• Amindan 12 mg/ml Lösung zum Einnehmen

Amindan 12 mg/ml Lösung zum Einnehmen (150 ml)

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Desitin Arzneimittel GmbH PZN: 17490497 (rezeptpflichtig) Loesung zum Einnehmen, 150 ml Generikum 10,00 € Zuzahlung für Versicherte gesetzl. Krankenvers.

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Pflichtangaben: Amindan 12 mg/ml Lösung zum Einnehmen

Zusammensetzung

Hilfsstoffe
  • Pyridostigmin Kation 8.33mg
  • Pyridostigmin bromid 12mg

Indikation

  • Das Arzneimittel enthält den Wirkstoff Pyridostigminbromid. Es wird zur Behandlung von Myasthenia gravis bei Erwachsenen und Kindern sowie zur Behandlung von paralytischem Ileus (einer seltenen Form von Verstopfung) bei Erwachsenen angewendet.
  • Bei Patienten mit Myasthenia gravis ermüden die Muskeln schnell und werden schwach. In schweren Fällen kommt es zur Lähmung der Muskeln.
  • Myasthenia gravis wird durch die Überaktivität eines Proteins im Körper, der sogenannten Cholinesterase, verursacht. Dieses Arzneimittel gehört zu einer Gruppe von Arzneimitteln, die als Cholinesterasehemmer bezeichnet werden. Diese stoppen die Überaktivität der Cholinesterase. Dies hilft den Muskeln richtig zu funktionieren.

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf nicht eingenommen werden,
    • wenn Sie allergisch gegen Pyridostigminbromid, andere Bromide oder einen der sonstigen, genannten Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
    • wenn Sie an Verstopfung oder Harnverhalt leiden, es sei denn, Ihr Arzt hat Ihnen dieses Arzneimittel verordnet. Der Grund hierfür ist, dass dieses Arzneimittel nur für bestimmte Arten von Verstopfung angewendet wird.

         

Dosierung

  • Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt nach, wenn Sie sich nicht sicher sind, wie oft Sie Ihr Arzneimittel einnehmen müssen.
  • Die Dosis hängt von Ihrer Krankheit, Ihrem Bedarf und Ihrem Alter ab:
    • Myasthenia gravis
      • Die Wirkung dieses Arzneimittels tritt 30 bis 60 Minuten nach der Einnahme ein.
      • Die Wirkung jeder Dosis hält am Tag etwa vier Stunden und in der Nacht etwa sechs Stunden an.
      • Nehmen Sie Ihr Arzneimittel nach Möglichkeit so ein, dass die Wirkung eintritt, wenn Sie Ihre Muskeln am meisten benötigen, etwa beim Aufstehen und etwa 30 bis 60 Minuten vor einer Mahlzeit.
    • Anwendung bei Erwachsenen
      • Die übliche Dosis für Erwachsene beträgt 2,5 ml bis 10 ml Lösung fünf- bis sechsmal täglich. Bei Bedarf können die Dosen auch größer sein, je nach Empfehlung Ihres Arztes.
    • Anwendung bei Kindern
      • Für Kinder unter 6 Jahren beträgt die übliche Anfangsdosis 2,5 ml Lösung.
      • Für Kinder im Alter von 6 bis 12 Jahren beträgt die übliche Anfangsdosis 5 ml Lösung.
      • Ihr Arzt wird die Dosis schrittweise erhöhen, bis eine maximale Besserung des Zustands eintritt. Bei Kindern beträgt die Gesamtdosis pro Tag üblicherweise 2,5 ml bis 30 ml Lösung.
    • Anwendung bei Jugendlichen
      • Spezielle Dosisfindungsstudien für Jugendliche liegen nicht vor. Die Dosierung erfolgt nach Schwere der Erkrankung unter sorgfältiger Berücksichtigung der Dosierungsempfehlungen für Kinder und Erwachsene.
    • Paralytischer Ileus (Verstopfung)
      • Anwendung bei Erwachsenen
        • Die übliche Dosis für Erwachsene beträgt 5 bis 20 ml Lösung täglich.
    • Anwendung bei Patienten mit Nieren- oder Lebererkrankung
      • Ihr Arzt wird die Höhe Ihrer Anfangsdosis bestimmen und die Dosis steigern, bis eine maximale Verbesserung Ihres Zustands zu sehen ist.

 

