Was sind ACC akut 600 Hustenlöser Brausetabletten und wie wirken sie?
Dieses Präparat enthält den Wirkstoff Acetylcystein. Acetylcystein kann dabei helfen, den festsitzenden Schleim in den Atemwegen zu lösen und zu verflüssigen. So lässt er sich leichter abhusten. Wie diese Wirkung zustande kommt, ist noch nicht endgültig geklärt. Es werden zwei Möglichkeiten diskutiert: Entweder werden die Disulfidbrücken, die im Sekret enthalten sind, gespalten und so verflüssigt. Es kann aber auch sein, dass der Wirkstoff eine entzündungshemmende Wirkung hat, die auf seiner Fähigkeit beruht, chemische Radikale zu binden.
Anwendungsgebiete
Die hauptsächlichen Anwendungsgebiete dieses Präparats sind die erkältungsbedingte akute Bronchitis und Husten bei Erkältungskrankheiten. Es gibt aber noch weitere, auch chronische Atemwegskrankheiten, bei denen der Abtransport bzw. das Abhusten von Sekret gestört sein kann und bei denen dieser Wirkstoff eingesetzt wird:
- chronische Bronchitis
- COPD (chronisch obstruktive Bronchitis)
- Mukoviszidose
- Bronchiektasien
- Bronchiolitis
- Lungenentzündung
- Asthma bronchiale
- Atemwegserkrankungen mit Verschleimung
Ferner kann Acetylcystein als Gegenmittel gegen Vergiftungen mit Acrylnitril, Paracetamol, Methylbromid oder Methacrylnitril Anwendung finden.
Wechselwirkungen und Gegenanzeigen
Folgende Wechselwirkungen zwischen Acetylcystein und anderen Medikamenten sind bekannt:
- Wer Acetylcystein mit Mitteln kombiniert, die hustenstillend wirken, riskiert einen gefährlichen Sekretstau.
- Bei gleichzeitiger Einnahme mit bestimmten Antibiotika wie z. B. Penicillinen, Tetracyclinen, Cephalosporinen und Aminoglykosiden kann es passieren, dass die Wirkung des Antibiotikums reduziert wird. Es ist aufgrund dessen ratsam, das Antibiotikum rund 2 Stunden später einzunehmen.
- Nitroglyzerins erweiternde Wirkung auf die Blutgefäße kann verstärkt werden, ebenso die Wirkung gegen das Zusammenklumpen der Blutplättchen.
- Aktivkohle kann die Wirksamkeit des Wirkstoffs reduzieren.
Man sollte Acetylcystein nicht einnehmen, wenn man überempfindlich auf Acetylcystein reagiert. Besondere Vorsicht und die Absprache mit dem behandelnden Arzt ist erforderlich, wenn man Asthma hat, Magengeschwüre in der bisherigen Krankengeschichte oder eine Überempfindlichkeit gegenüber Histamin. In letzterem Fall ist vor allem eine längerfristige Einnahme von Acetylcystein zu meiden. (Dieser Wirkstoff kann den Histaminstoffwechsel beeinflussen und Kopfschmerzen, Jucken auf der Haut und Fließschnupfen nach sich ziehen.) Da Acetylcystein das Sekret in den Atemwegen verflüssigt, muss dieses abgehustet werden. Wenn dies dem Betroffenen nicht oder nur eingeschränkt möglich ist, muss man eine Absaugung / Ableitung durch den Arzt in Erwägung ziehen.
Auf folgende Aspekte sollte man achten und ggf. den Arzt hinzuziehen:
- Bei einem Test auf Salicylate kann Acetylcystein das Ergebnis beeinflussen, ebenso das Ergebnis bei Harnuntersuchungen bzw. der Bestimmung der Ketonkörper.
- Wer bei Einnahme des Wirkstoffs Veränderungen der Schleimhaut oder der Haut feststellt, sollte den Arzt aufsuchen und das Präparat absetzen.
- Wer eine angeborene Galaktose-Unverträglichkeit, einen Laktasemangel oder einen Saccharase-Isomaltase-Mangel besitzt, sollte auf Acetylcystein verzichten, ebenso bei einer Glukose-Galaktose-Aufnahmestörung.
- Wer sich an eine natriumkontrollierte Diät halten muss, sollte den Gehalt an Natrium in den Brausetabletten beachten.
- Medikamente können Allergien auslösen. Symptome hiervon sind Rötungen der Haut, Schnupfen, Schwellungen der Schleimhaut, Jucken auf der Haut, Jucken und Rötungen der Augen und verengte Atemwege. Selten kann dies auch zum allergischen Schock führen (mit Bewusstlosigkeit).