Was ist PASCORBIN Injektionslösung (50ml) und wie wirkt sie?
1ml Injektionslösung enthält 150mg Ascorbinsäure.
1 Ampulle 5ml enthält:
Wirkstoff:
Weitere Inhaltsstoffe:
- Natriumhydrogencarbonat
- Wasser für Injektionszwecke
Ascorbinsäure ist die chemisch-pharmazeutische Bezeichnung für Vitamin C. Vitamin C ist ein essentieller Wirkstoff für unseren Körper, der als Cofaktor für zahlreiche Prozesse fungiert. Vitamin C neutralisiert gesundheitsschädliche, freie Radikale in unserem Organismus. Es blockiert die durch Sauerstoffradikale ausgelösten Kettenreaktionen und dient als Redoxpartner für zahlreiche Synthesen (z.B. bei der Kollagenbildung, bei der Amidierung von Peptiden, bei der Biosynthese von Carnitin und bei der Hydroxilierung körperfremder Substanzen). Ohne ausreichend Vitamin C würden wichtige Immunreaktionen unseres Körpers nicht oder ungenügend ablaufen. Außerdem verbessert das Vitamin die Resorption von Eisen in unserem Körper.
Wann wird PASCORBIN Injektionslösung angewendet?
Die Injektionslösung wird angewendet:
- Bei klinischem Vitamin-C-Mangel. Immer dann, wenn Ernährungsumstellung oder orale Vitaminpräparate keine Verbesserung gezeigt haben.
- Bei Methämoglobinämie im Kindesalter. Immer dann, wenn zu viel Methämoglobin im Blut des Kindes vorliegt und durch diese Blutbildstörung der sauerstofftransportierende Blutfarbstoff Hämoglobin in seine funktionslose Form Methämoglobin oxidiert wird.
Wann darf PASCORBIN Injektionslösung nicht angewendet werden?
Bei folgenden Patienten darf die Injektionslösung nicht angewendet werden:
- Bei Harnsteinleiden durch zu viel Oxalatansammlung im Körper (Oxalat-Urolithiasis) und bei Eisen-Speichererkrankungen (Thalassämie, Hämochromatose, Sideroblastische Anämie).
- Bei Kindern unter 12 Jahren darf nicht mehr als 5 bis 7 mg Ascorbinsäure/kg KG täglich injiziert werden.
- Bei Kindern mit Methämoglobinämie im Kindesalter darf nicht mehr als 100 mg Ascorbinsäure/kg KG täglich injiziert werden.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
- Nierenversagen: Hohe Dosen an Pascorbin-Injektionslösung (bereits 1,5 bis 2,5g) können zu akutem Nierenversagen aufgrund von Nierensteinen führen, indem sie Calciumoxalatkristalle in der Niere ausfällen. Patienten mit Nierenleiden (Niereninsuffizienz) sind besonders gefährdet. Achten Sie auf Flüssigkeitszufuhr von 1,5 bis 2 L pro Tag. Patienten mit wiederholter Nierensteinbildung sollten nicht über 100 bis 200mg Vitamin C täglich verwenden, Patienten mit hochgradiger/terminaler Niereninsuffizienz nicht mehr als 50 bis 100mg. Patienten unter Kochsalzdiät sollten berücksichtigen, dass 5 ml Injektionslösung (1 Ampulle) 4,2 mmol (97,2 mg) Natrium enthalten bzw. 50 ml Injektionslösung (1 Injektionsflasche) 42,3 mmol (972 mg) Natrium.
- Blutuntergang: Bei Patienten mit erythrozytärem Glucose-6phosphat-Dehydrogenase-Mangel wurden unter hohen Dosen von Vitamin C (4 g täglich) in Einzelfällen schwere Hämolysen (verstärkter Abbau der roten Blutkörperchen) beobachtet. Eine Überschreitung der Dosierung von 100 - 500 mg Ascorbinsäure täglich ist daher zu vermeiden.
- Atemnot: Bei Patienten mit bekannten Atemwegsbeschwerden (wie z. B. obstruktive und restriktive Bronchial- und Pulmonalerkrankungen) kann es in Einzelfällen bei Behandlung mit hohen Dosen (ab 7,5 g) von Pascorbin® zu akuter Atemnot (Dyspnoe) kommen. Es wird daher empfohlen bei diesen Patienten die Behandlung mit niedrigeren Dosierungen zu beginnen.
