Inhaltsverzeichnis
Was versteht man unter einem Eisenmangel?
Was sind die Ursachen eines Eisenmangels?
Was sind die Symptome eines Eisenmangels?
Wie wird Eisenmangel behandelt?
Was versteht man unter einem Eisenmangel?
Eisenmangel ist weltweit verbreitet und eine der häufigsten Mangelerkrankungen. Das Spurenelement ist an vielen lebenswichtigen Prozessen des menschlichen Organismus beteiligt, unter anderem an der Blutbildung, am Sauerstofftransport und verschiedenen wichtigen Stoffwechselvorgängen. Um dies zu gewährleisten, muss eine ausreichende Menge Eisen im Körper zur Verfügung stehen. Ein Mangel an Eisen stellt eine Verminderung des Gesamtkörpereisens dar. Dieser Mangel entwickelt sich langsam und sukzessive. Am Anfang wird das im Körper gespeicherte Eisen (Speichereisen) aufgebraucht. Sind die Speicher erschöpft (im Blutbild zeigt sich ein niedriger Serum-Ferritin-Wert), kommt es zu einer Beeinträchtigung der Blutbildung. Diese Beeinträchtigung macht sich durch die typischen Symptome eines Eisenmangels bemerkbar und führt im Blutbild zu einem zu niedrigen Hämoglobinwert (HB-Wert), der unter der alters- und geschlechtsspezifischen Norm liegt.
Was sind die Ursachen eines Eisenmangels?
Ein Eisenmangel entsteht, wenn der Eisenbedarf höher ist als die Eisenaufnahme. Hierfür gibt es verschiedene Ursachen:
1. Chronischer Blutverlust
Chronischer Blutverlust zählt zu den Hauptursachen für die Entwicklung eines Eisenmangels. Pro Milliliter Blut gehen 0,5 Milligramm Eisen verloren. Der Blutverlust kann verschiedenste Ursachen haben:
- Blutungen im Magen-Darm-Trakt durch Magenschleimhautentzündungen, gut- und bösartige Geschwüre oder Hämorrhoiden.
- Blutungen aus den Harnwegen und den Geschlechtsorganen durch die Regelblutung, Geschwüre in der Gebärmutter, oder verschiedene bösartige Tumore.
- Operative Eingriffe
- Blutspende
- Chronisches Zahnfleisch- oder Nasenbluten
2. Zu geringe Eisenzufuhr
Eine geringe Zufuhr von Eisen mit der Nahrung kann bei zu einseitiger fleischfreier Kost oder zu einseitigen Diäten entstehen. Betroffen sind vor allem Säuglinge, Kleinkinder, Vegetarier, Menschen mit Essstörungen und Alkoholiker.
3. Gestörte Eisenaufnahme
Hierbei kann der Körper das mit der Nahrung zugeführte Eisen nicht ausreichend aufnehmen. Ursachen können unter anderem chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie beispielsweise eine Infektion mit dem Bakterium Helicobacter pylori sein. Außerdem kann eine langdauernde Einnahme von Arzneimitteln gegen eine übermäßige Magensäureproduktion (Antazida) oder ein starker Konsum von Schwarztee, Kaffee oder Rhabarber die Eisenaufnahme behindern.
4. Erhöhter Eisenbedarf
Einen erhöhten Bedarf an Eisen benötigt der Körper beispielsweise während des Wachstums, der Schwangerschaft und der Stillzeit.
Was sind die Symptome eines Eisenmangels?
Zu den typischen Symptomen eines Eisenmangels gehören:
- Blasse Haut
- Müdigkeit
- Abgeschlagenheit und Leistungsabfall
- Schwindel
- Kurzatmigkeit, vor allem unter Belastung
- Herzklopfen
Diese Beschwerden sind Folge einer unzureichenden Versorgung der Organe mit Sauerstoff. Grund dafür ist die durch den Eisenmangel bedingte Verminderung des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin, der für den Sauerstofftransport zu den Organen verantwortlich ist.
Zusätzlich können weitere Symptome auftreten, wie beispielsweise:
- raue, rissige Haut
- rissige Mundwinkel
- brüchige Nägel
- Hohlnägel (Nägel, die sich nach innen biegen)
- glanzloses, sprödes Haar
- Haarausfall
- Zungenbrennen mit Schmerzen beim Schlucken
- abnorme Essgelüste, zum Beispiel auf Kalk, Erde oder Eiswürfel
Wie wird Eisenmangel behandelt?
Zunächst sollten Erkrankungen, die eine Blutung verursachen, ärztlich abgeklärt und behandelt werden. Des Weiteren sollte sichergestellt werden, dass eisenhaltige Nahrungsmittel in den Speiseplan aufgenommen werden. Die Zufuhr von Eisen kann zusätzlich in Form von Arzneimitteln in Tabletten, Kapsel oder Lösungen erfolgen. In sehr seltenen Fällen kann dies auch über die Vene erfolgen.
Die medikamentöse Behandlung eines Eisenmangels mit Eisenpräparaten dauert für gewöhnlich drei bis sechs Wochen. Meist wird die Behandlung für einen Zeitraum von ungefähr sechs Monaten fortgesetzt, um so die gesamte Menge des verlorenen Eisens zu ersetzen.
Quellenangaben:
Mutschler Arzneimittelwirkungen. 8. Auflage
Taschenatlas Pharmakologie, 5. Auflage
https://www.apotheken-umschau.de/Eisenmangelanaemie#Was-ist-eine-Eisenmangelanaemie
https://www.msdmanuals.com/de/heim/ernährungsstörungen/mineralstoffe/eisenmangel