Schachtelhalm ist eine der wichtigsten Heilpflanzen zur Durchspülung bei bakteriellen und entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege und bei Nierengries. Er unterstützt auch die Ausleitung von harnpflichten Stoffwechselprodukten bei Nieren-, Haut- und rheumatischen Erkrankungen und entwässert bei Ödemen. Sein hoher Gehalt an Kieselsäure festigt Haut und Bindegewebe und wird in der Volksmedizin auch zur Stärkung des Lungengewebes eingesetzt. Zudem kann Schachtelhalmkraut Arzneitee auch äußerlich bei schlecht heilenden Wunden und Bindegewebsschwäche angewendet werden.

Was für eine Pflanze ist der Schachtelhalm?

Schachtelhalme gehören zu den Farnen. Sie besiedelten schon vor 375 Millionen Jahren die Erde. Damals verholzten sie, wurden zu bis zu 30 Meter hohen Bäumen und bildeten eine wichtige Basis für die Entstehung der Steinkohle. Die ausdauernden Pflanzen vermehren sich ungeschlechtlich durch Rhizome und Sporen. Ihr Name wurde von dem geschachtelten Aufbau ihrer Stängel abgeleitet.

Die ebenfalls geläufige Bezeichnung Zinnkraut geht auf die frühere Verwendung als Putz- und Poliermittel von Zinn zurück. Schachtelhalme wurden schon in der Antike für ihre blutstillenden Eigenschaften und ihre Heilkräfte bei Wunden, Husten und Beschwerden im Harntrakt eingesetzt. 

Welche Inhaltsstoffe hat das Schachtelhalmkraut und welche Wirkungen haben sie?

Schachtelhalmkraut enthält Flavonoide wie Kämpferol, Quercetin und Luteolin mit antimikrobieller, antientzündlicher, antioxidativer und schmerzlindernder Wirkung. Quercetin und Luteolin sollen einem erhöhten Harnsäurespiegel und Gicht entgegenwirken. Schachtelhalmkraut enthält Kalium und bis zu 10 % Kieselsäure. Sie liegt zu einem Großteil in wasserlöslicher Form vor, die über die Nieren ausgeschieden wird und zusammen mit dem Kalium den wassertreibenden Effekt ausmacht.

Körpereigene Entgiftungsfunktionen werden angeregt. Toxine und Stoffwechselabbauprodukte werden aus dem Bindegewebe gelöst und verlassen über die Nieren den Körper. Kieselsäure festigt zudem das Gewebe. Gerbstoffe wirken adstringierend (zusammenziehend) und dichten durch Reaktionen mit der Schleimhaut oder Haut verwundetes Gewebe ab.

Was sind die Indikationen von Schachtelhalmkraut Arzneitee für die innerliche Anwendung?

Schachtelhalmkraut Arzneitee ist für die Durchspülung bei bakteriellen und entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege und bei Nierengrieß angezeigt. Er trägt zum Ausschwemmen der Keime und des Nierengrießes bei, wirkt entzündungshemmend und verringert das Risiko der Bildung von Nierensteinen. Die entwässernde Wirkung des Schachtelhalmkraut Arzneitees wird bei posttraumatischen und statischen Ödemen genutzt. Die stoffwechselanregende Wirkung und gesteigerte Ausscheidung harnpflichtiger Substanzen entgiftet und hat einen förderlichen Effekt auf Haut-, Nieren- und rheumatische Erkrankungen.

Rheuma wird zudem gelindert durch die Resistenzsteigerung des Bindegewebes mithilfe der Kieselsäure. In der Volksmedizin wird Schachtelhalmkrauttee begleitend bei chronischer Bronchitis und anderen chronischen Lungenerkrankungen eingesetzt. Dabei soll Kieselsäure das Lungengewebe festigen und die Vermehrung der weißen Blutkörperchen (Abwehrzellen) steigern.

Wann wird Schachtelhalmkraut Arzneitee äußerlich angewendet?

Schachtelhalmkraut Arzneitee kann bei schlecht heilenden Wunden wie Dekubitus und Ulcus cruris (offenes Bein), chronischen und juckenden Ekzemen, Neurodermitis, lokalen Durchblutungsstörungen und stumpfen Traumen mit Ödemen äußerlich zur Anwendung kommen. Kieselsäure regt den Stoffwechsel von Haut, Bindegewebe, Sehnen und Bänder an. Ihre winzigen Kristalle werden in den Zellen der Oberhaut eingelagert und festigen ihre Zellwand. Schachtelhalmkraut Arzneitee kann auch bei Haut- und Haarproblemen innerlich und äußerlich zum Einsatz kommen. Kieselsäure glättet und strafft die Haut und stärkt die Haare.

Wann darf Schachtelhalmkraut Arzneitee nicht angewendet werden?

Bei Wasseransammlungen (Ödemen) infolge von eingeschränkter Herz- oder Nierentätigkeit ist eine Durchspülungstherapie nicht anzuwenden.

Wie wird Schachtelhalmkraut Arzneitee dosiert und angewendet?

Zwei Teelöffel (2 g) voll Schachtelhalmkraut mit 150 ml siedendem Wasser übergießen, 15 Minuten kochen und nach 20-30 Minuten abgießen. Für eine effektive Durchspülungstherapie ist auf eine zusätzliche ausreichende Flüssigkeitsaufnahme zu achten. Für Umschläge werden 10 g Schachtelhalmkraut auf 1 Liter Wasser eingesetzt. Alternativ kann das Schachtelhalmkraut auch über Nacht in dem Wasser eingeweicht werden. Am nächsten Tag 30 Minuten kochen und abgießen. Bei akuten Beschwerden, die länger als eine Woche anhalten oder periodisch wiederkehren, sollte ein Arzt konsultiert werden.