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Wie unterscheiden sich Typ 1 und Typ 2

apomio-Redaktion
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Aktualisiert am 22. Oktober 2025

Diabetes mellitus ist eine weltweite Volkskrankheit, von der immer mehr Menschen betroffen sind. Dennoch ranken sich viele Mythen um die Diagnose. Oft wird nicht zwischen Typ-1- und Typ-2-Diabetes unterschieden, obwohl es sich dabei um zwei sehr unterschiedliche Krankheitsbilder mit eigenen Ursachen, Verläufen und Behandlungsansätzen handelt.

 

Inhaltsverzeichnis

Was ist Diabetes überhaupt?

Der Hauptunterschied: Ursache und Entstehung

Typische Symptome im Vergleich

Diagnose: Wie wird Diabetes festgestellt?

Behandlung: Gemeinsamkeiten und Unterschiede

Prävention: Nur bei Typ 2 möglich

Leben mit Diabetes: Worauf Betroffene achten sollten

Aktuelle Zahlen und globale Entwicklung

 

Was ist Diabetes überhaupt?

Diabetes mellitus beschreibt eine Störung im Zuckerstoffwechsel. Der Körper kann den aufgenommenen Zucker (Glukose) nicht mehr richtig verarbeiten, wodurch der Blutzuckerspiegel dauerhaft erhöht ist. Dabei spielt das Hormon Insulin, das in der Bauchspeicheldrüse produziert wird, eine zentrale Rolle: Es hilft dem Zucker, aus dem Blut in die Körperzellen zu gelangen, wo er als Energiequelle dient. Kommt es hier zu Störungen, etwa weil zu wenig oder gar kein Insulin vorhanden ist oder die Zellen nicht mehr darauf reagieren, entsteht Diabetes.

 

Der Hauptunterschied: Ursache und Entstehung

Diabetes Typ 1: Autoimmunreaktion

Beim Diabetes Typ 1 greift das körpereigene Immunsystem irrtümlicherweise die insulinproduzierenden Betazellen in der Bauchspeicheldrüse an und zerstört sie dauerhaft. Dadurch kann der Körper kein eigenes Insulin mehr herstellen. Insulin ist jedoch entscheidend für die Regulierung des Blutzuckerspiegels.

Fehlt Insulin, bleibt der Zucker im Blut, anstatt in die Zellen zu gelangen, was zu einem gefährlich hohen Blutzuckerspiegel führt. Die Erkrankung entwickelt sich meist im Kindes- oder Jugendalter, kann jedoch auch Erwachsene treffen. Betroffene sind deshalb ihr Leben lang auf die Zufuhr von Insulin angewiesen, meist durch Injektionen oder mithilfe moderner Insulinpumpen, um den Stoffwechsel im Gleichgewicht zu halten und Folgeschäden vorzubeugen.

Der genaue Auslöser ist bis heute nicht vollständig geklärt. Fachleute vermuten eine Kombination aus genetischer Veranlagung und Umweltfaktoren wie beispielsweise Infektionen.

 

Diabetes Typ 2: Lebensstil und Insulinresistenz

Der Diabetes Typ 2 entwickelt sich meist langsam und bleibt über viele Jahre hinweg unbemerkt. Zwar produziert die Bauchspeicheldrüse zu Beginn noch ausreichend Insulin, doch die Körperzellen reagieren immer schlechter auf das Insulin, sodass eine Insulinresistenz entsteht. Um den erhöhten Blutzuckerspiegel auszugleichen, versucht der Körper zunächst, mehr Insulin zu bilden. Auf Dauer führt diese ständige Überproduktion jedoch dazu, dass die Bauchspeicheldrüse erschöpft ist und ihre Funktion nachlässt.

Diese schleichende Entwicklung erklärt auch, warum der Unterschied zwischen Diabetes Typ 1 und 2 oft erst spät erkannt wird. Während Typ 1 plötzlich auftritt, entsteht Typ 2 meist unbemerkt durch Lebensstil- und Ernährungsfaktoren.

 

Risikofaktoren für Typ 2 sind vor allem:

  • Bewegungsmangel
  • Übergewicht (besonders Bauchfett)
  • Ungesunde Ernährung
  • Genetische Veranlagung

Typ 2 tritt meist im Erwachsenenalter auf, zunehmend aber auch bei Jugendlichen durch ungesunde Lebensweise.

