Magnesium Verla i.v. 20 mmol/10 ml (50 Stück)
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Pflichtangaben: Magnesium Verla i.v. 20 mmol/10 ml
Zusammensetzung
- Magnesium Ion 20mmol
- Magnesium sulfat 7-Wasser 4930mg
- Magnesium Ion 486.1mg
Indikation
- Das Arzneimittel ist ein Mineralstoffpräparat.
- Bei Präeklampsie, Eklampsie, Frühgeburtsbestrebungen, schwerem Magnesiummangel (Normalwerte von Magnesium im Serum 0,8 - 1,1 mmol/l).
Kontraindikation
- Das Arzneimittel darf nicht angewendet werden,
- wenn Sie allergisch gegen Magnesiumsulfat oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
- bei ausgeprägter Bradykardie (verlangsamter Herztätigkeit),
- bei Myasthenia gravis (Muskelschwäche)
- bei AV-Block (Unterbrechung des Reizleitungssystems im Herzen)
- bei Neigung zu Infektsteinen (Calcium-Magnesiu-m-Ammonium-Phosphatsteine).
Dosierung
- Wenden Sie das Arzneimittel immer genau wie beschrieben bzw. genau nach Anweisung Ihres Arztes oder Apothekers an. Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie sich nicht sicher sind.
- Die Dosierung ist abhängig von der Indikation und vom Magnesium-Serumspiegel.
- Die empfohlene Dosierung beträgt
- Bei Präeklampsie, Eklampsie: 4 - 6 g Magnesiumsulfat (16 - 24 mmol Magnesium) i.v. in verdünnter Form mittels Perfusor oder Kurzinfusion über 15 - 20 Minuten.
- Erhaltungsdosis 1 - 2 g Magnesiumsulfat pro Stunde (4 - 8 mmol Magnesium pro Stunde) bis 24 - 48 Stunden post partum.
- Bei Frühgeburtsbestrebungen, als Zusatztherapie zur Tokolyse mit Betamimetika: 4 - 8 mmol Magnesium pro Stunde.
- Bei schwerem Magnesium-Mangel: 20 mmol Magnesium pro Tag.
- Die empfohlene Dosierung beträgt
- Wenn Sie eine größere Menge angewendet haben, als Sie sollten:
- Hauptsymptome und allgemeine Zeichen einer Überdosierung sind Muskelschwäche, Verschwinden der tiefen Sehnenreflexe, Abfall des Blutdruckes und der Herzfrequenz, Steigerung der Hautdurchblutung, EKG-Veränderungen, Erbrechen, Sedation und Verwirrung.
- Wenn die Plasma-Magnesium-Konzentration 2 mmol/l überschreitet, sind die tiefen Sehnenreflexe abgeschwächt, bei ca. 5 mmol/l sind sie nicht mehr vorhanden und es kommt zu einer Atemdepression. Bei 6,0 - 7,5 mmol/l kommt es zum Koma und ab 8 mmol/l zur Atemlähmung und zum diastolischen Herzstillstand.
- Eine Magnesiumintoxikation ist mit intravenöser Calcium-Zufuhr - als Antidot - zu behandeln (z. B. langsame intravenöse Gabe von 10 ml einer 10%igen Calciumglukonat-Lösung). Zusätzlich sollte der Cholinesterase-Blocker Neostigmin verabreicht werden, da er die Acetylcholin-Konzentration erhöht und die muskelrelaxierende Wirkung von Magnesium antagonisiert.
- Wenn Sie die Anwendung vergessen haben
- Wenden Sie nicht die doppelte Menge an, wenn Sie die vorherige Anwendung vergessen haben.
Patientenhinweise
- Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
- Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie das Präparat anwenden.
- Besondere Vorsicht bei der Anwendung ist erforderlich,
- Bei schweren Ausscheidungsstörungen der Nieren. Eine Dosis-Anpassung an den Grad der Ausscheidungsstörung ist nötig.
- Während der hochdosierten parenteralen Magnesiumtherapie sollen folgende Überwachungs- und Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden:
- Kontrolle der Herz-Kreislauf- und Atemfunktion (Atemfrequenz nicht unter 16 pro min),
- Prüfung der Auslösbarkeit der Patellarsehnenreflexe,
- Bestimmung der Urinausscheidung (nicht unter 25 ml pro h),
- Bereithaltung von Ampullen von Calciumgluconat, 10%ig als Antidot
- Gewährleistung intensivmedizinischer Maßnahmen, wenn das Antidot allein nicht ausreicht.
- Das Arzneimittel sollte - wegen möglicher Ausfällungen - grundsätzlich nicht mit Calcium-, Phosphat-, Tetracyclin-haltigen oder alkoholischen Lösungen gemischt werden.
- Kinder und Jugendliche
- Es liegen keine Daten vor.
- Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen:
- Bei bestimmungsgemäßem Gebrauch sind keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen erforderlich.
Schwangerschaft
- Es liegen keine Hinweise auf ein Fehlbildungsrisiko vor. Die dokumentierten Erfahrungen beim Menschen mit der Anwendung in der Frühschwangerschaft sind jedoch sehr gering. Das Arzneimittel sollte daher nur nach entsprechender Nutzen-Risiko Abwägung durch den behandelnden Arzt angewendet werden.
- Wird Magnesium parenteral kurz vor der Geburt verabreicht, sollte das Neugeborene während der ersten 24 - 48 Lebensstunden auf Anzeichen von Toxizität (neurologische Depression mit Atemdepression, Muskelschwäche, Verlust von Reflexen) überwacht werden. Die Gabe von Aminoglykosid-Antibiotika sollte in diesem Zeitraum vermieden werden, da Hinweise auf Wechselwirkungen vorliegen.
- Bei parenteraler Anwendung von Magnesium zur Wehenhemmung über einen längeren Zeitraum in hoher Dosierung ist über Störungen der Skelettverknöcherung bei Neugeborenen berichtet worden. Bei der Anwendung in der angegebenen therapeutischen Dosierung bestehen dahingehend jedoch keine Bedenken.