  • Wenn Sie eine größere Menge eingenommen haben, als Sie sollten
    • Die Einnahme zu großer Mengen (Überdosierung) kann eine sogenannte „cholinerge Krise" verursachen, die unter anderem zu einer ausgeprägten oder gesteigerten Muskelschwäche bis hin zur Lähmung führen kann. Wird eine solche Situation verkannt, so besteht die Gefahr einer lebensbedrohlichen Atemlähmung, die in besonders schweren Fällen zu Atemstillstand und zu einem Sauerstoffmangel im Gehirn führen kann. Weitere Begleiterscheinungen können sich äußern in extremer Verlangsamung des Herzschlags bis zum Herzstillstand, in einer wiederkehrenden Beschleunigung des Herzschlags, Blutdruckabfall bis zum Kreislaufkollaps, Schwindel, Übelkeit und Erbrechen, unwillkürlichem Harnabgang, Stuhlentleerung mit Krämpfen, Durchfall, vermehrter Bildung von Bronchialsekret, Verkrampfung der Bronchialmuskulatur mit einer möglichen Verengung der Atemwege, Flüssigkeitsansammlung in der Lunge (Lungenödem), verstärktem Tränen- und Speichelfluss, verstärkter Nasensekretion, leichtem bis starkem Schwitzen, Hautrötung, Verengung der Augenpupillen und einer Störung der Sehschärfe, gelegentlichen Muskelkrämpfen, unwillkürlichem Muskelzucken und einer generellen Schwäche. Als Symptome des zentralen Nervensystems können Unruhe, Verwirrtheit, verwaschene Sprache, Nervosität, Gereiztheit und bildhafte Halluzinationen sowie Krampfanfälle und Koma auftreten.
    • Wenn Sie eines dieser Symptome bemerken oder zu viel Arzneimittel eingenommen haben oder eine andere Person versehentlich Ihr Arzneimittel eingenommen hat, wenden Sie sich umgehend an Ihren Arzt, Apotheker oder das nächstgelegene Krankenhaus.

 

  • Wenn Sie die Einnahme vergessen haben
    • Wenn Sie die Einnahme einer Ihrer täglichen Dosen vergessen haben, nehmen Sie die vergessene Dosis sobald wie möglich und die folgende Dosis zur gewohnten Zeit ein. Nehmen Sie nicht die doppelte Menge ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben. Fragen Sie Ihren Arzt um Rat, wenn Sie mehr als eine Dosis vergessen haben.

 

  • Wenn Sie weitere Fragen zur Einnahme dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker oder das medizinische Fachpersonal.

Patientenhinweise

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Sie dieses Arzneimittel einnehmen, wenn Sie:
      • an Asthma oder anderen Beschwerden im Brustbereich wie Keuchen, Atembeschwerden oder chronischem Husten leiden
      • kürzlich einen Herzinfarkt (Verstopfung der Blutgefäße des Herzens) hatten
      • eine ausgeprägte Herzmuskelschwäche (dekompensierte Herzinsuffizienz), Herzrhythmusstörungen wie einen verlangsamten Herzschlag, Erregungsleitungsstörungen (AV-Block) oder andere Herzerkrankungen haben
      • einen niedrigen Blutdruck haben
      • ein Magengeschwür haben
      • eine Magen-Darm-Operation hatten
      • an Epilepsie (Krampfanfälle) leiden
      • an Morbus Parkinson (Krankheit, die eine Verlangsamung der Bewegungen verursacht und die Koordination beeinträchtigt) leiden
      • an Nierenfunktionsstörungen leiden
      • eine Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) haben
      • an Vagotonie leiden (Krankheit, bei der eine Überaktivität des Vagusnervs Symptome wie langsamen Puls, niedrigen Blutdruck, Verstopfung, Schweißausbrüche und schmerzhafte Muskelkrämpfe verursacht)
      • eine operative Entfernung Ihrer Thymusdrüse hatten.
    • Es gibt keine Hinweise auf besondere Wirkungen dieses Arzneimittels bei älteren Patienten. Ältere Patienten können jedoch häufiger von Herzrhythmusstörungen betroffen sein als junge Erwachsene.
    • Wenn eine Operation bei Ihnen geplant ist
      • Teilen Sie Ihrem Arzt mit, dass Sie dieses Arzneimittel einnehmen, da es die Wirkung bestimmter Arzneimittel, die während eines chirurgischen Eingriffs zur Muskelentspannung angewendet werden (z. B. Pancuronium, Vecuronium), hemmen kann. Dieses Arzneimittel kann zudem die Wirkung anderer Muskelrelaxantien (z. B. Suxamethonium) verlängern.

 

  • Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Die Einnahme dieses Arzneimittels kann Ihre Sehschärfe beeinträchtigen. Führen Sie daher kein Fahrzeug und bedienen Sie keine Maschinen, wenn dieses Arzneimittel Ihre Sehschärfe beeinträchtigt.

Schwangerschaft

  • Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt um Rat.
  • Schwangerschaft
    • Da es nur unzureichende Erfahrung hinsichtlich der Anwendung dieses Arzneimittels bei schwangeren Frauen gibt, sollten Sie dieses Arzneimittel nur einnehmen, wenn Ihr Arzt dies für unbedingt erforderlich hält. Insbesondere sollten hohe Dosierungen vermieden werden.
    • Die intravenöse Gabe von Cholinesterasehemmern (der Substanzgruppe, zu der Pyridostigminbromid gehört) kann in der Schwangerschaft zur Auslösung von vorzeitigen Wehen führen. Die Gefahr vorzeitiger Wehen ist größer zum Ende der Schwangerschaft. Ob die Gefahr der Auslösung vorzeitiger Wehen auch bei oraler Anwendung besteht, ist nicht bekannt.
  • Stillzeit
    • Der Wirkstoff geht in geringen Mengen in die Muttermilch über. In einer sehr begrenzten Anzahl von Fällen wurden bislang keine Auswirkungen auf gestillte Neugeborene/Kinder beobachtet. Ist eine Behandlung erforderlich, sollte der Säugling auf mögliche Wirkungen überwacht oder abgestillt werden.
  • Fortpflanzungsfähigkeit
    • Die Sicherheit in Bezug auf die menschliche Fortpflanzungsfähigkeit ist nicht erwiesen.