Dolormin Extra wird zur symptomatischen Kurzzeittherapie von leichten bis mäßig starken Schmerzen angewendet. Indikationen sind z.B. Kopf-, Zahn-, Rücken- und Regelschmerzen sowie Fieber. Dolormin Extra Filmtabletten enthalten je 400 mg Ibuprofen und 284 mg Lysin. Der körperverwandte Eiweißbaustein beschleunigt die Aufnahme des Schmerzwirkstoffs und senkt die Häufigkeit der Einnahme. Dolormin Extra kann von Kindern ab 6 Jahren bzw. 20 kg Körpergewicht, Jugendlichen und Erwachsenen angewendet werden.
Was ist Ibuprofen und wie wirkt es?
Ibuprofen gehört zu den nicht-steroidalen Antirheumatika und nicht-opioiden Schmerzmitteln. Das heißt, es bekämpft den Schmerz, Entzündungen und Fieber, ohne Kortison und ohne abhängig zu machen. Ibuprofen hemmt die Bildung von Prostaglandinen, indem es die dafür notwendigen Enzyme COX-1 und COX-2 blockiert. Prostaglandine sind für den Entzündungsprozess, Fieber und die Schmerzwahrnehmung zuständig. Wird ihre Synthese reduziert, werden auch die Schmerzen gelindert, das Fieber gesenkt und die Entzündung verringert.
Welche Vorteile hat die Kombination des Schmerzwirkstoffs mit Lysin?
Lysin ist ein körperverwandter Eiweißbaustein (Aminosäure). In seiner Anwesenheit löst sich Ibuprofen im Magen besser auf und gelangt so schneller in die Blutbahn und an den Ort des Bedarfs. Dolormin Extra wirkt aufgrund dieser Kombination der Wirkstoffe oft schon nach nur 15 Minuten. Ibuprofen wird nicht nur schneller freigesetzt. Seine Wirkung hält im Vergleich zu Standard-Ibuprofen auch länger, d.h. bis zu 8 Stunden an. Dadurch muss Dolormin Extra nicht so häufig eingenommen werden: Bei der Einnahme eines Standard-Ibuprofen-Präparats brauchen 43 % der Patienten nach 6 Stunden eine erneute Dosis, bei Dolormin Extra-Anwendern nur 32 %.
Wie wird Dolormin Extra dosiert und angewendet?
Bei einem Körpergewicht zwischen 20 und 29 kg liegt die Einzeldosis bei 200 mg (1/2 Tablette) und maximale Tagesdosis bei 600 mg. Bei 30-39 kg werden eine Einzeldosis von 200 mg und eine maximale Tagesdosis von 800 mg empfohlen. Bei 40 kg und mehr liegen die Einzeldosis bei 200-400 mg und die maximale Tagesdosis bei 1200 mg (3 Tabletten). Der Abstand zwischen den Einzeldosen sollte mindestens 6 Stunden betragen. Die Filmtabletten sollten unzerkaut mit reichlich Wasser während oder nach einer Mahlzeit eingenommen werden.
Kontraindikationen: Wann darf Dolormin Extra nicht angewendet werden?
Gegenanzeigen sind eine Überempfindlichkeit gegen Ibuprofen oder andere Bestandteile sowie allergische Reaktionen auf Acetylsalicylsäure oder andere nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR). Bei ungeklärten Blutbildungsstörungen, früheren oder bestehenden Magen-/Zwölffingerdarmgeschwüren, -blutungen oder –perforationen, besonders nach der Einnahme von NSAR, bei Hirnblutungen und anderen Blutungen sowie schweren Leber- oder Nierenfunktionsstörungen ist Dolormin Extra nicht anwendbar. Gegen eine Einnahme sprechen außerdem eine Herzinsuffizienz, eine schwere Dehydratation (Austrocknung), die letzten 3 Schwangerschaftsmonate und ein Alter unter 6 Jahren. Beachten Sie bitte auch die weiteren Hinweise auf der Packungsbeilage.
Welche Nebenwirkungen können auftreten?
Am häufigsten sind die Nebenwirkungen im Magen-Darm-Trakt mit Sodbrennen, Übelkeit, Erbrechen, Blähungen, Bauchschmerzen, Durchfall, Verstopfung und geringfügigen Magen-Darm-Blutverlusten, ggf. mit Anämie. Gelegentlich kommt es zu einer Gastritis, Magen-Darm-Geschwüren, ggf. mit Blutung und Perforation, die manchmal tödlich sein können, Mundschleimhautgeschwüren und einer Verschlechterung von Morbus Crohn und Colitis ulcerosa. Gelegentlich sind auch allergische Reaktionen, Asthmaanfälle, Hautausschläge, Kopfschmerzen, Schwindel, Müdigkeit oder Reizbarkeit und Sehstörungen möglich. Hier sollten Sie einen Arzt aufsuchen! Bitte beachten Sie die seltenen Nebenwirkungen auf der Packungsbeilage.
Welche Wechselwirkungen müssen beachtet werden?
Die blutzuckersenkende Wirkung von Antidiabetika und die Nierenschädigung durch Immunologika können verstärkt werden. Die Wirkung von Diuretika und Blutdrucksenkern wird abgeschwächt. Die Blutkonzentration von Lithium, Digoxin, Methotrexat und Phenytoin kann erhöht werden. Die Wirkung von ACE-Hemmern und die blutverdünnende Wirkung von Acetylsalicylsäure werden verringert. Bei der Einnahme von Zidovudin erhöht sich das Risiko für Blutergüsse und Gelenksblutungen. Das Risiko der Nebenwirkungen von Dolormin Extra erhöht sich bei gleichzeitiger Einnahme von Sulfinpyrazon, Probenecid, anderen NSAR, Blutverdünnern (Warfarin), Kortison und selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (Antidepressiva)