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Ohrloch entzündet: Ursachen, schnelle Hilfe & wann du besser zum Arzt solltest

apomio-Redaktion
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Aktualisiert am 07. Oktober 2025

Ein stechender Schmerz, Rötung oder sogar Eiter am Ohrloch – fast jeder, der sich hat piercen lassen, kennt diese Situation. Doch wie gefährlich ist eine Entzündung am Ohr wirklich, was hilft wirklich – und wann ist medizinische Hilfe nötig? In diesem Beitrag erfährst du alles, was du wissen musst, um dein Ohr wieder schnell in den Griff zu bekommen.

 

Inhaltsverzeichnis

Wie entsteht eine Entzündung am Ohrloch?

Typische Symptome einer Entzündung

Erste Hilfe: Was du jetzt tun kannst

Häufige Ursachen im Alltag

Materialwahl: Warum das Metall oft entscheidend ist

Wann du zum Arzt solltest

Pflege & Vorbeugung: So beugst du neuen Entzündungen vor

Hausmittel – was hilft wirklich?

Medizinisch gesehen: Warum manche Menschen anfälliger sind

Fazit

 

Wie entsteht eine Entzündung am Ohrloch?

Ein entzündetes Ohrloch ist eine Abwehrreaktion des Körpers. Dabei wehrt sich die Haut gegen Keime, die meist über kleinste Verletzungen eindringen. Besonders nach einem frischen Piercing ist das Risiko hoch, da die Hautbarriere noch nicht geschlossen ist. Doch auch bei älteren Ohrlöchern kann es zu Infektionen kommen – etwa durch:

  • Unsaubere Piercingpflege oder seltenes Desinfizieren
  • Reibung durch Schlafen, Kopfhörer oder Mützen
  • Nickelhaltigen oder minderwertigen Schmuck
  • Zu frühes Wechseln des Steckers
  • Schwitzen und Feuchtigkeit (z. B. beim Sport oder Schwimmen)

 

Die häufigsten Erreger sind Staphylokokken und Streptokokken, die natürlicherweise auf der Haut vorkommen, aber in Wunden zu Infektionen führen können.

 

Typische Symptome einer Entzündung

Anfangs äußert sich eine Entzündung meist harmlos:

  • Rötung rund um das Loch
  • Spannungsgefühl oder Druckschmerz
  • Leichte Schwellung

 

Im weiteren Verlauf kann es jedoch zu folgenden Symptomen kommen:

  • Eiterbildung (gelblich oder grünlich)
  • Pulsierende Schmerzen
  • Überwärmung der Haut
  • Lymphknotenschwellung am Hals
  • Fieber oder allgemeines Krankheitsgefühl (bei fortgeschrittener Infektion)

 

Wichtig: Wenn sich die Schwellung stark ausbreitet, Fieber auftritt oder sich eine harte, heiße Stelle bildet, ist ärztliche Behandlung dringend erforderlich. In seltenen Fällen kann sich eine Abszessbildung entwickeln, die operativ geöffnet werden muss.

 

Erste Hilfe: Was du jetzt tun kannst

Wenn du erste Entzündungszeichen bemerkst, solltest du schnell reagieren – aber richtig. Das Ziel ist, Keime zu stoppen, Schwellungen zu reduzieren und die Heilung zu fördern.

1. Schmuck vorsichtig reinigen – aber nicht sofort entfernen:
Reinige den Ohrstecker oder Ring vorsichtig mit einem sterilen Tuch und einem milden Desinfektionsmittel (z. B. Octenisept). Entferne den Schmuck nicht sofort, solange Eiter vorhanden ist – das Loch könnte sich sonst schließen und den Eiter einschließen.

2. Desinfizieren und trocken halten:
Zweimal täglich desinfizieren, dann an der Luft trocknen lassen. Keine fettenden Cremes verwenden, da sie Keime „einschließen“ können.

3. Kühlen:
Ein kühles (nicht eiskaltes!) Tuch hilft, Schwellung und Schmerzen zu lindern.

4. Auf Sauberkeit achten:
Bettwäsche, Handtücher und Kissenbezüge regelmäßig wechseln. Hände immer gründlich waschen, bevor du das Ohr berührst.