 

Typische Symptome im Vergleich

Die typischen Symptome beider Diabetesformen ähneln sich zwar, unterscheiden sich jedoch in ihrer Ausprägung und Geschwindigkeit. Sowohl bei Diabetes Typ 1 als auch bei Diabetes Typ 2 treten häufig starker Durst, häufiges Wasserlassen, Müdigkeit und eine allgemein verringerte Leistungsfähigkeit auf. Auch trockene Haut kann in beiden Fällen vorkommen.

Die beiden Diabetesformen unterscheiden sich jedoch in folgenden Merkmalen: Typ-1-Diabetes entwickelt sich meist plötzlich innerhalb weniger Tage bis Wochen, während Typ-2-Diabetes oft über Monate oder sogar Jahre hinweg unbemerkt bleibt. Zudem verlieren Menschen mit Typ-1-Diabetes häufig rasch an Gewicht, was bei Typ-2-Diabetes nur selten der Fall ist.

 

Diagnose: Wie wird Diabetes festgestellt?

Ein erhöhter Blutzuckerwert reicht allein nicht aus, um Diabetes zu diagnostizieren. Typischerweise erfolgen:

  • Nüchternblutzuckermessung
  • Langzeitblutzuckerwert (HbA1c)
  • Oraler Glukosetoleranztest (oGTT)

Bei Verdacht auf Typ 1 kann zusätzlich ein Antikörpertest durchgeführt werden. Typ 2 wird häufig zufällig im Rahmen von Routineuntersuchungen entdeckt.

 

Behandlung: Gemeinsamkeiten und Unterschiede

Typ-1-Diabetes:

  • Lebenslange Insulintherapie notwendig
  • Blutzuckermessung mehrmals täglich
  • Moderne Systeme wie Insulinpumpen oder CGM (kontinuierliches Glukosemonitoring) helfen im Alltag

Typ-2-Diabetes:

  • Anfangs oft durch Lebensstiländerung behandelbar (Ernährung, Bewegung, Gewichtsreduktion)
  • Bei Fortschreiten: Tabletten oder Insulintherapie
  • Wichtig: Regelmäßige Kontrolle und Schulung

 

Prävention: Nur bei Typ 2 möglich

Typ-1-Diabetes lässt sich nach aktuellem Stand nicht vorbeugen. Anders sieht es bei Typ 2 aus: Hier kann ein gesunder Lebensstil das Risiko deutlich senken:

  • Ausgewogen essen (z. B. mediterrane Kost)
  • Täglich bewegen
  • Normalgewicht halten
  • Blutzucker regelmäßig checken (besonders bei familiärer Vorbelastung)

 

Leben mit Diabetes: Worauf Betroffene achten sollten

Unabhängig vom Typ gilt: Ein aktiver Lebensstil, regelmäßige Blutzuckerkontrolle und ärztliche Betreuung sind entscheidend. Schulungen und Selbstmanagement-Programme helfen, den eigenen Körper besser zu verstehen und Folgeschäden zu vermeiden.

Auch psychische Unterstützung ist wichtig – viele Patienten profitieren von Austauschgruppen oder digitalen Begleitangeboten. Moderne Technik, Apps und Wearables machen es heute einfacher denn je, den Überblick zu behalten und selbstbewusste Therapieentscheidungen zu treffen.

 

Aktuelle Zahlen und globale Entwicklung

Laut Schätzungen dürfte die Zahl der Diabetesfälle in Deutschland bis 2040 von aktuell etwa 8,7 Millionen auf mehr als 12 Millionen ansteigen.

Besorgniserregend ist die hohe Dunkelziffer: Viele Betroffene wissen über Jahre hinweg nichts von ihrer Erkrankung, da die Symptome zunächst unspezifisch sind. Umso wichtiger ist es, das Bewusstsein für Diabetes zu schärfen, frühzeitig zu informieren und über Prävention und moderne Behandlungsmöglichkeiten aufzuklären. Nur so lässt sich verhindern, dass aus einer stillen Stoffwechselstörung ernsthafte Folgeschäden entstehen.

 

Quellen anzeigen

„Volkskrankheit Diabetes“. DZD - Deutsches Zentrum für Diabetesforschung, www.dzd-ev.de/diabetes. Zugegriffen 20. Oktober 2025.

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