Haarausfall nach der Geburt: Warum er passiert – und wie du dein Haarwachstum natürlich unterstützen kannst
Inhaltsverzeichnis
Warum Haarausfall nach der Geburt ganz normal ist
Wie Hormone das Haarwachstum beeinflussen
Wann du ärztlichen Rat einholen solltest
Natürliche Wege, dein Haarwachstum zu unterstützen
Nahrungsergänzung als Unterstützung
Wann kosmetische oder medizinische Hilfe sinnvoll ist
Fazit: Dein Körper heilt – und dein Haar wächst mit
Viele frischgebackene Mütter sind überrascht, wenn plötzlich deutlich mehr Haare ausfallen. Nach der Schwangerschaft findet man sie auf dem Kopfkissen, in der Bürste oder in der Dusche – und oft kommt Sorge auf, ob etwas nicht stimmt. Doch dieser Haarausfall, auch postpartaler Haarausfall genannt, ist meist völlig normal und vorübergehend. Hier erfährst du, warum er passiert, wie Hormone dabei eine Rolle spielen und welche natürlichen Wege helfen, dein Haar wieder zu stärken.
Warum Haarausfall nach der Geburt ganz normal ist
Während der Schwangerschaft ist dein Hormonspiegel – besonders das Östrogen – deutlich erhöht. Dieses Hormon verlängert die Wachstumsphase der Haare, wodurch weniger Haare ausfallen. Viele Frauen bemerken in dieser Zeit, dass ihr Haar voller und glänzender wirkt.
Nach der Geburt sinkt der Östrogenspiegel jedoch rasch. Dadurch tritt ein größerer Anteil der Haare gleichzeitig in die sogenannte Ruhephase (Telogenphase) ein, die etwa zwei bis drei Monate dauert. Wenn diese Haare schließlich ausfallen, entsteht das, was wir als „postpartalen Haarausfall“ wahrnehmen.
Typischerweise beginnt dieser Prozess zwischen dem dritten und sechsten Monat nach der Geburt und kann bis zu einem Jahr andauern. Danach normalisiert sich der Haarzyklus in den meisten Fällen von selbst.
Wie Hormone das Haarwachstum beeinflussen
Hormone sind entscheidend für die Gesundheit der Haarfollikel. Neben Östrogen spielen auch Progesteron, Prolaktin, Cortisol und Schilddrüsenhormone eine Rolle.
- Östrogen fördert das Wachstum und die Dichte der Haare. Wenn der Spiegel fällt, kann das Haar dünner wirken.
- Prolaktin, das Stillhormon, kann bei sehr hohen Werten das Haarwachstum bremsen.
- Cortisol, das Stresshormon, kann die Nährstoffversorgung der Haarwurzel beeinflussen.
- Schilddrüsenhormone sind wichtig für Zellwachstum und Stoffwechsel – eine Über- oder Unterfunktion kann den Haarausfall verstärken.
Ein hormonelles Ungleichgewicht nach der Geburt ist daher häufig der Schlüssel zum Verständnis dieses Phänomens.
Wann du ärztlichen Rat einholen solltest
Auch wenn postpartaler Haarausfall meist harmlos ist, gibt es Fälle, in denen eine ärztliche Untersuchung sinnvoll ist:
- Der Haarausfall hält länger als 12 Monate an.
- Es entstehen runde kahle Stellen oder das Haar wird an bestimmten Bereichen (z. B. Stirn, Scheitel) auffällig dünn.
- Zusätzliche Symptome wie Müdigkeit, Gewichtszunahme, trockene Haut deuten auf eine mögliche Schilddrüsenstörung hin.
Ein Bluttest kann helfen, Hormonstatus und mögliche Nährstoffmängel zu prüfen.
Natürliche Wege, dein Haarwachstum zu unterstützen
Obwohl sich der Körper meist selbst reguliert, kannst du mit gezielter Pflege, Ernährung und Stressmanagement den natürlichen Regenerationsprozess fördern.
Ernährung als Basis
Dein Haar braucht bestimmte Nährstoffe, um stark und gesund zu wachsen. Achte besonders auf:
- Eisen: wichtig für die Sauerstoffversorgung der Haarwurzel. Quellen: rotes Fleisch, Hülsenfrüchte, grünes Blattgemüse.
- Zink: unterstützt Zellteilung und Regeneration. In Kürbiskernen, Haferflocken, Nüssen.
