Inhaltsverzeichnis
Was versteht man unter Osteoporose?
Was sind die Ursachen von Osteoporose?
Was sind die Symptome von Osteoporose?
Wie wird Osteoporose behandelt?
Was versteht man unter Osteoporose?
Schätzungen zufolge leiden in Deutschland 6 Millionen Menschen an der Knochenerkrankung Osteoporose (umgangssprachlich auch Knochenschwund genannt).
Im normalen Knochenstoffwechsel besteht ein stetiges Gleichgewicht zwischen Knochenabbau und Knochenaufbau. Bei Osteoporose ist dieses gestört und infolge kommt es zu einem Abbau der Knochensubstanz und zu einem Verlust der Knochendichte. Die Knochen werden weniger belastbar und poröser, wodurch das Risiko für Knochenbrüche steigt.
Abhängig von der Ursache werden zwei Formen der Osteoporose unterschieden:
1. Primäre Osteoporose
Um diese Form handelt es sich bei 95% der Osteoporose Erkrankten. Ihr liegt keine Grunderkrankung als Ursache zugrunde, kann aber durch verschiedene Risikofaktoren beeinflusst werden.
2. Sekundäre Osteoporose
Diese Form tritt in Folge einer vorausgegangenen Erkrankung auf.
Was sind die Ursachen von Osteoporose?
Je nach Osteoporose Form unterscheidet man verschiedene Ursachen.
1. Primäre Osteoporose oder Typ1
a.) postmenopausale Variante
Hierbei liegt der Hauptgrund für den Verlust der Knochendichte in der Hormonumstellung während der Wechseljahre. Mit zunehmendem Alter sinkt die Östrogenproduktion bei Frauen. Da das Hormon den Knochenaufbau anregt, kommt es als Folge zu einer Abnahme der Knochenmasse und somit zu einer Reduzierung der Dichte.
Östrogene sind mitunter an folgenden Aktivitäten am Knochen beteiligt:
- Aktivitätshemmung der knochenabbauenden Zellen
- Stimulation der knochenaufbauenden Zellen
- Förderung der Aufnahme von Calcium aus dem Verdauungstrakt
- Durchblutungsförderung im Knochen
- Beeinflussung des Abbaus anderer Hormone, die den Knochenaufbau stimulieren
Weitere Einflussfaktoren für die Entwicklung einer primären, postmenopausalen Osteoporose können ein geringes Körpergewicht, Rauchen, Bewegungsmangel, ein Vitamin D und/oder Calcium-Mangel sowie genetische Faktoren sein.
b) senile Osteoporose oder Typ 2
Hiervon sind hauptsächlich ältere Menschen ab einem Alter von 70 Jahren betroffen, da ab einem Alter von circa 30 Jahren der Stoffwechsel des Knochens abnimmt. Infolge überwiegen abbauende Prozesse und die Festigkeit und Flexibilität der Knochen nimmt ab.
c) Osteoporose bei Kindern und Jugendlichen
Diese Form kommt nur in sehr seltenen Fällen vor. Die Ursache ist oft nicht bekannt. Mögliche Faktoren können ein Vitamin D und/oder Calcium-Mangel sowie ein sehr bewegungsarmer Lebensstil sein.
2. Sekundäre Osteoporose
Bei einer sekundären Osteoporose tritt der Knochenschwund als Folge einer vorausgegangenen Erkrankung auf:
- Schilddrüsenüberfunktion
- Morbus Crohn
- Rheumatisch-entzündliche Erkrankungen
- Diabetes
- Therapie mit Glukokortikoiden
Was sind die Symptome von Osteoporose?
Osteoporose bleibt oft lange unerkannt und wird häufig erst dann diagnostiziert, wenn Frakturen vorliegen und sich die Krankheit in einem fortgeschrittenen Stadium befindet. Folgende Anzeichen können schon früh auf eine Osteoporose hindeuten:
- Immer wiederkehrende dumpfe Rückenschmerzen
- Knochenbrüche besonders im Bereich der Wirbelsäule/ des Oberschenkelhalses
- Veränderung der Körpergröße durch das Einnehmen einer Schonhaltung (Rundrücken oder Witwenbuckel)
Wie wird Osteoporose behandelt?
Bei der Therapie von Osteoporose setzt man auf verschiedene Maßnahmen:
- Ausreichende Versorgung mit Calcium und Vitamin D
- Arzneimittel, die entweder den Knochenabbau hemmen oder den Aufbau fördern
- Schmerztherapie in Form von Arzneimitteln, Physiotherapie, Yoga, Akupunktur, etc.
- Stütztherapie mit Hilfe von Rückenorthesen
Neben der medikamentösen Therapie ist regelmäßige Bewegung zur Osteoporoseprophylaxe ebenfalls wichtig. Denn körperliches Training sorgt dafür, dass die Muskeln gestärkt, Verspannungen gelöst und der Aufbau von Knochenmasse gefördert wird. Zusätzlich werden Beweglichkeit und der Gleichgewichtssinn verbessert. Beide leisten einen entscheidenen Beitrag dazu, gangsicherer zu werden und die allgemeine Sturzgefahr zu senken.
Quellen:
Mutschler Arzneimittelwirkungen. 8. Auflage
Taschenatlas Pharmakologie, 5. Auflage
https://www.osteoporose.de
https://www.osd-ev.org
https://www.apotheken-umschau.de/Osteoporose