com/de-de/heim/kurzinformationen-hormon-und-stoffwechselerkrankungen/schilddrüsenerkrankungen/schilddrüsenunterfunktion

https://www.apotheken-umschau.de/Schilddruesenunterfunktion#Was-ist-eine-Schilddruesenunterfunktion