Wechselwirkungen von PASCORBIN Injektionsloesung
Pascorbin hat aufgrund des hohen Redoxpotenzials die Fähigkeit andere Arzneimittel chemisch zu verändern. Die Verträglichkeit mit anderen Arzneimitteln muss daher bei gleichzeitiger Gabe im Einzelfall überprüft werden!
- Besonderer Hinweis für Diabetiker: Nach parenteraler Gabe von Ascorbinsäure wird die Nachweisreaktion von Glucose im Blut gestört.
- Ascorbinsäure beeinflusst möglicherweise die Wirkung von Antikoagulantien (Blutgerinnungshemmern, z.B. Heparine, Cumarine, Warfarin, Phenprocoumon uvm.)
- Die gleichzeitige Einnahme von Ascorbinsäure und Fluphenazin (Neuroleptikum) führt zu einer verminderten Fluphenazinplasmakonzentration.
- Die gleichzeitige Einnahme von Ascorbinsäure und Acetylsalicylsäure führt zu einer verminderten Acetylsalicylsäureausscheidung und zu einer erhöhten Ascorbinsäureausscheidung im Urin. Salicylate hemmen die Ascorbinsäureaufnahme in die Leukozyten und Thrombozyten.
- Bei einer Chemotherapie sollte die Anwendung von höheren Dosen Vitamin C zeitversetzt erfolgen (je nach Halbwertszeit des Chemotherapeutikums 1-3 Tage), da klinische Daten über mögliche Interaktionen fehlen.
Welche Nebenwirkungen können bei einer Anwendung von PASCORBIN Injektionslösung auftreten?
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Sehr selten: Überempfindlichkeiten der Atmung und der Haut, Kreislaufstörungen (z. B. Schwindel, Übelkeit, Sehstörungen), bei vorliegenden akuten Infekten Reaktionen wie Schüttelfrost und Temperaturanstieg
Wie ist PASCORBIN Injektionslösung zu dosieren?
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Soweit nicht anders verordnet, täglich 5 ml langsam intravenös injizieren, bis zu 50 ml Injektionslösung als Zusatz zur Infusion. Die Gabe erfolgt langsam intravenös.
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Die Injektionslösung ist üblicherweise zur Anwendung an den Armen (Arminjektion) vorgesehen. • Die Anwendungsdauer richtet sich nach dem klinischen und labordiagnostischen Krankheitsbild.
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Vitamin-C-Ersatz bei parenteraler Ernährung (Nahrungssonde): Zur Prophylaxe eines Vitamin C-Mangels bei längerer parenteraler Ernährung erhalten 1.) Erwachsene intravenös 100 bis 500 mg Ascorbinsäure pro Tag (entsprechend 0,7 ml bis 3,3 ml Pascorbin), 2) Kinder intravenös 5 bis 7 mg Ascorbinsäure/kg KG pro Tag.
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Behandlung der Methämoglobinämie im Kindesalter: Es werden einmalig 500 bis 1000 mg Ascorbinsäure (entsprechend 3,3 ml bis 6,6 ml Pascorbin) intravenös injiziert. Bei Bedarf ist die Gabe mit gleicher Dosierung zu wiederholen. Eine Dosis von 100 mg/kg KG pro Tag sollte nicht überschritten werden.
Schwangerschaft und Stillzeit
In der Schwangerschaft und Stillzeit darf eine Menge von 100 bis 500 mg Ascorbinsäure täglich nicht überschritten werden. Ascorbinsäure geht in die Muttermilch über und passiert während der Schwangerschaft die Plazentaschranke. Fertilitätsuntersuchungen zur Beeinflussung der Fruchtbarkeit liegen nicht vor.
Verkehrs- und Fahrtüchtigkeit
Das Präparat zeigt keinen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.
Haltbarkeit und Lagerung
- Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 2 Jahre.
- Das Arzneimittel nach Verfallsdatum nicht mehr anwenden.
- Ampullen bzw. Injektionsflaschen nicht über 25°C und vor Licht geschützt lagern!
- Die Injektionslösung ist konservierungsmittelfrei. Zur einmaligen Entnahme und unmittelbaren Anwendung nach Anbruch der Ampulle/Injektionsflasche. Nicht verbrauchte Reste wegwerfen.
Informationen zuletzt aktualisiert am: 20.07.2020