Quelle: canva.com

Sexuelle Gesundheit: Was sich Paare ab 40 fragen – und was wirklich wichtig ist

Nicole Noßke
Nicole Noßke
Aktualisiert am 19. September 2025

Ab dem 40. Lebensjahr beginnt für viele Paare ein neues Kapitel – auch im Schlafzimmer. Veränderungen der Libido, hormonelle Umstellungen, körperliche Symptome oder emotionale Spannungen werfen Fragen auf. Die gute Nachricht: Sexualität bleibt auch in der Lebensmitte erfüllend – wenn man bereit ist, offen darüber zu sprechen und sich auf neue Wege einzulassen.

 

Inhaltsverzeichnis

Libido: Warum das Verlangen sich verändert – und das völlig normal ist

Hormonelle Veränderungen & ihre Wirkung auf die Sexualität

Intimgesundheit erhalten & fördern

Psychische Nähe & Kommunikation: Die unterschätzten Gamechanger

Fazit: Sexualität über 40 – neu denken, bewusst leben

 

Libido: Warum das Verlangen sich verändert – und das völlig normal ist

Mit steigendem Alter verändert sich die Libido oft – sowohl bei Männern als auch bei Frauen. Das hat weniger mit mangelnder Attraktivität zu tun, sondern viel mit hormonellen, psychischen und körperlichen Faktoren:

  • Bei Frauen sinkt ab etwa Mitte 40 der Östrogenspiegel – ein natürlicher Prozess der Perimenopause. Das kann die Lust beeinflussen, aber auch die vaginale Befeuchtung und das Körpergefühl verändern.
  • Bei Männern sinkt ab 40 der Testosteronspiegel langsam, was sich auf das sexuelle Verlangen und die Erektionsfähigkeit auswirken kann – auch bekannt als "Andropause".

Weitere Einflussfaktoren:

  • Stress und Schlafmangel
  • chronische Erkrankungen (z. B. Bluthochdruck, Diabetes)
  • Medikamente (z. B. Blutdrucksenker, Antidepressiva)

Wichtig: Eine veränderte Libido ist kein Mangel – sondern eine Einladung zur Reflexion. Kommunikation und medizinische Beratung helfen weiter.

 

Hormonelle Veränderungen & ihre Wirkung auf die Sexualität

Frauen:
Die Wechseljahre führen zu hormonellen Schwankungen. Häufige Symptome wie trockene Schleimhäute, Stimmungsschwankungen und Hitzewallungen können das Liebesleben belasten. Eine vaginale Atrophie (Rückbildung der Schleimhaut) kann Schmerzen beim Sex verursachen.

Hilfen:

  • Gleitgele & vaginale Feuchtigkeitsspendende Produkte
  • Pflanzliche Präparate wie Mönchspfeffer
  • Hormontherapie nach ärztlicher Beratung

Männer:
Ein sinkender Testosteronwert kann zu Erektionsproblemen führen. Auch hier lohnt sich eine ärztliche Untersuchung. Manchmal reicht eine Lebensstiländerung – seltener wird eine Hormontherapie empfohlen.

 

Intimgesundheit erhalten & fördern

Mit dem Alter wird es wichtiger, Infektionen und Irritationen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Dazu gehören:

  • regelmäßige gynäkologische / urologische Untersuchungen
  • schonende Intimpflege
  •  

Auch das Beckenbodentraining ist ein wertvoller Baustein – bei Frauen wie bei Männern. Es unterstützt die Kontrolle, Durchblutung und das sexuelle Empfinden.

 

Psychische Nähe & Kommunikation: Die unterschätzten Gamechanger

Oft ist nicht die Lust das Problem – sondern unausgesprochene Erwartungen, Enttäuschungen oder eine Kommunikationslücke. Viele Paare haben nie gelernt, offen über ihre Wünsche, Grenzen oder Bedürfnisse zu sprechen.

Tipp:
Das Konzept der gewaltfreien Kommunikation (GFK) nach Marshall Rosenberg kann helfen, ohne Schuldzuweisung zu sprechen. Z. B.:

„Ich fühle mich …, weil ich mir … wünsche.“

Auch eine Sexualberatung oder Paartherapie kann helfen, neue Perspektiven zu finden.

 

Fazit: Sexualität über 40 – neu denken, bewusst leben

Sexualität verändert sich – und das ist vollkommen in Ordnung. Was zählt, ist der offene Umgang damit, gegenseitiges Verständnis und der Mut, neue Wege zu gehen. Wer auf seinen Körper hört, medizinische Expertise einholt und emotionale Nähe kultiviert, erlebt Sexualität auch in der Lebensmitte als kraftvoll, innig und erfüllend.

Über die Autor:innen

Nicole Noßke

Nicole Noßke

Nicole ist Leiterin für Marketing und UX Design bei apomio.de. Mit einer Leidenschaft für kreatives Schreiben begeistert sie nicht nur auf beruflicher, sondern auch auf persönlicher Ebene. Als Mutter von zwei Kindern jongliert sie gekonnt zwischen Familie, Beruf und ihrer Begeisterung für Sport. Kreativität ist ihr Antrieb, und ein nachhaltiger sowie gesunder Lebensstil liegt ihr besonders am Herzen. Ihre Beiträge spiegeln ihre Neugier, ihren Ideenreichtum und ihre Erfahrung wider – immer mit dem Ziel, Mehrwert für die Leser:innen zu schaffen.

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