 

Häufige Ursachen im Alltag

Ursache

Warum sie Entzündungen fördert

Was du tun kannst

Nickelhaltiger Schmuck

löst allergische Reaktionen aus

Nur nickelarme Materialien (Titan, Chirurgenstahl, PTFE)

Mechanische Reizung

Druck durch Kopfhörer, Mützen, Schlafen auf dem Ohr

Schmuck nachts abnehmen oder anderes Ohr wählen

Feuchtigkeit

fördert Keimwachstum

Nach dem Duschen gut trocknen

Kosmetika / Haarspray

gelangen in die Wunde

Ohr abdecken oder Produkte meiden

Zu frühes Wechseln

Wunde noch nicht verheilt

Mind. 6–8 Wochen warten

 

Materialwahl: Warum das Metall oft entscheidend ist

Viele Betroffene reagieren nicht auf die Wunde selbst, sondern auf das Material des Ohrschmucks. Nickel, Kobalt und Messing sind häufige Auslöser für Kontaktallergien.
Besser sind Materialien wie Titan, Chirurgenstahl, PTFE oder Bioplast – sie gelten als biokompatibel und hautfreundlich.

Gerade bei gedehnten Ohrlöchern spielt das eine große Rolle. Wer etwa größere Durchmesser trägt, sollte auf besonders glatte, allergiefreie Oberflächen achten.
Tipp: In der Kategorie Ohrtunnel findest du Varianten aus Titan und Chirurgenstahl, die speziell für empfindliche Haut geeignet sind und das Risiko von Entzündungen deutlich verringern können.

 

Wann du zum Arzt solltest

Wenn sich die Entzündung nach 2–3 Tagen nicht bessert oder sich stark verschlimmert, ist ein Arztbesuch unbedingt ratsam. Besonders bei:

  • Starker Eiterbildung oder Geruch
  • Schwellung des Ohrläppchens oder der Umgebung
  • Fieber oder allgemeinem Krankheitsgefühl
  • Sichtbarer Verhärtung oder Ausdehnung
  • Schmerzen trotz Desinfektion und Schonung

 

Der Arzt kann gegebenenfalls ein Antibiotikum (topisch oder oral) verschreiben oder eine professionelle Wundreinigung durchführen.

 

Pflege & Vorbeugung: So beugst du neuen Entzündungen vor

  • Nach jedem Duschen desinfizieren, bis das Loch vollständig abgeheilt ist
  • Kein Alkohol oder Wasserstoffperoxid – sie reizen die Haut
  • Keine fettigen Cremes oder Vaseline, da sie Keime einschließen
  • Beim Schlafen: Druck vermeiden, Ohr freilagern
  • Regelmäßig reinigen, aber sanft (keine Wattestäbchen!)
  • Nur sterilen Schmuck einsetzen – und keine alten Stecker aus der Schublade

 

Hausmittel – was hilft wirklich?

Einige Hausmittel können die Heilung unterstützen – sofern keine starke Entzündung vorliegt:

  • Kochsalzlösung: mild antibakteriell, reinigt sanft
  • Kamillenumschläge: entzündungshemmend, beruhigend
  • Teebaumöl (verdünnt): antimikrobiell, aber sparsam verwenden
  • Aloe Vera Gel: lindert Reizungen und unterstützt die Regeneration

 

Wichtig: Wenn sich die Symptome nach 48 Stunden verschlimmern, keine Experimente – ab zum Arzt!

 

Medizinisch gesehen: Warum manche Menschen anfälliger sind

Personen mit empfindlicher oder trockener Haut, atopischer Dermatitis oder bestehender Nickelallergie neigen häufiger zu Entzündungen. Auch hormonelle Schwankungen (Pubertät, Schwangerschaft) oder Diabetes mellitus können das Risiko erhöhen, da die Hautbarriere beeinträchtigt ist.

 

Ein gesunder Lebensstil mit ausreichender Zink- und Vitamin-C-Zufuhr unterstützt die Wundheilung.

 

Fazit

Ein entzündetes Ohrloch ist unangenehm, aber meist harmlos, wenn du schnell und richtig reagierst.
Wichtig sind Hygiene, Geduld und die richtige Materialwahl. Wer seine Haut kennt und auf hochwertige, allergiefreie Materialien achtet, kann das Risiko deutlich reduzieren – und sein Lieblingspiercing bald wieder problemlos tragen.

 

Hinweis: Dieser Beitrag ersetzt keine ärztliche Beratung. Bei anhaltenden Beschwerden bitte medizinische Hilfe in Anspruch nehmen.

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