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Mercaptopurin-Medice 10mg (100 Stück)

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MEDICE Arzneimittel Pütter GmbH&Co.KG PZN: 1234289 (rezeptpflichtig) Tabletten, 100 Stück 10,00 € Zuzahlung für Versicherte gesetzl. Krankenvers.

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Pflichtangaben: Mercaptopurin-Medice 10mg

Zusammensetzung

Hilfsstoffe
  • Mercaptopurin 10mg

Indikation

  • Das Arzneimittel enthält den Wirkstoff Mercaptopurin. Dieser gehört zu einer Gruppe von Medikamenten, die als Zytostatikum (auch Chemotherapie genannt) bezeichnet werden. Diese werden zur Behandlung von Blutkrebs (Leukämie) verwendet und wirken, indem sie die Zahl der neuen Blutkörperchen, die Ihr Körper produziert, reduzieren.
  • Es wird in der Anfangsbehandlung (Induktionstherapie) und Weiterbehandlung (Erhaltungstherapie) für die akute lymphatische Leukämie (ALL) angewendet, ein ungewöhnlicher Anstieg bestimmter Blutzellen (lymphatische Zellen) in blutbildenden Organen.

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf nicht eingenommen werden,
    • wenn Sie allergisch gegen Mercaptopurin oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
  • Lassen Sie sich nicht gegen Gelbfieber impfen, während Sie Mercaptopurin einnehmen, weil dies tödlich verlaufen kann.

Dosierung

  • Das Arzneimittel sollte Ihnen nur von einem Facharzt, der in der Behandlung von Krebserkrankungen des Blutes erfahren ist, verordnet werden.
    • Wenn Sie die Tabletten einnehmen, wird Ihr Arzt regelmäßige Blutuntersuchungen durchführen. Damit wird die Anzahl und die Art der Zellen in Ihrem Blut überprüft und sichergestellt, dass Ihre Leber richtig arbeitet.
    • Ihr Arzt wird möglicherweise auch andere Blut- und Urintests anordnen, um zu überwachen, wie Ihre Nieren arbeiten, und um den Harnsäurespiegel zu messen. Harnsäure ist eine natürliche, von Ihrem Körper hergestellte Substanz, und der Harnsäurespiegel kann während der Einnahme von Mercaptopurin ansteigen. Ein hoher Harnsäurespiegel kann Ihre Nieren schädigen.
    • Ihr Arzt muss möglicherweise Ihre Dosis von Mercaptopurin infolge dieser Tests ändern.
  • Nehmen Sie das Arzneimittel immer genau wie von Ihrem Arzt oder Apotheker angewiesen ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind. Es ist wichtig, dass Sie Ihr Arzneimittel zur richtigen Zeit einnehmen. Auf dem Packungsetikett steht, wie viele Tabletten und wie oft sie einzunehmen sind. Steht dies nicht auf dem Etikett oder sind Sie sich nicht sicher, fragen Sie bei Ihrem Arzt, dem medizinischen Fachpersonal oder Apotheker nach.
    • Die übliche Anfangsdosis für Erwachsene und Kinder beträgt 2,5 mg pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag (oder 50 bis 75 mg pro m2 Ihrer Körperoberfläche pro Tag).
    • Ihr Arzt berechnet und passt Ihre Dosis anhand Ihres Körpergewichts, den Ergebnissen Ihrer Bluttests, ob Sie andere Chemotherapeutika erhalten und Ihren Nieren- und Leberwerten an.

 

  • Wenn Sie eine größere Menge eingenommen haben, als Sie sollten
    • Wenn Sie eine größere Menge eingenommen haben, als Sie sollten, können Sie an Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall leiden. Informieren Sie Ihren Arzt unverzüglich oder begeben Sie sich sofort in ein Krankenhaus. Nehmen Sie die Arzneimittelpackung mit.

 

  • Wenn Sie die Einnahme vergessen haben
    • Informieren Sie Ihren Arzt. Nehmen Sie nicht die doppelte Dosis ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben.

 

  • Wenn Sie die Anwendung abbrechen
    • Wenn Sie die Anwendung abbrechen, informieren Sie unverzüglich Ihren Arzt.

 

  • Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal.

