Inhaltsverzeichnis
Was versteht man unter Kopfschmerzen?
Was sind die Ursachen von Kopfschmerzen?
Was sind die Symptome von Kopfschmerzen?
Wie werden Kopfschmerzen behandelt?
Was versteht man unter Kopfschmerzen?
Kopfschmerzen sind weit verbreitet. Knapp 60 Prozent der Deutschen leiden nach eigenen Angaben gelegentlich darunter. Jeder Vierte ist sogar regelmäßig davon betroffen. Aktuell sind über 200 unterschiedliche Arten von Kopfschmerz bekannt. Diese werden von der Internationalen Kopfschmerzgesellschaft (IHS) in drei Gruppen eingeteilt:
1. Primäre Kopfschmerzen
Diese Kopfschmerzart tritt eigenständig, ohne eine andere Erkrankung als Auslöser auf. Zu dieser Gruppe zählen:
- Migräne
- Spannungskopfschmerzen
- Trigemino-autonome Kopfschmerzerkrankungen (TAK) wie beispielsweise Clusterkopfschmerz
- andere primäre Kopfschmerzen wie beispielsweise Kälte oder-Anstrengungskopfschmerz
2. Sekundäre Kopfschmerzen
Hierbei handelt es sich um Kopfschmerzen, die sich auf eine Erkrankung zurückführen lassen. Dies können sein:
- eine Verletzung oder ein Trauma des Kopfes und /oder der Halswirbelsäule
- Gefäßstörungen im Bereich des Kopfes und/oder Halses
- nichtvaskuläre intrakranielle Störungen
- eine Substanz oder deren Entzug
- eine Infektion
- eine Beeinträchtigung der Homöostase
- Erkrankungen des Schädels, sowie von Augen, Hals, Ohren, Nase, Zähnen und anderer Gesichts-oder Schädelstrukturen
3. Neuropathien und Gesichtsschmerzen
Was sind die Ursachen von Kopfschmerzen?
Während bei sekundären Kopfschmerzen der Auslöser in Form einer Erkrankung bekannt ist, gibt es bei primären Kopfschmerzen verschiedenste Auslöser. Zu den am weit verbreitetsten Arten gehören Kopfschmerzen vom Spannungstyp, Migräne und Clusterkopfschmerzen.
1. Migräne
Die genaue Ursache von Migräne ist nicht bekannt, doch es gibt viele Faktoren, die eine Migräneattacke auslösen können (man spricht dann von sogenannten Triggern). Hierzu zählen je nach Patient beispielsweise Stress und Schlafmangel, zu geringe Flüssigkeitszufuhr, Hunger, Reizüberflutung, spezielle Wetterlagen, Medikamente oder bestimmte Genuss- und Lebensmittel.
2. Spannungskopfschmerzen
Die Entstehung von Spannungskopfschmerzen ist noch nicht abschließend geklärt. Die gängigste Theorie geht zurzeit von einem Zusammenspiel von Stress und einer erhöhten Anspannung der Nackenmuskulatur aus, was bei häufigem Auftreten zu einer gesteigerten Empfindlichkeit der Schmerzzentren im Gehirn führt.
3. Clusterkopfschmerz
Auch die Ursachen von Clusterkopfschmerz sind noch nicht ganz geklärt. Die frühere Theorie, dass eine Erweiterung oder Entzündung der Blutgefäße ein Auslöser sei, ist mittlerweile überholt. Man geht aktuell von einem Ursprung im Hypothalamus und von bestimmten Triggerfaktoren wie beispielsweise Alkohol aus. Diese können während einer Kopfschmerzphase die Attacken auslösen.
Was sind die Symptome von Kopfschmerzen?
So unterschiedlich wie die Kopfschmerzarten, so mannigfaltig können auch die entsprechenden Symptome sein. Einige Betroffene klagen über ein Ziehen hinter der Stirn, andere über pochende Schläfen oder ein unerträgliches Hämmern unter der Schädeldecke. Kopfschmerzen können in Attacken auftreten oder durchgehend spürbar sein. Die Symptome der drei häufigsten Kopfschmerzarten sind:
1. Migräne
Migräneanfälle können sehr unterschiedlich verlaufen. Meist, aber nicht immer, durchläuft eine Attacke verschiedene Phasen (Prodomalphase - Aura - Kopfschmerzphase - Erholungsphase), die in ihrer Dauer variieren. Migränekopfschmerz tritt meist einseitig auf, ist hämmernd oder pulsierend und wird besonders im Bereich von Stirn, Schläfen und den Augen lokalisiert.
2. Spannungskopfschmerzen
Spannungskopfschmerzen fühlen sich an, als ob ein immer enger werdendes Band um den Kopf verläuft. Sie beginnen am vorderen Kopfbereich oder um die Augen herum und breiten sich dann über den ganzen Kopf aus. Diese Kopfschmerzen können episodisch oder chronisch sein. Sie sind selten so stark, dass sich daraus eine Beeinträchtigung der Alltagsaktivitäten ergibt. Anders als bei Migräne-Kopfschmerzen, werden die Spannungskopfschmerzen nicht von Übelkeit und Erbrechen begleitet und werden durch körperliche Aktivität, Licht, Geräusche oder Gerüche nicht verschlimmert.
3. Clusterkopfschmerz
Charakteristisch für Clusterkopfschmerzen sind starke Schmerzen an den Schläfen oder um das Auge auf einer Kopfseite. Die Dauer beträgt normalerweise 30 bis 60 Minuten. Begleitet werden sie von einer verstopften oder laufenden Nase und in manchen Fällen von einem herabhängenden Augenlid, tränenden Augen und einem geröteten Gesicht. Die Kopfschmerzen treten normalerweise regelmäßig in einem Zeitraum von 1–3 Monaten auf, worauf ein kopfschmerzfreier Zeitraum von einigen Monaten bis Jahren folgt.
Wie werden Kopfschmerzen behandelt?
Wenn primäre Kopfschmerzen ohne Grunderkrankung vorliegen, kann das Führen eines Kopfschmerztagebuchs wichtige Hinweise für Diagnose und Therapie liefern. Es kann so versucht werden mögliche Auslöser zu identifizieren, so dass diese vermieden werden können. Auch die Einnahme von Schmerzmitteln sollte dokumentiert werden, da diese selbst wiederum Kopfschmerzen auslösen können.
Je nach Kopfschmerzart können dann neben der Beseitigung auslösender Reize, verhaltensbezogene Maßnahmen (Entspannung, Biofeedback und Stressbewältigung), Arzneimittel zur Schmerzbehandlung in der akuten Kopfschmerzphase, Medikamente zur Prophylaxe, aber auch Hausmittel wie beispielsweise Pfefferminzöl zum Einsatz kommen.
Quellen:
Mutschler Arzneimittelwirkungen. 8. Auflage
Taschenatlas Pharmakologie, 5. Auflage
https://www.dmkg.de/files/dmkg.de/patienten/Download/cluster_d.pdf
https://www.apotheken-umschau.de/Kopfschmerzen#Primaere-Kopfschmerzen
https://ichd-3.org/de/