Inhaltsverzeichnis
Was versteht man unter Menstruationsschmerzen?
Was sind die Ursachen von Menstruationsschmerzen?
Was sind die Symptome von Menstruationsschmerzen?
Wie werden Menstruationsschmerzen behandelt?
Was versteht man unter Menstruationsschmerzen?
Menstruationsschmerzen werden in der Fachsprache auch als Dysmenorrhö bezeichnet. Man versteht darunter Unterleibsschmerzen, die kurz vor und in den ersten Tagen der Regelblutung auftreten. Menstruationsschmerzen können krampfartig oder stechend sein und vom Unterleib auf den Rücken und die Rückseite der Beine ausstrahlen.
In jedem Monatszyklus baut sich die Gebärmutterschleimhaut neu auf und wird - sofern keine Schwangerschaft vorliegt - am Ende mit der Menstruation wieder abgestoßen. Während der Regelblutung ziehen sich die Muskeln der Gebärmutter zusammen und entspannen sich wieder. Dadurch löst sich die Schleimhaut von der Gebärmutterwand und das mit Blut versetzte Gewebe kann durch den Muttermund und die Scheide abfließen. Die Muskelkontraktionen können unbemerkt bleiben oder nur als leichtes Ziehen wahrgenommen werden; sie können aber auch schmerzhafte Krämpfe auslösen.
Es werden zwei Formen von Menstruationsschmerzen unterschieden:
1. Primäre Dysmenorrhö
Hierbei handelt es sich um chronisch immer wiederkehrende Beschwerden in Zusammenhang mit der Periode. Die Schmerzen sind häufig seit der ersten Regelblutung bekannt oder entwickeln sich im Laufe der Jugend. Mit zunehmendem Alter oder nach einer Schwangerschaft nehmen die Beschwerden meist ab.
2. Sekundäre Dysmenorrhö
Hierbei handelt es sich um neu auftretende, akut starke Schmerzen unbekannter Natur, die sich oft im Laufe von Wochen und Monaten verschlimmern.
Was sind die Ursachen von Menstruationsschmerzen?
Menstruationsschmerzen haben je nach Form unterschiedliche Ursachen:
1. Primäre Dysmenorrhö
Die primäre Form der Menstruationsschmerzen hat oft keine spezifische Ursache. Ein Auslöser kann eine Überproduktion von Prostaglandinen sein. Diese Schmerzbotenstoffe werden kurz vor der Periode gebildet. Sie sorgen dafür, dass sich die Gebärmutter während der Menstruation zusammenzieht und so ihre Schleimhaut abstößt.
Als Risikofaktoren primärer Regelschmerzen konnten eine frühe erste Periode (Eintritt vor Beendigung des zwölften Lebensjahres), ein sehr geringes Körpergewicht (BMI unter 20) und eine familiäre Häufung beobachtet werden. Nikotin- und Alkoholkonsum, Stress oder psychische Belastungen können sich ebenfalls negativ auf primäre Menstruationsschmerzen auswirken.
2. Sekundäre Dysmenorrhö
Bei dieser Form der Menstruationsschmerzen sind organische Veränderungen, sowie unterschiedliche Erkrankungen die auslösenden Faktoren:
- Verhütungsmittel wie Kupferspirale oder Scheidenpessare
- Endometriose
- Gutartige Knoten (Myome) der Gebärmutter
- Verwachsungen von Gewebe im Unterbauch oder am Gebärmutterhals nach einer Unterleibsinfektion oder nach Operationen
Was sind die Symptome von Menstruationsschmerzen?
Hauptsymptom der Dysmenorrhö sind krampfartige oder stechende Schmerzen im Unterleib. Sie können in Wellen verlaufen oder dumpf und anhaltend sein und vom Unterleib auf den Rücken und die Hinterseite der Beine ausstrahlen.
Menstruationsschmerzen können zusätzlich von allgemeinen Beschwerden begleitet werden:
- Kopfschmerzen
- Übelkeit oder Erbrechen
- Verstopfung
- Durchfall
Wie werden Menstruationsschmerzen behandelt?
Primäre Menstruationsschmerzen können durch folgende Maßnahmen gelindert werden:
- Ausreichend Schlaf
- Leichte körperliche Bewegung
- Wärmeanwendungen (z.B. Wärmflasche, Pflaster, Kirschkernkissen) auf dem Unterleib und Rücken oder warme Vollbäder
- Einnahme von Schmerzmitteln wie Ibuprofen oder Naproxen ein bis zwei Tage vor Beginn der Periode und an den ersten beiden Tagen der Regelblutung
- Einnahme von krampflösenden Arzneimitteln (Spasmolytika) wie Butylscopolamin bei starken krampfartigen Schmerzen
- Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln wie ungesättigten Fettsäuren, Leinsamen, Magnesium, Vitamin E, Zink und Vitamin B1
- Einnahme pflanzlicher Präparate zur Prophylaxe mit Mönchspfeffer (Agnus Castus)
- Alternative Heilmethoden wie Akupunktur
Sollten die oben aufgeführten Mittel nicht ausreichen, können in ärztlicher Behandlung folgende Maßnahmen ergriffen werden:
- Einnahme der Antibabypille
- Verabreichung anderer Hormonpräparate
- Bei extremen Schmerzen und ausbleibenden Behandlungserfolgen: operativer Eingriff zur Durchtrennung der Nerven, die die Schmerzsignale von der Gebärmutter an das Gehirn weiterleiten
Bei sekundären Menstruationsschmerzen behandelt der Arzt die gesundheitlichen Probleme, die die Schmerzen verursachen.
Quellen:
Mutschler Arzneimittelwirkungen. 8. Auflage
Taschenatlas Pharmakologie, 5. Auflage
https://www.msdmanuals.com/de-de/heim/kurzinformationen-gesundheitsprobleme-von-frauen/menstruationsstörungen-und-abnormale-scheidenblutungen/menstruationskrämpfe