Patientenhinweise

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie das Arzneimittel einnehmen:
      • Wenn Sie gegen Gelbfieber geimpft wurden.
      • Wenn Sie vor kurzem eine Impfung (einen Impfstoff) oder eine Immunisierung erhalten haben oder eine solche bevorsteht. Wenn Sie die Tabletten einnehmen, dürfen Sie keine Impfungen mit Lebendimpfstoffen (z. B. mit Grippe-Impfstoff, Masern-Impfstoff, BCG-Impfstoff, usw.) erhalten, solange von Ihrem Arzt nicht entschieden wurde, dass dies sicher ist. Einige Impfstoffe können nämlich bei Ihnen eine Infektion verursachen, wenn Sie sie während der Einnahme von Mercaptopurin anwenden. Wenn Sie nicht sicher sind, ob dies auf Sie zutrifft, befragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker vor der Einnahme von Mercaptopurin.
      • Wenn Sie Nieren- oder Leberprobleme haben, da Ihr Arzt kontrollieren muss, ob diese Organe richtig funktionieren.
      • Wenn Sie eine genetisch bedingte Erkrankung haben, bei der Ihr Körper zu wenig von einem Enzym namens TPMT oder „Thiopurinmethyltransferase" produziert.
      • Wenn Sie eine Schwangerschaft planen. Diese Vorsicht gilt für Männer und Frauen. Mercaptopurin kann Samen- oder Eizellen schädigen
      • Wenn Sie eine Allergie gegen ein Arzneimittel namens Azathioprin haben (ebenfalls zur Behandlung von Krebs).
      • Informieren Sie Ihren Arzt, ob Sie Windpocken, Gürtelrose oder Hepatitis B (eine Lebererkrankung, die durch ein Virus verursacht wird) hatten oder nicht. Dies liegt daran, dass Sie ein erhöhtes Risiko haben, diese Infektionen zu bekommen, wenn Sie Mercaptopurin einnehmen.
      • Wenn Sie eine Erkrankung haben, die Lesch-Nyhan-Syndrom genannt wird.
    • Wenn Sie eine Therapie mit Immunsuppressiva erhalten, könnte sich Ihr Risiko für folgende Erkrankungen durch die Einnahme von Mercaptopurin erhöhen:
      • Tumore, einschließlich Hautkrebs. Wenn Sie Mercaptopurin einnehmen, vermeiden Sie es, sich übermäßigem Sonnenlicht auszusetzen, tragen Sie Schutzkleidung und verwenden Sie Sonnenschutzmittel mit einem hohen Lichtschutzfaktor.
      • Lymphoproliferative Erkrankungen
        • Die Behandlung mit Mercaptopurin erhöht Ihr Risiko, an einer bestimmten Art von Krebs zu erkranken, die „lymphoproliferative Erkrankung" genannt wird. Bei Behandlungsschemata, die mehrere Immunsuppressiva (einschließlich Thiopurine) enthalten, kann dies zum Tod führen.
        • Eine Kombination mehrerer gleichzeitig angewendeter Immunsuppressiva erhöht das Risiko für durch Virusinfektionen verursachte Erkrankungen des Lymphsystems (durch das Epstein-Barr-Virus [EBV] bedingte lymphoproliferative Erkrankungen).
    • Die Einnahme von Mercaptopurin kann Ihr Risiko für Folgendes erhöhen:
      • Auftreten einer schweren Erkrankung, die „Makrophagenaktivierungssyndrom" genannt wird (exzessive Aktivierung weißer Blutkörperchen, die mit Entzündungen einhergeht) und in der Regel bei Menschen mit bestimmten Arten von Arthritis auftritt.
      • Bei manchen Patienten mit einer entzündlichen Darmerkrankung, die Mercaptopurin erhalten haben, hat sich eine seltene und aggressive Art von Krebs entwickelt, der hepatosplenes T-Zell-Lymphom genannt wird.
    • Die Anwendung von Mercaptopurin zur Behandlung einer entzündlichen Darmerkrankung ist eine nicht zugelassene Indikation.
    • Blutuntersuchungen
      • Die Behandlung mit Mercaptopurin kann sich auf Ihr Knochenmark auswirken. Das heißt, dass Sie eine verringerte Anzahl von weißen Blutkörperchen, Blutplättchen und (seltener) roten Blutkörperchen im Blut haben können. Ihr Arzt wird täglich Blutuntersuchungen durchführen, wenn Sie am Anfang Ihrer Behandlung (Induktion) stehen, und mindestens einmal pro Woche im weiteren Verlauf der Behandlung (Erhaltung). Dies ist notwendig, um den Spiegel dieser Zellen in Ihrem Blut zu überwachen. Wenn Sie die Behandlung rechtzeitig beenden, kehrt die Anzahl der Blutzellen wieder auf Normalwerte zurück. Ihr Arzt kann auch vor oder während Ihrer Behandlung eine genetische Untersuchung (d.h. eine Analyse Ihrer TPMT- und / oder NUDT15-Gene) durchführen, um festzustellen, ob Ihre Reaktion auf dieses Arzneimittel möglicherweise durch Ihre Genetik beeinflusst wird. Ihr Arzt wird Ihre Dosis nach diesen Tests möglicherweise ändern.
    • Andere Laboruntersuchungen
      • Möglicherweise werden auch zusätzliche Laboruntersuchungen (Urin, Blut usw.) durchgeführt, die von Ihrem Arzt verordnet werden. Wenn Sie ein Gefühl plötzlicher Müdigkeit oder Fieber haben, oder sich allgemein unwohl fühlen, informieren Sie sofort Ihren Arzt, das medizinische Fachpersonal oder Ihren Apotheker.
    • Leberfunktion
      • Mercaptopurin ist giftig für die Leber. Daher wird Ihr Arzt wöchentliche Leberfunktionstests durchführen, während Sie die Tabletten einnehmen. Wenn Sie bereits eine bestehende Lebererkrankung haben oder wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen, die sich auf Ihre Leber auswirken können, wird Ihr Arzt häufigere Tests durchführen. Wenn Sie bemerken, dass sich das Weiße in Ihren Augen oder Ihre Haut gelb färben (Gelbsucht), informieren Sie sofort Ihren Arzt, da es erforderlich sein kann, Ihre Behandlung umgehend zu beenden.
    • NUDT15-Mutation
      • Wenn Sie eine angeborene Mutation des NUDT15-Gens (einem Gen, das am Abbau von Mercaptopurin im Körper beteiligt ist) aufweisen, besteht für Sie ein höheres Risiko für Infektionen und Haarausfall, und Ihr Arzt kann Ihnen in diesem Fall ggf. eine niedrigere Dosis verschreiben.
    • Infektionen
      • Wenn Sie mit Mercaptopurin behandelt werden, besteht für Sie ein erhöhtes Risiko für Viren-, Pilz- und bakterielle Infektionen. Die Infektionen können einen schwereren Verlauf nehmen. Siehe auch Kategorie "Nebenwirkungen".
      • Teilen Sie Ihrem Arzt vor dem Beginn der Behandlung mit, ob Sie Windpocken, Gürtelrose oder Hepatitis B (eine von einem Virus hervorgerufene Lebererkrankung) hatten oder nicht.
    • Sonnen- und UV-Licht
      • Während der Einnahme von Mercaptopurin sind Sie empfindlicher gegen Sonnenlicht und UV-Licht. Sie müssen die Exposition gegenüber Sonnenlicht und UV-Licht begrenzen, schützende Kleidung tragen und ein Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor verwenden.
    • Kinder und Jugendliche
      • Niedrige Blutzuckerspiegel (stärkeres Schwitzen als üblich, Übelkeit, Schwindel, Verwirrung usw.) wurden bei einigen Kindern beschrieben, die Mercaptopurin erhielten; die meisten Kinder waren jedoch jünger als sechs Jahre und hatten ein niedriges Körpergewicht.
      • Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob die oben genannten Punkte auf Sie zutreffen, befragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker vor der Einnahme von Mercaptopurin.