- Biotin (Vitamin B7): fördert Keratinbildung. In Eiern, Lachs, Vollkornprodukten.
- Omega-3-Fettsäuren: entzündungshemmend, gut für die Kopfhaut. In Lachs, Leinsamen, Chiasamen.
- Vitamin D: wichtig für die Follikelaktivität; bei Bedarf Status testen lassen.
Eine ausgewogene Ernährung mit viel frischem Obst, Gemüse, gesunden Fetten und Proteinen unterstützt nicht nur das Haar, sondern auch deine allgemeine Regeneration nach der Geburt.
Sanfte Haarpflege
Nach der Schwangerschaft ist das Haar oft empfindlicher. Vermeide aggressive Behandlungen oder starke Hitze.
- Nutze milde, silikonfreie Shampoos mit Rosmarinöl, Brennnesselextrakt oder Koffein.
- Vermeide zu enge Frisuren, die Zug auf die Haarwurzeln ausüben.
- Massiere regelmäßig sanft die Kopfhaut und verwende weiche Bürsten.
- Schneide kaputte Spitzen regelmäßig, um Haarbruch zu vermeiden.
- Wechsle auf ein Mikrofaser- oder Bambustuch zum Trocknen – sanfter fürs Haar.
Stressabbau und Schlaf
Chronischer Stress kann den Haarausfall verstärken. Kleine, regelmäßige Pausen, Atemübungen oder eine kurze Meditation am Abend beruhigen das Nervensystem.
Auch Schlafmangel wirkt sich auf Hormonhaushalt und Regeneration aus. Nutze Ruhephasen tagsüber und erlaube dir Priorität für Erholung. Ein kleines Abendritual – etwa ein paar Tropfen Lavendelöl in den Handflächen, tiefes Atmen – kann helfen, den Körper auf Schlaf einzustimmen.
Nahrungsergänzung als Unterstützung
Wenn Bluttests einen Mangel zeigen oder die Ernährung nicht ausreicht, können Biotin, Eisen, Zink oder Vitamin D sinnvoll sein. Bitte sprich vor der Einnahme – insbesondere in der Stillzeit – mit Ärztin, Arzt oder Hebamme. Produkte mit Kollagen, Silizium oder pflanzlichen Extrakten wie Hirse oder Bambus können ergänzen, auch wenn die Studienlage gemischt ist.
Geduld und Akzeptanz
Das Wichtigste: Gib deinem Körper Zeit. Dein hormonelles Gleichgewicht braucht Monate, um sich einzupendeln. Die meisten Frauen bemerken, dass der Haarausfall nach 6–12 Monaten nachlässt und das Haar wieder voller wird. Postpartaler Haarausfall ist kein Zeichen von Krankheit oder mangelnder Pflege, sondern Ausdruck eines gesunden Anpassungsprozesses.
Wann kosmetische oder medizinische Hilfe sinnvoll ist
Wenn der Haarwuchs auch nach einem Jahr nicht zurückkehrt oder der Verlust sehr stark ist, können dermatologische Behandlungen helfen:
- Mesotherapie oder PRP (Platelet-Rich Plasma): Eigenblutbehandlungen zur Stimulation der Haarfollikel.
- Topische Lösungen mit Minoxidil: wirksam, jedoch während der Stillzeit in der Regel nicht empfohlen.
- Lasertherapie: sanfte Lichttherapie zur Förderung der Durchblutung.
Auch spezielle Kopfhaut-Massagetools oder LED-Geräte für den Heimgebrauch können ergänzend wirken, wenn sie regelmäßig angewendet werden. Lass dich hierzu am besten von einer Hautärztin oder einem Trichologen beraten.
Fazit: Dein Körper heilt – und dein Haar wächst mit
Postpartaler Haarausfall ist ein natürlicher Teil der Zeit nach der Geburt. Mit ausgewogener Ernährung, achtsamer Pflege und ausreichend Ruhe kannst du den Prozess sanft begleiten. Erlaube dir Geduld – dein Haar wird nachwachsen, und mit der richtigen Unterstützung sogar stärker als zuvor.
Über die Autor:innen
apomio-Redaktion
Das Vergleichsportal apomio.de stellt transparent und unabhängig die tagesaktuellen Preise der Produkte von über 90 Versandapotheken gegenüber. Sie erhalten eine Übersicht, welche Apotheke für ihren gesamten Warenkorb am günstigsten ist und werden direkt per Mausklick an die jeweiligen Versandapotheken weitergeleitet.