 

  • Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Bevor Sie in Betracht ziehen, ein Fahrzeug zu führen oder Maschinen zu bedienen, sollten Sie Ihren gesundheitlichen Zustand und die möglichen Nebenwirkungen von Mercaptopurin bedenken.
    • Es wurden keine Studien zur Wirkung von Mercaptopurin, dem Wirkstoff von dem Arzneimittel, auf die Verkehrstüchtigkeit oder die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt. Ein Einfluss von Mercaptopurin auf die Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit ist nach bisherigen Erfahrungen jedoch nicht zu erwarten.

Schwangerschaft

  • Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt um Rat.
  • Schwangerschaft
    • Nehmen Sie das Präparat nicht ohne Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Sie eine Schwangerschaft planen. Diese Vorsicht gilt für Männer und Frauen. Mercaptopurin kann Ihre Samen- oder Eizellen schädigen.
    • Zuverlässige Verhütungsmittel müssen verwendet werden, um eine Schwangerschaft zu vermeiden, während Sie oder Ihr Partner Mercaptopurin einnehmen. Sowohl Männer als auch Frauen sollten nach Beendigung der Behandlung noch für mindestens 6 Monate wirksame Verhütungsmethoden anwenden.
    • Bei Kinderwunsch nach der Behandlung wird eine genetische Beratung empfohlen.
    • Wenn Sie bereits schwanger sind, sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Sie Mercaptopurin einnehmen. Frauen, die schwanger sind, eine Schwangerschaft planen oder stillen, sollten den Umgang mit Mercaptopurin-Tabletten vermeiden.
  • Stillzeit
    • Während der Einnahme von dem Arzneimittel dürfen Sie nicht stillen. Fragen Sie Ihren Arzt oder Ihre Hebamme um Rat.